Automatische Provisionierung Fünf Tipps für die schnelle Bereitstellung von Servern

Autor / Redakteur: Ralf Paschen* / Ulrike Ostler

Die Bereitstellung von Servern und IT-Umgebungen kostet die IT-Abteilung viel Zeit. Und im Zuge der Digitalisierung steigt die Anzahl der Aufträge, unter anderem deshalb, weil agile Methoden die Produktivität der Entwicklung erhöhen und sie dementsprechend häufiger Entwicklungs- und Testumgebungen benötigen.

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Admins und User können IT genießen, wenn die Provisionierung der Server und der IT-Umgebungen automatisiert erfolgt.
Admins und User können IT genießen, wenn die Provisionierung der Server und der IT-Umgebungen automatisiert erfolgt.
(Bild: © Lucky Dragon)

Die folgenden fünf Maßnahmen können dazu beitragen, die Bereitstellung von IT-Umgebungen und Servern deutlich zu beschleunigen und Zeit einzusparen.

1. Manuelle Schritte eliminieren

Die Bereitstellung eines Servers kann so einfach sein wie das Starten einer neuen VM. Häufig sind es Kleinigkeiten, die die Aufgabe kompliziert und aufwändig machen. Dazu gehören:

  • Abstimmungs- und Genehmigungsprozesse vor der Bereitstellung
  • Eintragung des neuen Servers im IT-Service-Management-Tool zum Beispiel in der Configuration Management Database
  • Benachrichtigung des Benutzers und Mitteilung der neuen Server-Adresse und der Anmeldeinformationen
  • Erstellung von Erinnerungen, um zu überprüfen, ob der Server noch benötigt wird oder anderweitig verwendet werden kann

Darüber hinaus werden Server in verschiedenen Varianten in Bezug auf Patch-Level, Datenbankkonfiguration oder andere Anwendungen angefordert. Deren Einrichtung kostet ebenfalls Zeit, wenn sie manuell erfolgt. Es gilt also, möglichst alle Schritte rund um die Provisionierung zu erfassen und zu überlegen, wie sie automatisiert werden können.

2. Automatisierungsinseln vermeiden

Bei der Automatisierung der verschiedenen Schritte der Umgebungs- oder Server-Bereitstellung werden häufig auch verschiedene Tools verwendet, zum Beispiel:

  • Skript zum Starten einer neuen VM innerhalb von VMware beispielsweise
  • Chef oder Puppet, um es zu konfigurieren
  • Konfiguration des Netzwerks
  • Status des Tickets aktualisieren

Schnell arbeitet man mit fünf, sechs oder noch mehr Automatisierungswerkzeugen rund um einen einzigen Prozess. Ihre Integration kann schwierig werden und dazu führen, dass Prozesse oder Zwischenschritte manuell gestartet werden müssen, so dass wieder Aufwand und damit ein Flaschenhals entsteht.

3. Hilfsprozesse ernst nehmen

In der Regel werden Provisionierungs-Prozesse automatisiert, um einen Self-Service anbieten zu können. Damit sie funktionieren, sollten sie aus der Perspektive des Anwenders gedacht werden. Sie sind komplexer als nur die Bereitstellung eines Servers in einer bestimmten Konfiguration.

Wenn beispielsweise Clustering für Lasttests erforderlich ist und dieses als Option im Self-Service angeboten werden soll, muss man sich auch über die Automatisierung von Backups und Data Slicing Gedanken machen. Sonst müssen diese Schritte wieder manuell ausgeführt werden und dann ist man nicht viel weiter als vor der automatischen Bereitstellung.

4. An die Anwendung denken

Ein Server oder eine IT-Umgebung ist ohne die entsprechende Anwendung nutzlos. Dementsprechend macht es keinen Sinn, die Implementierung bei der Automatisierung auszulassen. Das passiert aber immer noch sehr häufig, weil die für die Infrastruktur zuständigen Mitarbeiter nicht das Know-how haben, die Anwendung zu implementieren und zu konfigurieren, oder weil es keine Application-Release-Automation-Lösung gibt.

5. Automatische De-Provisionierung

Viele Unternehmen betreiben Tausende Server und Umgebungen, die eigentlich abgeschaltet werden könnten. Da aber niemand weiß, wer sie eigentlich nutzt und wofür, wagt es auch niemand, sie anzufassen. Ein Grund mehr, Regeln für die De-Provisionierung von vornherein in die Automatisierung zu integrieren: Der Benutzer sollte bereits bei der Anfrage angeben, wie lange er die Systeme nutzen will und wofür.

Anschließend erhält er automatisch vor Ablauf der Frist eine Nachricht und die Möglichkeit, den Nutzungszeitraum zu verlängern. Wenn er das nicht tut, wird das System automatisch wieder freigestellt und kann anderweitig verwendet werden.

Es gibt viel zu bedenken bei der Automatisierung komplexer Prozessketten, deshalb ist es am einfachsten, zunächst die Kernprozesse zu definieren und sich dann nach und nach die verschiedenen Varianten abzubilden. Eins ist jedoch klar, das Arbeitsvolumen in diesem Bereich wird mit der Digitalisierung stetig steigen und deshalb fängt man besser früher als später damit an, Prozesse durchgängig zu automatisieren, um Luft für andere Aufgaben zu haben.

*Ralf Paschen ist Senior Director Worldwide Product & Solutions Marketing beiAutomic.

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