Das Messen und Bilanzieren vom klimaschädlichen Gasen Was ist Greenhouse Gas Protocol, (GHG Protocol)?
Anbieter zum Thema
Irgendwie müssen Klimagase gemessen werden, um überhaupt zu wissen, wie groß das Problem ist und ob wir seiner Lösung näher kommen. Damit befasst sich die Organisation Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol).

Dass ständiger Sonnenschein und Sommertemperaturen bis in den Winter nicht unbedingt etwas Gutes sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Doch wie misst man, wie viel Klimagase ein Unternehmen, eine Stadt oder ein Staat ausstoßen? Und wie, wie viel Klimagase bei der Produktion eines Gutes oder einer Dienstleistung entstehen.
Damit befasst sich die Organisation Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Sie wurde 1998 auf Initiative des World Resource Institute (Welt-Ressourceninstitut) und des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), einer Art weltweitem Unternehmens-Nachhaltigkeitsrat, gegründet. Die neue Organisation sollte einheitliche Rahmen und Vorgaben für die Berechnung von Treibhausgasen entwickeln. Laut der Organisation nutzten 92 Prozent der Fortune-500-Unternehmen die Standards von GHG Protocol für die Klimagas-Berichterstattung.
Kurse, Tools, Anleitungen
Heute gibt es eine globale Standardreihe. Mit den Standards lassen sich die Treibhausgasemissionen von Firmen, Ländern, Städten und Produkten ganz oder segmentweise erfassen. Außerdem hat die Organisation einige branchenspezifische Vorgehensweisen entwickelt, allerdings noch keine für die Datacenter-Branche (Stand: Oktober 2023).
Weitere Standards befassen sich mit Abmilderungszielen (Mitigation) für den Klimawandel, der Berechnung der Auswirkung von Regeln und Aktionen sowie der Klimagaserfassung spezifischer Mitigationsprojekte.
CCF und PCF
Relevant für Rechenzentren sind insbesondere die Berechnung des Corporate Carbon Footprint (CCF) für die Emissionen des Gesamtunternehmens und seiner Lieferkette sowie der Product Carbon Footprint (PCF) zur Berechnung des Klimagas-Ausstoßes einzelner Produkte, zum Beispiel Server, oder Services, wie VPN-Service).
Co-Location-Anbieter können auf diese Weise beispielsweise für ihre Infrastruktur einen Klimagas-Ausstoß pro Quadratmeter Rechnerfläche oder kW Anschlussleistung berechnen. Dieser Wert kann dann von Kunden mit der Konkurrenz verglichen werden.
CCF für den Konkurrenzvergleich
Interessant für den Vergleich konkurrierender Unternehmen innerhalb einer Branche ist der CCF. Als besonders schwierig erweist sich bei solchen Berechnungen immer die Kalkulation des Scope 3.
Bei einem Rechenzentrum müssten in die Berechnung zunächst alle Komponenten bis zum Beton oder Holz vom Stadium der Rohstoffgewinnung einfließen. Dazu kämen alle Energieverbräuche während der Nutzung (einschließlich beispielsweise des Fuhrparks des Datacenter-Unternehmens) abzüglich eventueller Kompensationen durch Abwärmenutzung. Schließlich wären auch die Umwidmung des Rechenzentrums für andere Zwecke, etwa nach einem Verkauf, oder sein Abriss entsprechend zu berücksichtigen.
Für Scope-3.-Kalkulationen im Rahmen der Berechnung eines CCF bietet daher GHG Protocol einen speziellen Online-Kurs an.
(ID:49754377)