Kleinere Netzwerke ohne Server betreiben NAS-Systeme von Synology effizient nutzen

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Rainer Graefen

Um Teamarbeitsfunktionen in kleinen Netzwerken zur Verfügung zu stellen, inklusive E-Mail-Server, Datei- und Druckerserver sowie eine effiziente Datensicherung, ist nicht immer ein Windows- oder Linux-Server notwendig.

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Das Festlegen der automatischen Aktualisierung für die installierten Apps auf dem NAS sorgt für mehr Sicherheit.
Das Festlegen der automatischen Aktualisierung für die installierten Apps auf dem NAS sorgt für mehr Sicherheit.
(Bild: Thomas Joos)

NAS-Systeme von Synology haben den Vorteil, dass sie im Netzwerk komplette Windows- oder Linux-Server ersetzen können. Integrieren Unternehmen ein NAS-System, bringt dieses spezielle Festplatten mit, die für den Dauerbetrieb notwendig sind.

Zusätzlich ist auf dem NAS-System ein Betriebssystem integriert, dass über einen Browser bequem gesteuert werden kann. Über einen integrierten App-Store lassen sich schnell und einfach zusätzliche Funktionen auf dem NAS integrieren. Hier stehen zahlreiche Erweiterungen zur Verfügung, bis hin zu Cloud-Funktionen, E-Mail-Server und vieles mehr, wenn das gewünscht ist.

Mit der Web-Oberfläche arbeiten und Teamarbeitsfunktionen integrieren

Bereits ohne eine Erweiterung kann in der Web-Oberfläche verwaltet werden, wer auf die Daten des NAS zugreifen darf, und welche Rechte die Benutzer erhalten. In der Systemsteuerung lassen sich über den Bereich „Benutzer“ Anmeldekonten erstellen, mit denen die Dateifreigaben abgesichert werden können, genauso wie mit Active Directory oder anderen Verzeichnisdiensten. Auch Gruppen lassen sich auf diesem Weg bei „Gruppen“ anlegen. Für das Absichern von Dateifreigaben ist also keine zusätzliche Erweiterung notwendig. Ist im Netzwerk bereits ein Active Directory verfügbar, lässt sich das NAS an dieses anbinden.

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In der Web-Oberfläche lassen sich in der Systemsteuerung auch DHCP-Dienste über das NAS-System bereitstellen. Die Konfigurationen dazu sind über den Bereich „DHCP-Server“ zu sehen. Sind die Netzwerkkonfigurationen abgeschlossen, lassen sich über „Dateidienste“ Einstellungen vornehmen, wie Windows-Rechner, aber auch Macs oder Linux-PCs auf das NAS zugreifen dürfen. Auch die gewünschte Arbeitsgruppe kann hier festgelegt werden.

Der Menüpunkt „Gemeinsamer Ordner“ führt zur Verwaltungsoberfläche der Dateifreigaben im Netzwerk. Hier lassen sich Dateifreigaben anlegen, genauso wie auf herkömmlichen Servern auch. Absichern lassen sich die Freigaben über die Benutzerkonten und Gruppen, die zuvor angelegt wurden, aber auch durch Gruppen und Benutzer aus einem vorhandenen Active Directory. Die Anwender greifen dann auf die Freigaben zu, so wie auf Freigaben von Windows- oder Linux-Servern.

Datensicherung und Virenschutz

Mit einem Synology-NAS lassen sich auch Sicherheitsmaßnahmen für die Daten ergreifen. Zunächst lassen sich die Daten auf einer externen Festplatte sichern, zum Beipiel mit „Hyper Backup“. Dieses Tool steht kostenlos im Paket-Zentrum der Web-Oberfläche zur Verfügung, und ist schnell eingerichtet. In der Web-Oberfläche können Administratoren festlegen wann die Daten der einzelnen gemeinsamen Ordner auf die externe Festplatte gesichert werden sollen. Im Datensicherungsexplorer sind die einzelnen Datensicherungen zu sehen.

Im Datensicherungs-Explorer können Administratoren aber nicht nur die Datensicherung konfigurieren, sondern auch Daten aus den Sicherungen wiederherstellen. Für die Wiederherstellung muss der jeweilige externe Datenträger mit dem NAS verbunden sein.

Neben einer herkömmlichen Datensicherung, besteht auf Synology-NAS-Systemen auch die Möglichkeit über das Paket-Zentrum die SoftwareTime Backup“ zu installieren. Diese funktioniert ähnlich wie der Schattenkopierdienst auf Windows-Servern. Mit dieser Sicherungslösung lassen sich im laufenden Betrieb Versionen von Dateien sichern.

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Time Backup wird über eine eigene URL erreicht, über die alle Versionen der gesicherten Daten zur Verfügung stehen, und wiederhergestellt werden können. Das Ganze geht auch ohne Fachwissen mit wenigen Mausklicks. In Time Backup kann genau gesteuert werden, in welchem Intervall die Daten gesichert werden sollen.

Über das Paket-Zentrum lassen sich darüber hinaus weitere Schutzmaßnahen installieren, zum Beispiel den Virenschutz „Antivirus Essential“. Dieser sorgt für den Virenschutz der Dateien auf dem NAS und aktualisiert sich automatisch. Auf Wunsch lassen sich auch manuelle Scan-Vorgänge erstellen.

Mail-Server, Kalender und Cloud-Anbindung

Über das Paket-Zentrum in der Web-Oberfläche des NAS stehen weitere kostenlose Apps zur Verfügung, die in das NAS-System integriert werden können. So lassen sich zum Beispiel auch Mail-Server herunterladen, um auf dem NAS ein Mail-System zu etablieren.

Die erweiterte Installation solcher Pakete ist sehr einfach. Für die Installation wird das Paket-Zentrum gestartet und die jeweilige App in der Web-Oberfläche gesucht. Über die Schaltfläche Installieren wird die App heruntergeladen, und auf dem NAS installiert. Danach steht die Verwaltungsoberfläche der jeweiligen über das Kachelmenü am oberen Rand zur Verfügung.

Wichtige Einstellungen vornehmen

Um die verschiedenen Apps effizient und sicher zu betreiben, ist es sinnvoll die automatische Aktualisierung des Betriebssystems des Synology NAS zu aktivieren. Diese Einstellung ist über „Systemsteuerung\Aktualisieren & Wiederherstellen“ zu finden. Über die Registerkarte „DSM-Aktualisierung“ und der Konfiguration bei „Update-Einstellungen“ lässt sich festlegen, dass sich das NAS automatisch aktualisiert. Hier lässt sich auch ein Installationszeitplan definieren, und wann das NAS automatisch neu starten darf.

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Aber auch die installierten Apps sollten automatisch aktualisiert werden. Die Einstellung dazu ist wiederum im Paket-Zentrum zu finden. Dazu muss nach dem Start des Paket-Zentrums auf „Einstellungen“ geklickt werden. Auf der Registerkarte „Automatische Updates“ lässt sich festlegen für welche Pakete eine automatische Aktualisierung stattfinden soll.

Mit dem NAS Energie sparen

Vor allem im kleinen Netzwerken ist es nicht unbedingt erforderlich, dass das NAS-System nachts durchläuft. In der Systemsteuerung steht dazu der Bereich „Hardware & Energie“ zur Verfügung. Hier lässt sich ein Energie-Zeitplan festlegen, über den gesteuert werden kann, wann das NAS herunterfahren soll, und wann es wieder startet. Natürlich kann das NAS vor dem Herunterfahren seine Updates automatisch installieren. Auch der Ruhezustand der Festplatten lässt sich hier steuern, genauso wie der Lüftermodus.

*Der Autor:

Thomas Joos schreibt Fachbücher- und Artikel; im Portal DataCenter-Insider schreibt er seinen eigenen Blog mit Tipps für Administratoren: „Toms Admin-Blog

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