Eigentlich selbstverständlich: regelmäßige Wartung der Datacenter-Kühlsysteme Globale Hitzewellen: kurz- und mittelfristige Empfehlungen von Vertiv
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Dieser Sommer scheint nicht enden zu wollen: im September noch immer Temperaturen von über 30 Grad. Doch was für Sonnenanbeter ein Himmel ist, sorgt bei anderen für Sorgenfalten. Die Hitzewellen belasten weltweit die Wirtschaft, auch die Rechenzentren.

Abgesehen von den Auswirkungen auf die Menschen, fordert die extreme Hitze einen hohen Tribut von Rechenzentren und Infrastruktur: von Ausfällen und Störungen in Datacenter in Großbritannien über Produktionseinschränkungen in französischen Kraftwerken bis hin zur Sorge um den Wasserverbrauch in den von Dürre betroffenen Regionen auf der ganzen Welt. Vertiv hat eine Reihe von Empfehlungen für Rechenzentrumsbetreiber und Unternehmen, die ihnen helfen sollen, mit der Hitze richtig umzugehen.
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Denn „eines ist klar“, sagt Karsten Winther, Präsident für Vertiv in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA): „Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass diese extremen Wetterbedingungen immer öfter vorkommen werden. Die Anpassung an diese Tatsache ist daher von entscheidender Bedeutung.“ Die Kunden überlegten zu Recht, wie sie die daraus resultierenden Risiken für den Betrieb ihrer Rechenzentren minimieren können.
Um die Systeme kühl zu halten und die Betriebsbereitschaft von Rechenzentren zu gewährleisten, empfehlen die Experten von Vertiv folgende Sofortmaßnahmen:
- Je nach Auslastung eines Rechenzentrums sollten so viele Kühleinheiten wie möglich parallel betrieben werden, um die Belastung einzelner Kühlelemente zu reduzieren. Auch wenn die IT-Last nicht 100 Prozent betrage, sollten Datacenter-Betreiber so viele Einheiten so fahren, dass die Last pro Kühleinheit möglichst nah daran herankomme. Dadurch werde der Kältemitteldruck niedrig gehalten und bei hohen Umgebungstemperaturen bestehe kein Risiko, dass der Druck zu hoch werden könnte. Außerdem werde so ein möglichst effizienter Betriebspunkt erreicht.
- Daracenter-Betreiber sollten zudem einen Wartungsplan mit Regelmäßigkeiten erstellen. Vertiv empfiehlt seinen Kunden, vorbeugende Wartungsarbeiten quartalsweise zu planen. Für Geräte mit Kompressioskältekreislauf empfiehlt sich eine vierteljährliche oder sogar häufigere Reinigung der Verflüssiger; denn eine unzureichende und unregelmäßige Reinigung des Verflüssigers kann zu einer größeren Reduzierung der Gesamtleistung der Kühleinheit führen. Darüber hinaus trägt eine ordnungsgemäße Einhaltung des Kältemittelfüllstands dazu bei, dass die Auslegungsleistung und die Betriebseffizienz reibungslos funktionieren. Eine zu niedrige oder zu hohe Kältemittelfüllung kann zu Ineffizienzen im Betrieb führen.
Orientierung an den heißen Gegenden
Steve Madara, Vice President for Thermal Sales bei Vertiv, kommentiert: „Betreiber von Rechenzentren müssen unter Umständen auf Kompromisse bei den Betriebskosten vorbereitet sein, um eine Überdimensionierung der Kapazität zu kompensieren.“ Er bringt die Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Anbieter von Rechenzentrumsdienstleistungen ins Spiel.
„Wir sollten uns an Regionen wie dem Nahen Osten, Afrika und Australien orientieren. Diese haben sich bereits an die hohen Temperaturen während eines Großteils des Jahres angepasst. Von ihnen können wir viel lernen", erläutert Madara weiter. „Wenn wir das tun, ist klar, dass der Status quo für die Zukunft nicht ausreicht. Wir müssen die Planung von Dachflächen überdenken und unsere Rechenzentrumsinfrastrukturen so konzipieren, dass sie höheren Wärmelasten standhalten. Neben der Kapazität gilt es auch, die Standorte für Infrastruktursysteme zu überdenken.“
Zu den weiteren Best Practices für langfristige Maßnahmen und Ratschläge der Vertiv-Experten gehören folgende Punkte:
- Rechenzentrumsbetreiber sollten verschiedene Arten von Kühlsystemen in Betracht ziehen, darunter Immersionskühlung, wasserfreie Kühlung und Verdunstungsfreikühlung, die auf Zuverlässigkeit und Effizienz in Hochtemperaturumgebungen ausgelegt sind.
- Für Datacenter-Unternehmen, die sich auf Solarzellen als Energiequelle verlassen, sollten berücksichtigen, dass der Wirkungsgrad von Solarzellen bei steigenden Umgebungstemperaturen abnimmt.
- Anstatt sich bei der Bestimmung der Rechenzentrumskapazität ausschließlich auf historische Daten zu verlassen - Daten, die den heutigen extremen Temperaturen nicht Rechnung tragen -, sollten sie prädiktive Modelle verwenden.
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