Grundlagen moderner Netzwerktechnologien im Überblick – Teil 11 Standards für die Inhouse-Verkabelung lokaler Netze im Überblick
In den USA und in Europa haben sich unterschiedliche Standards für die Verkabelung entwickelt. Innerhalb dieser Grundlagenserie müssen beide Gruppen eingehend behandelt werden, denn beide werden immer wieder referenziert.
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Geht man von einer angestrebten zehnjährigen Lebensdauer eines Verkabelungssystems aus, so ist es wichtig, mit einem Verkabelungssystem nicht nur alle aktuellen, sondern auch alle künftigen, also die so genannten „Emerging“-Standards und Anforderungen abdecken zu können.
Der EIA/TIA 568-Standard
Der Standard EIA/TIA 568 geht von einer strukturierten Verkabelung aus, die zwischen unterschiedlichen Verkabelungsstufen unterscheidet. Gebäude werden untereinander durch die so genannte Geländeverkabelung verbunden. Innerhalb des Gebäudes gibt es Etagen. Die Etagen werden untereinander durch die so genannte Verkabelung im Steigbereich verbunden. Innerhalb der Etagen gibt es Technikräume, die die gesamten Komponenten der strukturierten Verkabelung enthalten müssen und darüber hinaus für den LAN-Betrieb wichtige Geräte wie Bridges, Router oder Server enthalten können.
Die Technikräume heißen im Englischen Wiring Closet. Untereinander sind die Wiring Closets üblicherweise mit der Steigbereichstechnik verbunden. Das Massenproblem tritt erst bei der Verkablung zwischen Endgeräten oder Datensteckdosen und Wiring Closets auf. Während man in allen anderen Bereichen ruhig eine etwas aufwändigere Technologie, wie z.B. Fiber Optic, verwenden kann, muss die Endsystemverkabelung sorgfältig überlegt werden, da eine unvorteilhafte Entscheidung hier richtig ins Geld geht.
Der EIA/TIA 568 Commercial Building Wiring Standard schlägt vier grundsätzliche Arten von Kabel vor, die zwischen den Endgeräten (in Work Areas) verwendet werden können: Koaxialkabel, STP, UTP (unterteilt in fünf Kategorien, davon drei für die Datenübertragung akzeptable Kategorien) und die 62,5/125 Mikron Multimode-Gradientenindexprofilfaser.
Der Standard sieht vor, dass es grundsätzlich zu jedem Arbeitsplatz zwei kupferbasierte Informationswege geben muss: einen für Telefon, den anderen für Datenübertragung. Jedes Fiber-Optic-Kabel muss in Ergänzung zu diesen beiden Wegen installiert werden, nicht als Substitution.
Die im Standard vorgeschlagene Strategie entspricht durchaus der Sachlage, vor allem, da es in den vergangenen zehn Jahren nicht gelungen ist, die LAN-Standards und ISDN in irgendeiner Weise zu harmonisieren. Außerdem wird auch die Integration auf der anwendungsorientierten Seite gegebenenfalls noch lange auf sich warten lassen.
weiter mit: Level-Definitionen für Niederfrequenzkabel
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