Schlank und mobil im Frontend – fett und superschnell im Backend Neuer Schwung mit SAP HANA und SAP Mobile
SAP propagiert „SAP Mobile“ und „SAP HANA“ als eine der entschiedensten Innovationen der vergangenen Jahrzehnte. SAP-Co-CEO Hagemann Snabe geht sogar so weit, den damit einhergehenden Paradigmenwechsel mit dem Start der legendären Software R3 zu vergleichen. Wie ist diese Aussage zu verstehen? Und was kann HANA?
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Was ist so revolutionär an HANA und SAP Mobile, dass sich diese auch auf den Arbeitsalltag auswirken wird? Wie hängen SAP HANA und Mobile zusammen? Und wie profitieren SAP-Kunden vom Zusammenspiel der neuen Technologien?
Mit der Integration von Smart-Phones und Tablets in den Berufsalltag wurde ein massiver Trend zur Mobilisierung von Business Prozessen angestoßen. Produktivitätszuwächse und die Reduktion von Prozesslaufzeiten rechtfertigen häufig Investitionen in dafür notwendige Technologien.
Ein Bestellvorgang, der auf herkömmlichen Weg mehrere Tage dauerte, wäre heutzutage undenkbar. Ebenso eine Laufzeit von einigen Tagen für das Anlegen eines neuen Users. Es gibt also keinen Grund mehr dafür, dass prozessinvolvierte Mitarbeiter zur Erteilung einer Freigabe am Schreibtisch sitzen müssen. Oder doch?
Geänderte Rahmenbedingungen
Das Frontend wandert vom Schreibtisch, mit fester und breitbandiger Anbindung, in das Auto, den Zug oder einen Konferenzraum an einem beliebigen Ort. Hier ist es oftmals schmalbanding mit geringem Durchsatz und hoher Latenz angebunden, hat einen kleinen Bildschirm und keine vollwertige Tastatur.
Aus dieser Situation resultieren hauptsächlich zwei Anforderungen. Zum einen gilt es die durch den Übertragungsweg bedingt hohen Antwortzeiten mit Rechenleistung wieder auszugleichen und zum anderen die Userinterfaces Anwendergerecht anzupassen.
Die 1:1 Umsetzung einer Desktopanwendung auf ein mobiles Endgerät ist dabei nicht zielführend. Ebenso wenig wie eine für den Desktop designte „Webanwendung“, die dann einfach im Browser auf dem mobilen Endgerät aufgerufen werden soll.
Das Backend muss Leistung bringen
SAP selbst bietet hier von Haus aus verschiedene Lösungen zur On- und Offline Nutzung an. Eine wesentliche Voraussetzung für den zielführenden Einsatz ist jedoch, dass ein sehr leistungsfähiges Backend vorhanden ist. Dies aus drei Gründen:
- 1. Die Informationen müssen auf den Punkt genau für einen kleinen Bildschirm ausgewertet und aufbereitet sein. Eine lange Liste, in der erst geblättert werden muss, wird von einem mobilen Anwender nicht akzeptiert werden. Darüber hinaus verfügen mobile Endgerät oft nicht über ausreichend Rechenleistung um aufwändige Darstellungsvarianten in vertretbarer Zeit verarbeiten zu können. Diese Aufbereitung ist jedoch nicht trivial. Je weniger Daten angezeigt werden sollen, desto präziser muss vorher extrahiert werden.
- 2. Mit der zunehmenden Datenmenge durch das „Internet of Things“, der Digitalisierung des Alltags und der automatisierten Betriebsdatenerfassung nimmt das Datenwachstum massiv zu. Dies sind zunehmend Daten die sich nicht durch herkömmliche Reports auswerten lassen, z.B. Blogeinträge, GPS-Positionen oder auch Bilder mit Kommentaren – mit Folgen für den Aufwand der Auswertung.
- 3. Die technischen Einschränkungen der Anbindung über die Mobilfunkschnittstelle des mobilen Endgerätes müssen kompensiert werden. Die Zeit, die bei der Übergabe zum mobilen Telekommunikationsdienstleister und bei der Funkübertragung verloren wird, muss das Backend wieder aufholen. Weitere Zeitverluste resultieren aus der notwendigen Verschlüsselung der Daten – denn anstelle eines sicheren Firmen-Intranet fließen Unternehmensdaten jetzt in einem nicht exklusivem 3’rd Party Netzwerk und einer per se unsicheren Mobilfunkschnittstelle.
Zusammenfassend ist eine Initiative zur mobilen Nutzung von Business-Prozessen ohne SAP HANA im Backend vergleichbar mit der Entwicklung von neuartigen Flugzeugen ohne entsprechende Anpassung der Flughäfen - also wenig zielführend.
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