Open District Heating Fortum kauft Abwärme von schwedischem Rechenzentrum

Redakteur: Ulrike Ostler |

Das Geschäftsmodell von Fortum Värme heißt „Open District Heating“. Das bedeutet: Die Abwärme, die durch den Betrieb der Server im Rechenzentrum des schwedischen RZ-Betreibers Bahnhof Datacenters im neu geplanten Rechenzentrum „Elementica“ entsteht, zurückgewonnen und in das Fernwärmenetz eingespeist wird.

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Im Stadtteil Värtahamnen liegen jetzt die Verbindungsrohre, die das von Bahnhof Datacenters geplante neue Rechenzentrum "Elementica" mit dem Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) von Fortum Värme, das in unmittelbarer Nähe liegt, mit Abwärme versorgt.
Im Stadtteil Värtahamnen liegen jetzt die Verbindungsrohre, die das von Bahnhof Datacenters geplante neue Rechenzentrum "Elementica" mit dem Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) von Fortum Värme, das in unmittelbarer Nähe liegt, mit Abwärme versorgt.
(Bild: Kristina SahlŽn)

Wenn das Rechenzentrum Elementica fertig ist, wird es eines der größten in Stockholm sein. Gleichzeitig wird Elementica eines der grünsten und nachhaltigsten Rechenzentren der Welt.

Voll ausgebaut, wird es pro Jahr etwa 112 Gigawatt pro Stunde Wärme zurückgewinnen und in das Fernwärmenetz einspeisen. Das entspricht dem gesamten Wärmebedarf einer Stadt mit etwa 20.000 Einwohnern wie beispielsweise Neckarsulm, Starnberg oder Freudenstadt.

Die Abwärme von Elementica wird per Fernwärmerohre direkt zu dem Biomasseheizkraftwerk Värtaverket leiten, wo sie dann vom Betreiber Fortum zu Fernwärme veredelt wird (siehe: Open District Heating). Die Rückgewinnung von Wärme aus Rechenzentren ist ein wichtiges Puzzleteil im Plan von Fortum Värme, die Fernwärme in Stockholm zu 100 Prozent frei von fossilen Brennstoffen zu erzeugen. Mit der Rückgewinnung sinkt außerdem der Bedarf, neue Kraftwerkskapazitäten zu errichten.

Anders Egelrud, CEO von Fortum Värme AB( links) und Jon Karlung, CEO von Bahnhof Datacenters, haben das Fermwärmekonzept ausgetüftelt.
Anders Egelrud, CEO von Fortum Värme AB( links) und Jon Karlung, CEO von Bahnhof Datacenters, haben das Fermwärmekonzept ausgetüftelt.
(Bild: Kristina SahlŽn)

Jon Karlung, CEO von Bahnhof Datacenters, und Anders Egelrud, CEO von Fortum Värme AB (siehe: Bild), haben ihre Anstrengungen gebündelt, um grüne Rechenzentren in Stockholm zu etablieren und so immer mehr zu einer nachhaltigen Stadt beizutragen. Egelrud sagt: „Dass wir jetzt die Rohre verlegen, die das Rechenzentrum Elementica mit dem Fernwärmenetz von Fortum Värme verbinden, ist der beste Beweis dafür, dass Wärmerückgewinnung von großen Rechenzentren in industriellem Maßstab realisierbar und nicht nur eine Vision für die Zukunft ist. Wir arbeiten intensiv daran, dass Stockholm innerhalb von zehn Jahren ein internationales Zentrum für grüne Rechenzentren industriellen Maßstabs wird, die ihren Beitrag zum Beheizen der Stadt leisten.“

Karlung ergänzt: „Wir können jetzt eines der grünsten Rechenzentren der Welt bauen und unseren Server-Kunden gleichzeitig extrem wettbewerbsfähige Preise bieten. Elementica zeigt, dass die geniale Idee funktioniert, Rechenzentren in City-Nähe zu bauen und die Energie zurückzugewinnen, anstatt sie ungenützt in die Atmosphäre zu verklappen.“

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