Server- und Container-Preview des Server-2019-Nachfolgers verfügbar Einstieg in Windows Server 2022

Von Thomas Joos |

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Mit der Preview von „Windows Server 2022“, dem LTSC-Nachfolger von „Windows Server 2019“, stellt Microsoft auch das dazu gehörige Container-Image zur Verfügung. Thomas Joos gibt einen Überblick zur Einrichtung und Installation.

Der neue Microsoft Windows Server 2022 soll noch in diesem Jahr finalisiert werden – eine Insider-Preview gibt es bereits.
Der neue Microsoft Windows Server 2022 soll noch in diesem Jahr finalisiert werden – eine Insider-Preview gibt es bereits.
(Bild: Microsoft)

Mit der Preview von Windows Server 2022 können Teilnehmer des Microsoft Insider-Programms die jeweils aktuelle Version der Preview von Windows Server 2022 herunterladen. Die finale Version soll bis Q4/2021 erscheinen, also noch in diesem Jahr.

Der LTSC-Nachfolger von Windows Server 2019 steht als Servervariante aber auch als Container-Image zur Verfügung. Alle Neuerungen sind in der Preview noch nicht verfügbar. Microsoft aktualisiert auf der oben verlinkten Seite die Build-Versionen der jeweiligen Preview. Die jeweils installierte Version ist über winver.exe zu ermitteln.

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Derzeit gibt es in der neuen Version noch keine großartigen Neuerungen zu sehen, das gilt auch für die Betriebsmodi von „Active Directory“. Diese lauten immer noch „Windows Server 2016“. Mit der finalen Version will Microsoft nur noch fünf Jahre Support gewähren, im Gegensatz zu den zehn Jahren, welche die Vorgängerversionen geboten haben.

Neuerungen in Windows Server 2022

Wesentliche Sprünge von Windows Server 2019 soll es in Windows Server 2022 nicht geben. Die Änderungen liegen im Detail.

Zunächst soll Windows Server 2022 eine engere Verbindung zu „Microsoft Azure“ erhalten, die wiederum mit neuen Versionen des „Windows Admin Center“ verwaltet werden sollen. Ab Version 2103.2 ist das Windows Admin Center kompatibel mit den Funktionen in Windows Server 2022 und ermöglicht auch die Anbindung von Azure-Funktionen wie „Azure Arc“ oder „Storage Migration Service“ an Windows Server 2022. Einfach ausgedrückt soll Azure Arc Funktionen und Technologien aus Microsoft Azure direkt in lokalen Rechenzentren zur Verfügung stellen.

Neue Sicherheitsfunktionen unterstützen Sicherheitsoptionen der Hardware. „Secure-Core-Server“ und „Secured-Connectivity“ sollen vor allem die Angriffe auf den Server reduzieren. Für den Einsatz ist aber Hardware notwendig, welche die neuen Funktionen unterstützt. Basis sind das Trusted Platform Module und System Guard. Die Server nutzen Technologien aus „Hyper-“V für den sicheren Betrieb.

Windows Server 2022 setzt auf „TLS 1.3“ und eine sichere Kommunikation per HTTPS sowie AES-256-Verschlüsselung bei SMB-Verbindungen.

Das Installieren von Windows Server 2022

Die Installation von Windows Server 2022 unterscheidet sich nicht von Windows Server 2019. An verschiedenen Stellen ist die Bezeichnung „Microsoft Server“ zu finden. Microsoft hat das Gerücht aber bereits zerstreut, dass eine Umbenennung von Windows Server zu Microsoft Server in Planung ist. Die jeweiligen Seriennummern für die Installation ändern sich zwischen den Preview-Versionen und sind leicht im Internet zu finden. Da es sich bei der aktuellen Version um eine Preview handelt, macht Microsoft um die Seriennummern kein Geheimnis.

Es stehen weiterhin die Editionen „Standard“ und „Datacenter“ mit und ohne Desktop zur Verfügung. Die neue Windows-Server-Version verfügt bereits über eine Installation von „Microsoft Edge“, dem Nachfolger des „Internet Explorer“. Auch der „Server-Manager“ ist noch an Bord. Microsoft erweitert allerdings zunehmend die Möglichkeiten des Windows Admin Centers, sodass in Zukunft immer mehr Verwaltungsfunktionen in die webbasierte Oberfläche wandern werden.

Die wichtigsten Neuerungen, die Microsoft bei der neuen Serverversion für die Preview vermeldet sind vor allem verbesserte Leistungen in verschiedenen Netzwerkbereichen.

Neues Container-Image für Windows Server 2022

Mit Windows Server 2022 erscheint auch ein neues Container-Image. Neben den bekannten „Core“- und „Nano“-Images bietet Windows Server 2022 das neue Windows-Server-Image. Dieses soll innerhalb eines Containers recht umfassende Möglichkeiten bieten, die bisher nur vollständig installierten Servern mit grafischer Oberfläche vorbehalten waren.

Die neue Version bietet eine Unterstützung für nahezu alle Windows-APIs, die im Nano- und Core-Image fehlen. Basis des Images ist eine vollständig installierte Version von Windows Server 2022. Daher hat das Image auch fünf Jahre Support, genauso wie Windows Server 2022 selbst. Auf Containern, die mit diesem Image erstellt werden, soll es möglich sein, auch Serverdienste zu installieren, zum Beispiel eine nahezu uneingeschränkte „IIS“-Installation mit unbegrenzten, gleichzeitigen Verbindungen.

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Das Image hat eine Größe von 3.1 Gigabyte. Container auf der Basis des Images sollen auch eine Grafikbeschleunigung bieten. Aktuell lässt sich das Image nur auf Windows Server 2022 installieren und starten. Um Windows Server 2022 zu einem Container-Host für das neue Image zu machen, sind in der „Powershell“ folgende Befehle notwendig:

Install-Module -Name DockerMsftProvider -Repository PSGallery -Force
Install-Package -Name docker -ProviderName DockerMsftProvider
Restart-Computer -Force

Nach dem Neustart kann die installierte „Docker“-Version mit dem folgenden Befehl überprüft werden:

Get-Package -Name Docker -ProviderName DockerMsftProvider
Find-Package -Name Docker -ProviderName DockerMsftProvider

Docker wird anschließend mit dem folgenden Befehl gestartet:

Start-Service Docker

Anschließend kann auf dem Windows-Server das Image über Docker heruntergeladen werden:

docker pull mcr.microsoft.com/windows/server/insider:10.0.20344.1

Beim Download ist es wichtig, die jeweils aktuelle Version zu verwenden. Die Version ist im Docker-Hub zu finden. Um einen Container auf Basis des Images zu starten, wird der folgende Befehl verwendet:

docker run -it mcr.microsoft.com/windows/server/insider:10.0.20344.1 cmd

Auch hier ist die Angabe der jeweilig heruntergeladenen Version notwendig. Der Container kann auch im „Hyper-V“-Isolationsmodus gestartet werden. Dazu ist auf dem Server noch die Installation von Hyper-V notwendig.

* Der Autor Thomas Joos verfasst Fachbücher, Fachartikel und arbeitet als Berater; auf DataCenter-Insider füllt er seinen eigenen Blog mit Tipps und Tricks für Administrator*innen: „Toms Admin-Blog

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