Wisch und weg Bewerben heute - Was Berufsberater und Eltern erzählen war gestern
Anschreiben ade: Viele Unternehmen haben sich bereits davon verabschiedet. Nach Untersuchungen der Studienreihe „Recruiting Trends 2018“ des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Erlangen-Nürnberg sowie des Karriereportals Monster nutzen 42,2 Prozent das Smartphone zur Stellensuche. Doch Vorsicht: Den einen Weg zur perfekten Bewerbung gibt es nicht, Apps, mobile Bewerbungen, Formulare & Co. erfordern unterschiedliche Vorgehensweisen.
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Die Gesellschaft lebt mobil, liest in der U-Bahn auf dem E-Reader, telefoniert unterwegs mit, bestellt den Einkauf über Online-Lieferdienste, reserviert ein Car-Sharing-Auto via App und bestellt das Geburtstagsgeschenk im Online-Shop - alles nur mit einem Smartphone, das in die Hosentasche passt. Der technische Fortschritt hat vieles erleichtert - auch die Bewerbung.
Dennoch gehen viele auch heute noch davon aus, dass eine ordentliche Bewerbung ein Anschreiben, einen Lebenslauf (natürlich von Hand unterschrieben!) sowie diverse Zeugnisse, Arbeitsproben und Empfehlungen braucht. Kein Wunder, denn über Jahrzehnte hinweg galt diese Regel felsenfest, sie in Frage zu stellen, fällt deshalb schwer.
Dabei wird häufig vergessen, dass es DIE Bewerbung nicht mehr gibt, besagt die Studienreihe Recruiting Trends 2018. Denn je nach Jobprofil, Bewerbungskanal und gewünschter Position, können die Anforderungen stark variieren. Doch für jeden Job und tauch jeden Bewerbertyp, ist die richtige Lösung in Sicht. Monster Deutschland stellt drei Bewerbertypen vor.
App und weg - für den schnellen Bewerber
Die wohl schnellste und bequemste Form der Bewerbung, ist die über eine Job-Börsen-App, wie sie beispielsweise Monster anbietet. Hier können Bewerber ein Kurzprofil einrichten, den Lebenslauf und Zeugnisse aus der Cloud hochladen und sich anschließend mit einem Wisch nach rechts bewerben. Einmal eingerichtet, haben Kandidaten so die Möglichkeit, spielend einfach innerhalb von Sekunden Kontakt mit ihrem potentiellen Arbeitgeber aufzunehmen und Interesse zu bekunden. Denn sind die Daten erst hinterlegt, können sie für beliebig viele Bewerbungen verwendet werden.
Der Bedarf dafür ist da, so die Studienreihe, der zu folge 42,2 Prozent der befragten Kandidaten unterwegs auf dem Smartphone nach offenen Stellen suchen - das sind mehr als doppelt so viele wie 2014 (16,4 Prozent). Und sie möchten dabei nicht erst das Gerät wechseln, um eine Bewerbung abzuschicken. Also: Wisch und weg damit!
Die kreative Lösung - für Individualisten
Detailverliebte oder grafisch begabte Personen kreieren häufig lieber eine individuelle Bewerbung, insbesondere wenn sie einen Job in einer Branche, wie Werbung, Marketing oder Webdesign suchen. Diese Bewerbung kann heute ganz unterschiedlich gestaltet werden. Ob ein aufwendiges Anschreiben, in dem die persönlichen Vorzüge dargestellt werden, die eigens eingerichtete Webseite, das Bewerbungsvideo oder sonstige Einfälle - sie alle haben ein Element gemeinsam: Den Lebenslauf.
Wie schon bei der mobilen Bewerbung, geht es auch hier nicht ohne. Er ist das Bindeglied zwischen allen Bewerbungsarten. Die Übersichtlichkeit darf dabei nicht zugunsten kreativer Ideen verloren gehen, sonst kann der Personaler schnell verwirrt sein. Abgesehen davon, sind der Gestaltung keine Grenzen gesetzt und wenn es zum Job passt, kann man mit Kreativität positiv auffallen.
Wer sich für einen Job als Grafiker bewirbt, kann eventuell auf das Anschreiben verzichten und stattdessen mit einer eigenen Webseite samt Portfolio überzeugen, während der Texter mit Worten und nicht mit Photoshop-Kenntnissen punktet. Bei Monster formuliert man: „Also: Zeig, was du kannst rund um einen übersichtlichen CV!“
Auf Nummer Sicher gehen, aber richtig - der Klassiker
Auch wenn heute (fast) niemand mehr Bewerbungsmappen packt und per Post verschickt, gibt es sie trotzdem noch, die klassische Bewerbung. Gerade in traditionelleren Branchen ist der Dreiklang aus Anschreiben / Lebenslauf / Zeugnissen noch gerne gesehen.
Hier liegt der Fehler meist im Detail. Wenn Kandidaten also die Bewerbung per Mail oder Upload-Funktion an den potentiellen Arbeitgeber senden, sollten sie deshalb darauf achten, mit einer persönlichen Ansprache im Anschreiben und packenden Formulierungen zu punkten. Und bei Copy&Paste ganz vorsichtig sein, die immer gleichen Floskeln sind bekannt und beeindrucken nicht mehr.
Warum also nicht im Anschreiben wirklich zeigen, wie man tickt? Zumindest, so lange es dieses noch gibt: Aktuell verabschieden sich immer mehr Unternehmen davon und sagen klar: Lebenslauf ja, Anschreiben nein. Denn sie möchten es den Kandidaten möglichst einfach machen, statt sie zu zwingen, steife Formulierungen herunter zu spulen. „Also: Klassische Bewerbungen gehen immer, aber nur, wenn sie gut gemacht sind.“, heißt es bei Monster.
Und die Moral von der Geschichte?
Egal welche Form man wählt, wichtig ist, dass sie sowohl zum Kandidaten als auch dem Unternehmen passt. Tatsache ist aber: Mobile Bewerbungen nehmen zu. Das haben die meisten Kandidaten bereits verstanden, wie diese Zahl zeigt: 55,3 Prozent aller Bewerber stellen alle benötigten Daten für eine Bewerbung mobil zur Verfügung, so ein weiteres Ergebnis der Recruiting Trends 2018.
Über die Hälfte aller Kandidaten kann also auf dem Heimweg in der U-Bahn, abends beim Entspannen in der Badewanne oder im Urlaub vom Strandkorb aus Bewerbungen versenden. Und das entspricht absolut dem heutigen Lebensstil und ist definitiv kein Zeichen von Bequemlichkeit - sondern von Fortschritt.
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