Rechenzentrumsprojekt in Luxemburg Bürgerinitiative gegen neues Google-RZ

Autor / Redakteur: Dr. Dietmar Müller / Ulrike Ostler |

Im Januar sah es noch vergleichsweise rosig für die Pläne von Google für ein neues Rechenzentrum in Luxemburg aus. Der Bissener Gemeinderat hatte durch eine Verabschiedung punktueller Änderung des Bebauungsplans die Tür für Google einen Spalt weit geöffnet. Doch jetzt formiert sich Protest.

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Im Januar sah es noch vergleichsweise rosig für die Google-Pläne aus, in Luxemburg ein weiteres Rechenzentrums zu errichten.
Im Januar sah es noch vergleichsweise rosig für die Google-Pläne aus, in Luxemburg ein weiteres Rechenzentrums zu errichten.
(Bild: gemeinfre i- waldomiguez / Pixabay)

Wie das „Letzebürger Tagblatt“ berichtet , macht eine Bürgerinitiative Front gegen das Projekt:

  • „Wer hat die 50,5 Millionen für das Google-Gelände auf ,Buusbierg‘ bezahlt?
  • Wie hoch belaufen sich die Kosten für die erforderliche neue Hochspannungstrasse, für den speziellen Anschluss an die Sebes-Wasserleitung und an das Verkehrsnetz, für die großen Rückhaltebecken auf fremdem Gelände und für die Ableitung des Regenwassers in den Vorfluter (Attert)?
  • Wie hoch werden die zukünftigen Steuereinnahmen aus dem Google-Datacenter auf ,Buusbierg‘ für Staat und Gemeinde Bissen veranschlagt?“,

fragt die Initiative in einem aktuellen Rundschreiben.

Zudem wolle man gestützt auf eine „strategische Umweltprüfung zur punktuellen Änderung des Flächennutzungsplans der Gemeinde Bissen für das vorgesehene Datacenter“ wissen, wie viele Arbeitsplätze im Datacenter wirklich entstünden und wie es sich auf die Verkehrssituation auswirke. Angeblich benötigt Google für das neue Rechenzentrum eine 250-Megawatt-Anschlussleistung und jährlich 2,5 Tetrawattstunden Strom.

Die Bürgerinitiative vermutet, dass dafür neue „Hochspannungstrassen entstehen müssten“, so das Tagblatt. Weitere Kritikpunkte: „Eine großflächige Versiegelung der guten Ackerböden“, „Luft- und Lichtverschmutzung“ und „Lärm durch Kühlaggregate“.

Laut Bürgerinitiative soll den Einwohnern von Bissen als Ausgleich „ein kostenloser Glasfaser-Internet-Anschluss versprochen worden sein“. Die Einwohner sind dazu aufgerufen, Einwände gegen das Vorhaben vorzubringen.

Bereits 2017 hatte sich Google die Rechte am Kauf von 33,7 Hektar Land in der Gemeinde Bissen im Großherzogtum Luxemburg gesichert. Der Vizepremierminister Etienne Schneider (LSAP) begrüßte zu diesem Zeitpunkt den Schritt.

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