Intel Server-CPUs: Gegenwart, Konkurrenten und Zukunft Großes Orchester: Zukunftsmusik bei Intel

Autor / Redakteur: Klaus Länger* / Klaus Länger |

Die Geschäfte mit Server-Prozessoren laufen für Intel glänzend. Mehr als 90 Prozent aller verkauften Server sind mit CPUs des Konzerns bestückt. Und in Zukunftsmärkten wie Cloud-Computing, Big Data und dem Internet of Things sieht sich Intel gut aufgestellt. Aber auch der Chip-Gigant muss sich neuen Herausforderungen stellen. Wir wagen den Blick in die Zukunft.

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Der im Mai 2015 vorgestellte Xeon E7 v3 ist laut Intel das ideale Instrument für die Real-Time-Ananlyse großer Datenmengen in Big-Data-Anwendungen.
Der im Mai 2015 vorgestellte Xeon E7 v3 ist laut Intel das ideale Instrument für die Real-Time-Ananlyse großer Datenmengen in Big-Data-Anwendungen.
(Bild: Intel)

Während das Geschäft mit PC-Prozessoren für Intel schwieriger wird, sich der Prozesorhersteller im Smartphone-Markt immer noch sehr schwer tut und der Internet-of-Things-Markt erst Fahrt aufnimmt , könnte es bei den Server-Prozessoren für Intel gar nicht besser laufen: Die meisten großen Cloud-Anbieter setzen auf Intel. Dasselbe gilt für Suchmaschinen, Social-Media-Firmen wie Facebook und Twitter, Online-Händler wie Amazon oder das Big-Data-Umfeld.

Und auch die Rechenzentren oder Server-Räume von Firmen sind fast ausschließlich durch Server mit x86-Prozessoren belegt. Und die kommen bei Neuanschaffungen inzwischen zu etwa 98 Prozent von Intel. Damit das so bleibt, baut Intel die Palette an Server-CPUs auch permanent aus.

Ausbauen und Lücken füllen bei Intel

Das Intel-Portfolio an Server-Prozessoren ist mittlerweile fast unüberschaubar groß. Allein mehr als 60 aktuelle „Xeon-E3“-, „E5“- und -„E7“-Modelle der aktuellen v3-Generation auf Haswell-Basis fertigt Intel derzeit.

Beginnend mit dem Dualcore-Prozessor Xeon E3-1220L v3 reicht das Angebot bis hin zum neuen Xeon E7-8890 v3 mit 18 Cores und 45 MB Cache. Er ist das Spitzenmodell der E7-v3-Serie, die für Server mit vier oder acht Sockeln bestimmt sind. Sie sind nun für DDR4-Speicher ausgelegt und beherrschen Advanced Vector Extensions (AVX): Vektor-Integer-Operationen mit 256 Bit und Fused Multiply Add.

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Diese Befehlssatzerweiterung bringt laut Intel bis zu 68 Prozent Leistungssteigerung im Vergleich zur vorherigen Generation. Wichtig für den Einsatz mit In-Memory-Datenbanken wie „SAP HANA„“ ist Transactional Memory (TSX). Im Zusammenspiel mit der für TSX optimierten Hana-Version SP9 soll der E7 v3 die Leitung im Vergleich zum Vorgänger und Hana SP8 um den Faktor sechs steigen.

Das macht den neuen Prozessor laut Intel zum idealen Instrument für die Real-Time-Ananlyse großer Datenmengen in Data-Warehouse- oder Big-Data-Anwendungen. Passend dazu hat sich Intel für 750 Millionen US-Dollar beim Hadoop-Spezialisten Cloudera eingekauft.

Mit seiner gestiegenen Leistung kann der „große“ Xeon-Prozessor nun in Einsatzbereiche vorstoßen, die bisher „IBM Power 8“ oder den SPARC-Prozessoren von Oracle und Fujitsu vorbehalten waren, ist aber günstiger und vor allem viel sparsamer. Bisher hatte Intel für dieses Marktsegment nur den „Itanium“ mit seiner IA64-Architektur im Programm, der aber eher ein Schattendasein führt. Das letzte Itanium-Modell, der 9560 aus der Poulson-Generation, wurde 2012 vorgestellt.

Im März hat Intel die Xeon-D-1500-Familie vorgestellt. Von der Chiparchitektur her sind die Xeon-1500-Prozessoren sogar noch eine Stufe neuer, als der Xeon E7 v3; denn sie basieren bereits auf der 14-Nanometer-„Broadwell“-Architektur. Und sie sind die ersten Xeons in System-on-a-Chip-Bauform.

Intel hat auch den gesamten I/O-Bereich mit SATA,USB und einen 10-Gigabit-Ethernet-Controller mit auf dem Die untergebracht. Gegenüber einem Atom C2750 mit 8 Silvermont-Cores soll ein Xeon D-1540 die bis zu 3,4-fache Leistung liefern. Selbst bei der doppelten Leistungsaufnahme, für den „Atom C2750“ gibt Intel 20 Watt TDP an, bleibt eine um den Faktor 1,7 höhere Leistung pro Watt.

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