Wasserkühlung, Strom und Hilfe aus einer Hand Rechenzentrumsinfrastruktur für Prosiebensat.1 und Kleusberg
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Alle Unternehmen stehen vor der Herausforderung klimafreundliche und zugleich leistungsstarke IT zu betreiben. Für die Rechenzentren heißt das: Zur Erfüllung der Effizienzanforderungen müssen alle Komponenten aufeinander abgestimmt sein. Der Sender Pro Sieben und das Familienunternehmen Kleusberg haben sich für Rechenzentrumsinfrastruktur von Schäfer It-Systems entschieden.

Edge Computing hat das Potenzial, den Energie-Fußabdruck unserer Datengesellschaft durch die Optimierung der Rechenlasten entscheidend zu reduzieren. Zugleich aber sind Rechenzentren Energieverbrauchsgiganten.
Laut Borderstep Institut haben deutsche Rechenzentren mehr als 16 Milliarden Kilowattstunden bereits im Jahr 2020 verbraucht. Dabei entfällt der größte Energiebedarf auf die IT-Systeme selbst, wie Server, Speichersysteme und Netzwerkbaugruppen.Das Darumherum, das notwendig ist, um die IT funktionieren zu lassen, verbraucht 40 bis 60 Prozent dieses Energiebedarfs.
In diesem Zusammenhang wird zudem die F-Gase-Verordnung ein Umsteuern beim Einsatz von Kältemitteln für viele Rechenzentrumsbetreiber bewirken. Diese müssen sich darüber bewusst sein, dass Kältemittel auf Basis teilfluorierter Kohlenwasserstoffe (HFKW), insbesondere solche mit hohem Treibhauspotential, aufgrund des HFKW-Phase-down gemäß F-Gase-Verordnung zunehmend weniger marktverfügbar sein werden.
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Diskussion auf der Future Thinking
F-Gase-Verordnung: Fieberhafte Suche nach Alternativen
Dies hat Konsequenzen für die Ausfallsicherheit und damit Verfügbarkeit von Rechenzentren. Kühllösungen auf Wasserbasis sind klimafreundlicher und Energie-effizienter. In einer kompakten Installation lässt sich zudem die Abwärme sinnvoll einsetzen.
Der ehemalige Serverraum von Kleuseberg, mit zwei offenen Racks und Raumklimatisierung in einem umgewidmeten Büroraum, wurde den heutigen Anforderungen an eine moderne IT-Umgebung hinsichtlich Kühlung und sicherer IT-Infrastruktur nicht mehr gerecht. Dies hatte unter anderem Erschwernisse in der IT-Compliance als auch im operativen Tagesgeschäft bei hohem Datenverkehr mit sich gebracht.
Der Vorteil von Edge Computing zeigt sich gerade hier sehr deutlich: Unternehmen müssen Daten auch vor Ort verarbeiten, man spricht von einer hybriden IT. Außerdem erhöht die Verflechtung von Cloud und Edge Computing die Verfügbarkeit und optimiert die Latenzzeiten im Netzwerk. In Summe profitieren davon alle IT-Anwendungen eines Unternehmens.
Schäfer IT Systems bietet Kompaktes für die Edge
Kleusberg ließ sich vom Ansatz „alles aus einer Hand“ überzeugen - in puncto nachhaltige Kühlung mit Wasser und das Raum-im-Raum-Konzept. Bei dem Angebot von Schäfer IT-Systems haben alle notwendigen Einheiten wie Löschanlage, Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), Kühlung (Cooling), Überwachung (Monitoring) sowie Stromanschluss und Stromverteilung (Power) haben in, unter und auf der installierten Edge-Lösung ihren Platz. Komplettiert wird der Aufbau mit einer Kabeltrasse und einem Sockel, so dass kein zusätzlicher Doppelboden notwendig ist.
Stefan Betzing aus der Geschäftsführung von der Kleusberg Grundstücksverwaltungs-GmbH & Co. KG, zeigt sich auch nach der Anschaffung zufrieden: „Eine derartige Investition muss mitwachsen können, um zukunftssicher und nachhaltig im Betrieb zu sein. Genau das haben wir, exakt auf unsere Bedürfnisse ausgelegt, erhalten.“
Er erläutert ferner, dass die 30 Kilowatt (kW) an Leistung des neuen Rechenzentrums im Betrieb in Wärme-Energie umgesetzt wird, die dem Gebäude in Form von Heizenergie und Warmwasser zugeführt wird. „Trotz der Verwendung von bewährten Standardkomponenten, konnte eine hoch-individuelle Lösung realisierte werden. Wir sind sehr zufrieden und denken schon über einen weiteren Backup-Raum nach“, sagt er.
Die Ausstattung
Sechs „IS-1“-Racks bilden die Grundlage des installierten Edge-Systems. Laut Hersteller zeichnet sich die Systemplattform in Bezug auf Sicherheit, Innenausbau und Klimatisierung „durch ergonomisches und modernes Design“ aus. Es stehen bis zu 187 freie Höheneinheiten für den Einbau von IT-Modulen zur Verfügung.
Der verwendete „IS-1 Sidecooler CW“ ist ein Kühlgerät, das seitlich am Serverschrank angebracht wird. Es wurden zwei Einheiten verbaut. Über einen integrierten Regler lassen sich diverse Parameter einstellen. Der wasserseitige Anschluss wurde den Bedingungen vor Ort angepasst – er erfolgt wahlweise von oben oder unten.
Netzstörungen beeinträchtigen den Betrieb nicht, weil eine „Online USV“ eingesetzt wird. Sie soll die Verbraucher vor allen Netzstörungen – komplette und partielle Stromausfälle, Spannungsabfälle, Überspannungen oder Frequenzabweichungen – schützen. zudem sind die verschiedenen IT-Geräte und andere elektronische Lasten sind pro Rack an jeweils 2 robusten Rack PDUs angeschlossen, welche die Stromverteilung innerhalb des Edge-Computing-Systems übernehmen.
Überwachung und Wartung auf verschiedenen Ebenen
Durch eine kontinuierliche Überwachung des Differenzstroms lassen sich auftretende Fehler rechtzeitig erkennen. Das unterstützt die Sicherheit, Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit des Edge-Computing-Systems, weil damit mögliche Ausfälle verhindert werden. Außerdem wird durch diese Messung die elektrische Sicherheit für Personen und Gerätschaften erhöht. Vorteilhaft ist auch die Senkung der Prüfkosten, da die Anlage während der DGUV-V3-Prüfung nicht mehr abgeschaltet werden muss. Es wird der Fehlerstrom Typ B gemessen.
Zusätzlich erhöht eine Brandfrüherkennung mit integrierter Löschung die Sicherheit des Systems. Das Kompaktgerät in 19 Zoll Bauform und 2HE-Höhe überwacht das Rack durch ein Ansaugrauchsystem und löscht im Brandfall durch ein Löschmittel, das vorwiegend durch physikalische Kühleffekte einem Brand entgegenwirkt.
Kritische Ereignisse werden vom Monitoring des Systems erfasst und über eine Ethernet-Schnittstelle als auch über potentialfreie Kontakte gemeldet. Eine Web-Oberfläche stellt die Meldungen der einzelnen Systemkomponenten und Umgebungswerte visuell dar.
Prosiebensat.1-Headquarter erhält Iqdata-Datacenter-Ausstattung
Die Prosiebensat.1 Media SE rüstet sich für die Zukunft. Im Rahmen des Großbauprojekts „New Campus“ entsteht in Unterföhring, bei München auch ein Datacenter. Für die gesamte IT-Infrastruktur im Neubau wurde ein ganzheitlicher Systemansatz gewählt. Den Zuschlag hat die Schäfer IT-Systems erhalten. Die errichtete Infrastruktur umfasst zwei Rechenzentren und 50 Verteilerräume für die Daten. Daran angebunden sind die Studios des Medienunternehmens.
Die Hauptanforderung besteht darin, eine zukunftssichere Infrastruktur zu konzipieren, welche Server mit verschiedenen Einbautiefen von bis zu 1.400 mm, einschließlich künftiger Server, aufnehmen kann. Zu Beginn des Bauprojekts wurde zudem ein Interims-Datacenter eingerichtet, das viele Komponenten aus dem „Iqdata“-System-Produktportfolio präsentierte und Prosiebensat.1 eine praktische Demonstration der Fähigkeiten und Funktionen ermöglichte.
Das implementierte Konzept umfasst etwa 166 „IS1“-Racks mit Back-Cooler sowie weitere Produkte aus dem Iqdata-Portfolio. Darunter befinden sich Kühlsysteme, Stromversorgung, Monitoring und Sicherheitstechnik. Die dauerhafte Funktionalität wird über einen Serviceplan gewährleistet.
Um effiziente Luftführungswege von Kalt- und Warmluft zu gewährleisten, ist zudem eine geordnete Kabelführung unabdingbar. Zu diesem Zweck wurden von Schäfer maßgefertigte Rack-Dächer entwickelt und eingebaut. Das Kabel-Management integriert sowohl die interne als auch die externe Verkabelungssysteme der IT-Schränke zu einem einheitlichen Ganzen.
Die Fertigstellung des Rechenzentrumsprojekts ist für Ende 2023 geplant. Wesentliche Eckpunkte für langfristige Nachhaltigkeit sind Umweltverträglichkeit und Energie-Effizienz:
- 100 Prozent Wasserkühlung der IT-Komponenten
- Hohe Vorlauftemperaturen des Kaltwassers für eine hohe Wirksamkeit des Stromeinsatzes
- Maximale Energie-Effizienz durch passive Wärmeübertragung ohne Ventilatoren (passive Back-Cooler) und daher weder Stromverbrauch durch Ventilatoren noch Verschleiß derselben
Das sagt Reinhard Dietl, Vice President Network Services bei der Prosiebensat.1 Tech Solutions GmbH, zum Projekt: „Für unser Unternehmen sind die Anforderungen an eine effiziente IT-Infrastruktur stark gestiegen. Das umfasst nicht nur Thematiken im Bereich Compute-Services in einem Daten-Center sondern auch die Entwicklungen im Broadcasting Bereich. Auch das Thema ‚Green IT‘ spielte bei der Entwicklung des Konzeptes eine große Rolle. Gleichzeitig denken wir langfristig: Unsere Datencenter sollen mehrere Jahrzehnte zukunftsfähig aufgestellt sein. Mit diesem Konzept blicken wir auch zuversichtlich in Richtung der gesetzlichen Neuregelungen zur Energie-Effizienz in Daten-Center.“
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