Was empfiehlt der Experte? Modulare oder individuelle Bauweise von Datacenter? 4 betriebswirtschaftliche Auswahlkriterien für ein Rechenzentrum

Autor / Redakteur: Christian Kläsener / Ulrike Ostler

Hat sich ein Unternehmen entschieden, in ein Rechenzentrum zu investieren, folgt unweigerlich die Frage: Was ist besser? Eine traditionelle, also eine maßgeschneiderte Lösung, oder doch lieber ein modularer Ansatz mit standardisierten Konfigurationen? Hier ein Kleeblatt wichtiger Entscheidungskriterien:

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Welche Datacenter-Bauweise darf es sein? Die Ausführungen von Colt-Manager Christian Kläsener helfen bei der Entscheidungsfindung.
Welche Datacenter-Bauweise darf es sein? Die Ausführungen von Colt-Manager Christian Kläsener helfen bei der Entscheidungsfindung.
(Bild: Julien Tromeur/ Fotolia.com)

Auch wenn sich die traditionelle Lösung in einigen Fällen sicher anbietet, scheint der modulare Ansatz doch immer häufiger geeignet, den Anforderungen an Flexibilität, Kosten und Effizienz gerecht zu werden. Anhand welcher wesentlichen Kriterien sollte also ein Unternehmen vor der Realisierung eines neuen Rechenzentrums prüfen, welche Lösung die richtige ist?

1. Platz- und Leistungsanforderungen

Der frei verfügbare Platz, der für die Einrichtung benötigt wird, bestimmt bereits im Vorhinein, welche Optionen für das Rechenzentrum offen stehen. Was zusammenhängende Flächen angeht, können modulare Lösungen einem Großteil der Anforderungen moderner Rechenzentren mit offenen Anlagen von bis zu 500 Quadratmetern Rechnung tragen, wobei sich die Zahl der Anlagen beliebig kombinieren lässt. Bei sehr großen, zusammenhängenden Flächen bietet sich allerdings eher die traditionelle Lösung an.

In Bezug auf die örtlichen Begebenheiten sind modulare Rechenzentren auf bestimmte Stellflächen festgelegt, so dass traditionelle Implementierungen in verwinkelten Gebäuden mit vielen Säulen, schmalen Zugängen und niedrigen Decken geeigneter sind. Ist jedoch eine große Freifläche – selbst außerhalb des Gebäudes – vorhanden, ist ein modulares Rechenzentrum meist die bessere Lösung, da bei der traditionellen Version erhebliche Investitionen in den Umbau der Gebäude anfallen.

Auf die Leistungsdichte achten!

In der Regel werden für die meisten modularen und traditionellen Rechenzentren Leistungsdichten (Leistung pro Fläche) von rund 1 Kilowatt pro Quadratmeter (kW/m2) bis 3 kW/m2 spezifiziert. Die schwierigste Frage ist allerdings, wie man sich gegen Anforderungen absichert, wie sie vielleicht in 5 bis 10 Jahren gestellt werden, ohne in eine Überspezifizierung zu geraten.

So haben Sie beispielsweise für die nahe Zukunft eine betriebswirtschaftliche Anforderung von 6 kW pro Rack, wissen aber, dass die Dichten steigen werden. Im Sinne der Zukunftsfähigkeit einer Anlage sollte man sich für Optionen entscheiden, die ohne Ausfallzeiten aufgerüstet werden können. Damit können Sie jetzt bedarfsgerecht investieren, und rüsten erst dann auf, wenn die wirtschaftliche Notwendigkeit besteht, ohne über eine neue Anlage nachdenken zu müssen.

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