Rechenzentrums-Container von Rittal bei ene't In neun Monaten zur neuen IT-Infrastruktur

Autor / Redakteur: Michael Nicolai, Patricia Späth* / Ludger Schmitz

Das Systemhaus ene't musste aufgrund von Wachstum die bestehenden IT-Kapazitäten schnell erweitern. Die Lösung war ein modular aufgebauter Rechenzentrums-Container, der innerhalb kürzester Zeit auf dem Firmengelände installiert wurde.

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Ein Doppelcontainer birgt die Rechenzentrumserweiterung von ene't.
Ein Doppelcontainer birgt die Rechenzentrumserweiterung von ene't.
(Bild: Rittal/ene't)

Seit dem Jahr 2002 entwickelt das deutsche IT-Systemhaus ene't für die Energiebranche spezifische Lösungen rund um die Kalkulation von Strom- und Gaskosten. Zu den Kunden zählen Erzeuger, Netzbetreiber sowie regionale Versorger und Stadtwerke. Heute zählt ene't zu einem der führenden Systemhäuser für die deutsche Energiewirtschaft. Software und Services sind die Eckpfeiler des Geschäftsmodells.

Ein leistungsfähiges und ausfallsicheres Rechenzentrum ist für den Unternehmenserfolg von ene’t entscheidend. Die mehr als 500 Mandanten aus der Energiewirtschaft, darunter etwa 300 Strom- und 200 Gasversorger, vertrauen auf die hohe Verfügbarkeit der IT-Services, die von ene't über ein eigenes Rechenzentrum zur Verfügung gestellt werden.

Kapazitätsgrenze erreicht

Die starke Nachfrage aus der Energiewirtschaft bescherte dem Unternehmen ein starkes Wachstum: Die Zahl der Mitarbeiter kletterte von drei auf über 100 in nur 15 Jahren. Heute stellt ene't viele Applikationen für die Energiewirtschaft als Software-as-a-Service (SaaS) über das Internet bereit. Im Jahr 2016 wurde schließlich ein neues Rechenzentrum benötigt.

„Der Ausbau der bestehenden Räume war nicht möglich“, beschreibt Peter Martin Schroer, Geschäftsführer und Firmengründer von ene't, eine vertrackte Situation. Deshalb kam das Unternehmen auf den Ausweg, auf dem Firmengelände einen Rechenzentrums-Container aufzubauen.

Das Unmögliche möglich machen

Das Projekt begann im September 2016. Das Ziel: Im Mai 2017 sollte die neue IT-Umgebung verfügbar sein. „Wir waren positiv überrascht, wie schnell Rittal vom Angebot bis zum Projektstart reagierte und zudem eine auf unsere Anforderungen angepasste individuelle Lösung präsentierte“, sagt Schroer. Nach einem Auswahlverfahren erhielt Rittal den Zuschlag für das Projekt. Ein solcher Container von Rittal besteht aus vorkonfigurierten Modulen für Strom, Klima und IT-Komponenten, sodass eine neue IT-Infrastruktur besonders schnell und sicher realisierbar ist.

Die folgende Bilderstrecke zeigt, wie das Systemhaus ene't mit Hilfe von Rittal eine ausfallsichere IT im Container realisierte und welche wichtigen Details in den Containern stecken.

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Der Rechenzentrums-Container, genau genommen zwei Standard-Container nebeneinander, steht auf einem massiven Betonsockel innerhalb des Firmengeländes. Er ist auf den ersten Blick nicht als technische Installation erkennbar, da zum Beispiel auf auffällige Beschriftungen verzichtet wurde. Die Türen sind in stabiler Bauweise ausgelegt, die Zugänge sind dreifach gesichert, und das gesamte System wird von einer Alarmanlage überwacht.

Energie-effizienter Aufbau

Aufgebaut ist der Doppelcontainer wie ein modernes Inhouse-Rechenzentrum. In den beiden Containern ist Platz für zwölf IT-Racks. Eine Kaltgangeinhausung für die Racks ermöglicht die energieeffiziente Klimatisierung der IT-Systeme, während Solar-Panele auf dem Dach nochmals die Energiebilanz der Gesamtanlage verbessern.

Die Kühlung übernehmen sechs Rittal Liquid Cooling Packages (LCP) in redundanter Auslegung. Die Luft-Wasser-Wärmetauscher sitzen direkt am IT-Rack und wurden großzügig dimensioniert, damit sie nicht an der Kapazitätsgrenze laufen. So unterstützen sie eine bestmögliche Energieeffizienz sowie eine künftige Erweiterung der Anlage. Im Außenbereich des Containers sind die Kältekompressoren montiert.

In einem separaten Technikraum innerhalb des Containers sind die ebenfalls redundant ausgelegten USV-Systeme untergebracht. Batterien versorgen die IT-Systeme bis zu drei Stunden, bevor ein Notstromaggregat mit einer Dieselreserve für 24 Stunden einspringt.

Brandschutz durch Sauerstoff-Reduktion

Für den Brandschutz senkt eine Sauerstoffreduzierungsanlage den Sauerstoffgehalt im Server-Raum des Doppelcontainers auf 14 Prozent – schon bei einer Konzentration von 17 Volumenprozent können Elektronikbauteile nicht mehr Feuer fangen. Normale Luft enthält 20,9 Prozent Sauerstoff. Gleichwohl ist sowohl im Bereich der Racks, als auch im Technikraum eine Brandfrüherkennung untergebracht und zusätzlich im Technikraum eine Löschanlage installiert.

Das Monitoring-System „CMC III“ von Rittal erfasst innerhalb des Containers die Meldungen von physikalischen Sensoren und meldet jede noch so geringe Abweichung vom Normalbetrieb. Das dient nicht nur der Überwachung der IT-Kühlung und der Raumtemperatur. Ergänzend hierzu erfasst die Rittal-Lösung am Kopf der IT-Racks zentrale Parameter wie lokale Temperatur, Luftfeuchte, Sauerstoffgehalt, Rauchentwicklung oder geöffnete Türen und gibt diese Meldungen an den zentralen IT-Leitstand weiter.

Übersichtliches Monitoring für Ausfallsicherheit

„Eine Besonderheit ist die von uns entwickelte Übersichtskarte des Containers. In diese wird der Status aller Sensoren eingeblendet. Somit erfassen wir visuell sofort den aktuellen Betriebszustand der Gesamtanlage“, erläutert Falk Heinen, IT-Verantwortlicher, ene't. „Mit unseren Alarmsystemen und Sensoren haben wir alle relevanten Details innerhalb und außerhalb des Containers stets im Blick.“

„Unsere Kunden verlangen stets verfügbare IT-Services, daher benötigen wir eine absolut ausfallsichere IT-Infrastruktur. Fällt das Rechenzentrum aus, haben wir ein echtes Problem“, sagt Roland Hambach, ebenfalls Geschäftsführer bei ene‘t. „Mit der von Rittal gelieferten Container-Lösung sind wir höchst zufrieden, da wir mit ihr unsere High Availability-Anforderungen bestens erfüllen können.“

* *Michael Nicolai ist Leiter Technischer Projektvertrieb Deutschland, Rittal, Herborn. Patricia Späth ist dort Referentin Referenzmarketing.

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