In eigener Sache Trauer um Ludger Schmitz

Von Ulrike Ostler Lesedauer: 2 min |

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Als mein Berufsleben als IT-Journalist begann, war Ludger Schmitz schon dort angekommen. Jetzt ist er gegangen.

DataCenter-Insider verabschiedet sich von einem liebenswerten Menschen und qualifiziertem Journalisten, der seinen Beruf geliebt hat.
DataCenter-Insider verabschiedet sich von einem liebenswerten Menschen und qualifiziertem Journalisten, der seinen Beruf geliebt hat.
(Bild: frei lizenziert: Marlon Sommer / Pixabay)

Zunächst waren wir Kollegen, bei der „Computerwoche“. „Luke" wie er dort von seinen Mitstreitern und -streiterinnen genannt wurde, studierte zunächst außereuropäische Ethnologie und diverse romanische Sprachen, machte 1986 einen Diplom-Abschluss in Soziologie an der Universität Marburg und war ausgebildeter Fachjournalist. Er hat zunächst bei der „Computerzeitung“ und dann bei der „Computerwoche“ die großen Umbrüche in der IT miterlebt, seit 2008 als freier Journalist: vom Großrechner im sprichwörtlichen Elfenbeinturm zur Turnschuh-IT mit fetten Clients zu ´dummen Terminals´ und ´der Cloud`, das erste Scheitern von Künstlicher Intelligenz und das Aufleben sowie Erstarken bis zum ersten KI-Kollegen.

Sein Herzblut galt der quelloffenen Software, intern galt er als der ´Linux-Papst`, auch als Open Source noch als unseriös und nerdig galt. Zudem, wenn es um Produkte wie Firefox, Entwickler-Tools wie Python, neue Infrastruktur-Techniken wie OpenStack und K8 ging, war er vorne dabei. Ludger kannte sich aus, bohrte sich hinein, teilte sein Wissen mit Lesern in wohlformulierten Artikeln und mit Kollegen, später auch mit mir als Auftraggeberin, als er freiberuflich für DataCenter-Insider gearbeitet hat.

Auf Ludger war Verlass, so dass er DataCenter-Insider auch auf Messen und Veranstaltungen vertreten hat, wo er wiederum weiteres Wissen aufklauben und verarbeiten konnte. Ludger war ein Fachjournalist, wie ihn sich jeder Auftraggeber und jeder Leser wünscht: informiert, stilsicher, unbestechlich, meinungsstark, engagiert und begeisterungsfähig, wenn es um ´seine Themen` ging. Die Trends - gehypte, kommende wie gehende - konnte er mit kritischer Distanz und analytischer Präzision beschreiben und bewerten.

Viele der Kollegen und Ex-Kollegen haben ihn gemocht, ich war zudem dankbar für seine Mitarbeit an DataCenter-Insider und befreundet. Ich habe ihn bewundert für sein berufliches Tun, seine bescheidene Art, für sein umfangreiches Wissen und für den Kampf, den er gegen seine Krankheiten geführt hat. Er ging, als er seine Angelegenheiten geordnet und sich von seinen Lieben verabschiedet hat.

(Bild: ⴕ Ludger Schmitz)

Ludger Schmitz wurde am 22. Juni. 1953 geboren und verstarb am 5. Januar 2023.

Diejenigen, die mit Ludger Schmitz ein Stück des Lebens gegangen sind, trauern.

Ulrike Ostler

(ID:49026364)

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