Green IT in Köln: neu, flexibel, wirtschaftlich, vorbildhaft Altes Kölner Backup-Rechenzentrum wird zum Stromspar-Center
2011 schaffte es die Stadt Köln unter die vier Finalisten des „GreenIT Best Practice Award“. Preiswürdig war das Projekt nach Angaben von Andreas Kernke vom Amt für Informationsverarbeitung der Stadt deshalb, weil hier nach der Meinung der Jury „das Silo-Denken aufgebrochen wurde“.
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Die IT-Verantwortlichen der Domstadt wollten das veraltete Backup-Rechenzentrum in Köln-Chorweiler zu einer modernen und energieeffizienten Datenzentrale umwandeln, in der auch noch die IT des Landschaftsverbands Rheinland Platz finden sollte. Kernke, als Projektleiter an der Umstellung maßgeblich beteiligt, bekräftigt die Einschätzung der GreenIT-Best-Practice-Juroren. Denn die IT agierte in enger Kooperation mit dem Facility Management, also der Gebäudeverwaltung.
GreenIT BB, der Verbund aus Unternehmen und Einrichtungen, hat sich die Einsparung von Energie in der IT auf die Fahnen geschrieben. Er lobt jährlich in drei Kategorien Preise für grünes Wirtschaften aus.
In Köln überwand man noch eine weitere Grenze und integrierte die IT des Landschaftsverbands Rheinland in das umgestaltete Rechenzentrum. Dieses wurde in den 80er Jahren für den Mainframe-Betrieb der Stadt Köln für rund 500 User errichtet.
Verfügbarkeit, Energie-Effizienz und Wirtschaftlichkeit
Die neue Lösung bedient – auf heterogenen Systemen – rund 25.000 User mit etwa 600 Anwendungen und garantiert zudem Hochverfügbarkeit. „Früher war es wichtig, Platz für die großen Mainframe- und Speichersysteme zu haben, heute bestehen hohe Anforderungen an Stromaufnahme und Klima“, beschreibt Kernke den Wandel.
Die Wahl als Hauptstandort für die kommunale IT verdankt Köln-Chorweiler der Natur, genauer dem Rhein, der nach wie vor die Bauvorhaben der Stadt mitbestimmt. „Bei Extremhochwasser liegt unser bisheriger IT-Hauptstandort Deutz nicht im betriebssicheren Bereich“, begründet der Projektleiter die Entscheidung. Das Datencenter in Deutz agiert jetzt als Ausweich-RZ und weiterhin als logische Schaltzentrale, Köln-Chorweiler als moderner Maschinenraum.
Von Anfang an stand der Umbau – der im laufenden Betrieb vorgenommen wurde - auf den drei Säulen Verfügbarkeit, Energie-Effizienz und Wirtschaftlichkeit. In puncto Verfügbarkeit orientierte man sich an den Vorgaben des US-amerikanischen Uptime-Instituts und erreichte dabei die Stufe III von vier möglichen.
Uptime: 99,982 Prozent
„Tier III bedeutet, dass die Wartung im laufenden Betrieb ohne Betriebsunterbrechung erfolgt und die Verfügbarkeit bei 99,982 Prozent liegt“, beschreibt Kernke die Ausfallsicherheit, die rechnerisch bei einem Stillstand von 1,6 Stunden innerhalb von fünf Jahren liegt.
Realisiert wurde das durch konsequente Redundanz der Komponenten, sogar der Niederspannungs-Hauptversorgung, die sich so jederzeit warten lässt. „Alle Komponenten sind n+1 ausgelegt, also immer eine Komponente mehr als für die Kapazität benötigt wird“, beschreibt der Manager das Design. Durch mangelnde Skalierbarkeit der Komponenten ergibt sich dabei oft eine n2-Redundanz, also die doppelte Kapazität.
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