Stromreserven im Rechenzentrum sorgen für EE-Strom ohne Ausfälle Eaton und Microsoft machen es vor: Datacenter stützen grüne Stromnetze
Eaton, Hersteller von USV-Anlagen und Spezialist in Sachen Energie-Management tut sich mit Microsoft zusammen, um Kosten- und Energie-Einsparungen im Rechenzentrum zu realisieren. Die Ergebnisse der bisherigen Zusammenarbeit haben die Partner in Form des Whitepaper „Grid-interactive data centers: enabling decarbonization and system stability“ veröffentlicht.
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Rechenzentren haben hinsichtlich ihrer Energiebilanz nicht den besten Ruf und die Stromnachfrage aus diesem Sektor wächst beständig. Eine baldige Umkehr dieses Trends ist nicht in Sicht – wie können Datacenter dennoch einen Beitrag zur Energiewende leisten?
Sie verfügen über eine wertvolle Ressource, die für ein grünes Stromnetz äußerst wichtig ist: Batteriespeicher. Das weitere Wachstum des Rechenzentrumsmarktes führt auch zu einem weiteren Wachstum der Speicherressourcen.
Dieses Potential sollten Betreiber von Rechenzentren nicht ungenutzt lassen. Zudem haben Rechenzentren ein enormes Potenzial zur Schaffung von Flexibilität auf der Nachfrageseite. Anstatt nur Energie zu verbrauchen, können Notstromsysteme für Rechenzentren dazu genutzt werden, in Zeiten des Bedarfs Energie ins Netz zurückspeisen. Mit dieser Bereitstellung von Regelenergie tragen Rechenzentrumsbetreiber nicht nur zur Förderung der Energiewende bei, sie können auch finanziell profitieren, da diese Dienste vom Netzbetreiber entsprechend vergütet werden.
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Das Energiewende-Rechenzentrum als Blaupause
USV-Batterien und Notstrom sind regenerative Energiequellen, die das Stromnetz stabilisieren
Eaton und Microsoft haben ein Whitepaper veröffentlicht, das zeigt, wie Rechenzentren die Energiewende beschleunigen und zur Vermeidung von Blackouts beitragen können. In dieser neuen Publikation zeigen Microsoft und Eaton, wie die Betreiber von Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen können, indem sie Energie speichern und bei Bedarf ins Netz zurückspeisen.
Diese Möglichkeit stellt einen Kernbestandteil von Eatons Everything as a Grid Ansatz dar, mit dem das Unternehmen die Dekarbonisierung der Energie-Erzeugung vorantreiben möchte.
Astrid Hennevogl-Kaulhausen, Head of Sales Germany UPS Systems & Datacenter bei Eaton, sagt: „Erneuerbare Energien sind zwar die Energiequelle der Zukunft, aber sie schaffen zusätzliche Komplexität für das Netz. Betreiber von Rechenzentren haben die Chance, ihre USV-Anlagen zu nutzen, um die Komplexität und die Herausforderungen des Netzes zu verringern und gleichzeitig neue Einnahmequellen zu schaffen, um ihren eigenen Energieverbrauch auszugleichen. Die Möglichkeiten, die wir gemeinsam mit Microsoft in diesem Whitepaper skizziert haben, werden sowohl für die Betreiber von Rechenzentren als auch für die Zukunft des Netzes große Bedeutung gewinnen.“
Ehsan Nasr, Senior Engineer Data Center Advanced Development bei Microsoft,setzt hinzu: „Rechenzentren sind das Herzstück unserer digitalen Wirtschaft und haben die Fähigkeit, eine leicht verfügbare, bessere Unterstützung für das Stromnetz zu bieten. Diese Unterstützung trägt dazu bei, dass die Stromnetze einen höheren Anteil an erneuerbaren Energien erreichen können. Wenn die in Rechenzentren gespeicherte Energie zur Bereitstellung von Flexibilitäts- und Optimierungsdiensten genutzt wird, wird sie zu einem Asset mit einem höheren Wert, sodass Netzbetreiber, Betreiber von Rechenzentren und die Umwelt profitieren – ein dreifacher Vorteil.“
„Eatons Energy Aware“, eine netzinteraktive USV, schützt IT-Geräte vor Spannungs- und Frequenzanomalien und kann gleichzeitig die angeschlossenen Energiespeicher nutzen, um die Stromversorgung und den Energiefluss intelligent zu steuern. Eaton und Microsoft demonstrierten diese Fähigkeiten in einem Pilotprojekt im Microsoft Innovation Center in Boydton, Virginia.
Dort nutzen sie die Energiespeicherfähigkeiten einer mit Lithium-Ionen-Batterien betriebenen USV von Eaton, damit diese als verteilte Energieressource (Distributed Energy Ressource – DER) für Netzbetreiber dienen können. Microsoft und Eaton haben das USV-Notstromsystem so entwickelt, dass es auf die Netzbedingungen reagiert und weiß, wann es Strom aufnehmen, speichern und entladen muss, um die Frequenzregulierung für eine größere Netzstabilität zu unterstützen.
Das Pilotprojekt läuft erfolgreich: Mit einer Kapazität von Tausenden von Megawatt in Backup-Stromversorgungssystemen zeigt sich das Potenzial, netzstabilisierende Speicherlösungen für Rechenzentren schnell zu skalieren und die Nutzung erneuerbarer Energien auszuweiten.
Microsoft prüft derzeit in Zusammenarbeit mit Eaton die Möglichkeit eines weiteren Einsatzes in neuen Projekten in anderen Regionen. Microsofts Zusammenarbeit mit Eaton unterstützt die Verpflichtung des Unternehmens, bis 2030 eine negative Kohlenstoffbilanz zu erreichen.
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