SATA oder NVMe – wann ist eine Umrüstung sinnvoll? Schnittstelle der Zukunft: Es geht um Speed

Von Christian Marhöfer* |

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Seit der Jahrtausendwende ist Serial AT Attachment, kurz SATA, die Standardschnittstelle für Speicher. Sie wurde ursprünglich für die zu dieser Zeit relevanten HDDs entwickelt. Im vergangenen Jahrzehnt haben jedoch SSDs den klassischen Festplatten den Rang abgelaufen und überzeugen durch eine Reihe von Vorteilen: Sie benötigen keine beweglichen Teile, sind deshalb robuster und darüber hinaus bis zu zehnmal schneller.

Eine Frage der Geschwindigkeit: die richtige Schnittstelle für Speichermedien.
Eine Frage der Geschwindigkeit: die richtige Schnittstelle für Speichermedien.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Jedoch limitieren SATA- und SAS-Standards, was mit SSDs tatsächlich möglich ist. Um diesen Einschränkungen zu begegnen, wurde vor etwa zehn Jahren der NVMe-Standard (Non-Volatile Memory Express) entwickelt. Kingston Technology, weltweit führender Hersteller von Speicherprodukten, vergleicht die Technologien NVMe und SATA und gibt – speziell mit Blick auf den Einsatz in Unternehmen – eine Empfehlung, wann sich das Umrüsten lohnt.

Die Einführung des NVMe-Standards ermöglicht es, das volle Potential der in SSDs eingesetzten Flash-Technologie auszuschöpfen. Gegenüber SATA und SAS bietet er vor allem im Hinblick auf die Geschwindigkeit deutliche Vorteile: Während SATA-basierte SSDs mit sequenziellen Geschwindigkeiten (Lesen-Schreiben) von maximal 600 Megabyte pro Sekunde (MB/s) arbeiten, machen PCI-basierte NVMe-SSDs der dritten Generation Leistungen von 3.000 MB/s möglich und sind damit sechsmal schneller als die älteren Standards.

Standard auf Konsumentenseite, ein großer Invest

Während sich NMVe im Bereich der Client-Systeme, beispielsweise bei Laptops und Gaming-PCs, bereits etabliert hat und der Wechsel einfacher realisiert werden kann, fließen auf Unternehmensebene oft mehrere Aspekte in die Entscheidung ein. Zwar hat sich der Preis für SATA- und NVMe-Komponenten über die Zeit bereits mehr und mehr angeglichen, jedoch müssen Unternehmen darüber hinaus die Investitionen für die restliche Infrastruktur im Blick behalten. Gegebenenfalls müssen für ein Upgrade auf NVMe ganze Server- und Storage-Systeme sowohl Hardware- als auch Software-seitig umgerüstet werden.

Für Entscheider gilt deshalb, genau hinzuschauen, ob und wann ein Umrüsten Sinn ergibt: Wie hat sich mein Geschäftsfeld entwickelt? Muss ich jetzt investieren, um konkurrenzfähig zu bleiben? Profitieren meine Anwendungen von der höheren Geschwindigkeit? Habe ich gerade erst in ein neues Set-up investiert, oder steht ein Upgrade bevor? Diese Fragen sollten bei der Entscheidung unter anderem mit einbezogen werden.

Es geht um Speed

Vor allem Cloud-Anbieter, Unternehmen aus dem Bereich des Online-Business, aus der Finanzindustrie und allen Branchen, in denen Geschwindigkeit einen direkten Einfluss auf die Performance und letztlich die Kundenzufriedenheit hat, werden aber früher oder später nicht um ein Upgrade herumkommen. Überall dort, wo Daten sofort verfügbar sein müssen und jede Mikrosekunde zählt, spielt NVMe seine Vorteile aus.

Und einmal investiert, ergeben sich auf lange Sicht wiederum Kostenvorteile: NVMe-Laufwerke bieten den Datendurchsatz von buchstäblich Dutzenden von SATA- oder SAS-Laufwerken. Das bedeutet, dass die anfänglichen Kosten dadurch gemildert werden, dass deutlich weniger Hardware und damit weniger Rack-Platz in einem Rechenzentrum benötigt und so die Gesamtbetriebskosten gesenkt werden. Auch der geringere Bedarf an Kühlung führt zu weiteren Einsparungen – alles bei vergleichbarer beziehungsweise viel schnellerer Leistung.

Christian Marhöfer, Regional Manager DACH, Nordics und Benelux bei Kingston.
Christian Marhöfer, Regional Manager DACH, Nordics und Benelux bei Kingston.
(Bild: Kingston)

SATA wird in einigen Bereichen noch eine Weile seine Berechtigung haben – aber schnellere Komponenten und mehr Kapazität werden für mehr und mehr Unternehmen entscheidende Faktoren werden. Wer ohnehin derzeit in seine IT investieren muss, sollte auch eine Entscheidung zu Gunsten des NVMe-Standards fällen.

* Christian Marhöfer ist Regional Manager DACH, Nordics und Benelux bei Kingston.

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