Abgespeckte Linux-Varianten Die Ultra-Leichtgewichte für ein „containerisiertes“ Datacenter

Autor / Redakteur: Filipe Pereira Martins und Anna Kobylinska / Ulrike Ostler |

Flink, performant und einbruchssicher wünschen sich ihr Linux Administratoren „containerisierter“ Anwendungen. Zahlreiche Anbieter eilen mit ultra-leichtgewichtigen Distributionen zur Hilfe. DataCenter Insider beleuchtet die verschiedenen Ansätze und bespricht die wichtigsten Anwendungsszenarien.

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Linux ist fett geworden; die neuen Linux-Derivate sind klein, schnell und im Vergleich zum Tux noch Kücken.
Linux ist fett geworden; die neuen Linux-Derivate sind klein, schnell und im Vergleich zum Tux noch Kücken.
(Bild: Deminos/ cpm/ Fotolia.com)

Als Linux im Laufe der Jahre zum Kraftpaket für Deployments der Enterprise-Klasse heranreifte, gewannen die führenden Distributionen an Vielseitigkeit und anspruchsvollen Features. Neuerdings ist eine derart üppige Ausstattung nicht für alle Einsatzszenarien gleichermaßen erwünscht.

Distributionen wie RHEL oder Suse wurden für langfristige Deployments entwickelt. Traditionell mussten sich Linux-Anbieter um alles andere außer der Größe der eigenen Distribution Gedanken machen; auch die Ressourcenanforderungen waren eher zweitrangig. Zu den Hauptkriterien zählten die Sicherheit, die Vollständigkeit und nicht zuletzt der gebotene Support. Diese Prioritäten haben sich nun aber im Laufe der Containerrevolution auf einmal geändert.

Verstärkt wächst der Bedarf nach „containerisierten“ Anwendungen, die aus einem umfassenden Leistungspaket in der Praxis kaum Gebrauch machen, können ohne unnötig Ressourcen zu verbrauchen. Hier heißt die Devise: Weniger ist mehr.

K.O. nach Punkten: Federleicht in der Schwergewichtsklasse

Vor knapp zwei Jahren waren Container, darunter Docker, nur einigen Linux-Entwicklern ein Begriff. In der Zwischenzeit ist das Interesse an Container-Technik förmlich explodiert.

Das Docker-Logo
Das Docker-Logo
(Bild: Docker)

Der Sinn einer ultra-leichtgewichtigen Linux-Distribution besteht nicht darin, für jedes Problem eine Lösung bereits vorinstalliert parat zu haben, sondern ein minimales, agiles Betriebssystem zu bieten, welches bedarfsgerecht die nötige Funktionalität nachladen kann.

CoreOS, Inc. wagte sich als erstes Unternehmen mit einer leichtgewichtigen Cluster-fähigen Linux-Distribution hervor. Als dann Ende letzten Jahres Canonical mit „Ubuntu Core“ nachzog und von der IT-Branche mit ebenfalls großem Interesse aufgenommen wurde, stand plötzlich Red Hat unter Handlungszwang. Im April dieses Jahres stellte auch VMware unter der Bezeichnung „Photon“ eine eigene Lösung vor.

Ultra-leichtgewichtige Linux-Distributionen liegen somit klar im Trend. Es wimmelt bereits vor lauter interessanten Lösungen, welche auf die Bedürfnisse eines containerisierten Datencenters zugeschnitten wurden:

  • CoreOS,
  • Snappy Ubuntu Core,
  • VMware Photon,
  • Red Hat RHEL 7 Atomic Host (oder kurz: RHEL 7 AH),
  • RancherOS,
  • Intel Clear Linux.

Angesichts der Tatsache, dass führende Linux-Anbieter mit großem Eifer ultra-leichtgewichtige Distributionen für das Datencenter entwickeln, stellt sich die Frage, was diese Lösungen konkret leisten.

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