Deloitte fordert mehr Künstliche Intelligenz aus der Cloud Macht KIaaS deutsche Rechenzentren wettbewerbsfähiger?
Künstliche Intelligenz (KI) ist auch in diesem Jahr eines der Top-Themen für Rechenzentrumsbetreiber. Die Chancen und Möglichkeiten scheinen mannigfaltig zu sein – wie aber ein entsprechendes System aufbauen? Oder braucht es das gar nicht? KI könnte künftig als Service – KIaaS - die IT des RZ bereichern.
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Nach Ansicht der Berater von Deloitte werden von den Unternehmen, die heute schon Künstliche Intelligenz nutzen, weltweit rund 70 Prozent schon bald entsprechende Fähigkeiten durch Cloud-basierte KI erwerben. Denn gerade kleinen und mittleren Unternehmen fehlen oft die Ressourcen, um eigene KI-Anwendungen zu entwickeln und zu implementieren. Ihnen erleichtert die Cloud den Zugang und ermöglicht so mehr Menschen und Unternehmen, neue intelligente Produkte, Services und Geschäftsmodelle zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
„Cloud-basierte KI ist eine riesige Chance für viele Unternehmen“, so Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter Technology, Media & Telecommunications EMEA bei Deloitte. „Man muss und sollte das Rad auch bei künstlicher Intelligenz nicht ständig neu erfinden. Wenn es bereits eine entsprechende ,schlüsselfertige‘ KI-Applikation gibt, ist es schlicht zeit- und kostensparend, wenn Unternehmen diese auch nutzen.“
Gentner schlägt vor, dass sich Unternehmen „einfach und unkompliziert aus einem Angebot solcher Standardlösungen bedienen“ und diese in ihre Produkte und Services integrieren. Cloud-basierte KI-Anwendungen könnten so zum Katalysator für die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz werden.
Vorbild China?
KI as a Service scheint eine Möglichkeit für deutsche Firmen zu sein, international nicht den Anschluss zu verlieren. Wir erinnern uns: Ende 2018 hatte die Bundesregierung Investitionen in Höhe von drei Milliarden Euro zugesagt, damit Deutschland in Sachen KI aufholt. Darüber lacht der gemeine Chinese jedoch: Im chinesischen „Next Generation Artificial Intelligence Plan“, bereits im Juli 2017 verabschiedet, hat sich das Land selbst ehrgeizige Ziele verordnet. Bis 2025 soll die AI-Industrie des Reichs der Mitte 60 Milliarden Dollar umsetzen und bis 2030 weltweit führend sein.
Das könnte klappen: Künstliche Intelligenz braucht Daten, dabei gilt die Faustregel „je mehr Daten, desto besser die KI“. China bietet seinen Entwicklern gigantische Mengen davon: 1,2 Milliarden 4G-Nutzer, 825 Millionen Internet-Nutzer und nicht zuletzt die 600 Millionen Chinesen, die mobil mit dem Smartphone zahlen – diese Datenmengen sind weltweit einmalig.
Mit dem neuen 5G-Standard soll sich die Entwicklung zusätzlich beschleunigen: 2019 werden global voraussichtlich 25 Mobilfunkanbieter 5G kommerziell einführen. Zunächst profitieren hier Ballungsgebiete, doch die Entwicklung nimmt Fahrt auf: 2020 sollen, Deloitte-Prognosen zufolge, weitere 26 Anbieter folgen. Deutschland darf sich hier keine Schludrigkeiten mehr erlauben. Will Deutschland digital zukunftsfähig bleiben, darf es hier den Anschluss nicht verpassen, mahnt Deloitte.
„5G fördert Digitalisierung und ist ein entscheidender Treiber für anspruchsvolle IoT-Anwendungen wie die Smart City oder das Connected Car. Das Beispiel China führt deutlich vor Augen, wie wichtig eine leistungsfähige Infrastruktur in der Digitalökonomie ist. 5G-Netze sind eine Investition, die ganz konkret den Tech-Standort Deutschland stärkt“, so Gentner.
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