Investitionsvolumen von 100 Millionen US-Dollar AWS kündigt Innovation Center für generative KI an

Von Martin Hensel Lesedauer: 3 min

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Amazon Web Services (AWS) investiert 100 Millionen US-Dollar in ein neues Programm, das AWS-Machine-Learning- und KI-Experten mit Kunden und Partnern weltweit verbinden soll. Ziel ist es, Unternehmen mit dem Einsatz generativer KI zu Innovation und Erfolg zu verhelfen.

AWS hat ein Innovation Center rund um generative KI angekündigt. Experten sehen bereits ein Wettrüsten im Technologiesektor im Gange.
AWS hat ein Innovation Center rund um generative KI angekündigt. Experten sehen bereits ein Wettrüsten im Technologiesektor im Gange.
(Bild: Gerd Altmann / Pixabay)

Das „AWS Generative AI Innovation Center“ soll künftig Kunden bei der Entwicklung und Bereitstellung von Lösungen auf Basis generativer KI unterstützen. AWS-Experten werden ihnen dabei bei der Entwicklung, Gestaltung und Einführung entsprechender Produkte zur Seite stehen. Das 100 Millionen US-Dollar schwere Programm baut auf Amazons über 25-jähriger Erfahrung in der Entwicklung von KI-Technologien für Kunden auf.

„Mehr als 100.000 Kunden haben KI- und ML-Services von AWS genutzt, um einige ihrer größten Chancen und Herausforderungen anzugehen“, erklärt Matt Garman, Senior Vice President of Sales, Marketing and Global Services von AWS. Das „Generative AI Innovation Center“ sei Teil des Ziels von AWS, flexible und kosteneffiziente generative KI-Services für Unternehmen bereitzustellen und alle Vorteile dieser neuen Technologie zu nutzen.

Praxisnahe Unterstützung und zahlreiche Services

Im Rahmen des Innovation Centers sollen Strategen, Datenwissenschaftler, Ingenieure und Lösungsarchitekten Schritt für Schritt mit Kunden zusammenarbeiten und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. Kostenlose Workshops, Engagements und Schulungen soll dabei helfen, künftige Anwendungsfälle greifbar zu machen und zielgenau zu adressieren. Zudem bietet das AWS-Team Beratung zum verantwortungsvollen Einsatz generativer KI und der Optimierung des Machine-Learning-Betriebs.

Kunden werden außerdem beim Einsatz der AWS-KI-Services unterstützt. Dies reicht vom Coding-Assistent Amazon CodeWhisperer über Amazon Bedrock und Titan bis hin zum Einsatz der High-Performance-Infrastruktur, etwa den AWS-Inferentia-basierten Amazon-EC2-Inf1-Instanzen. Per Amazon SageMaker können Kunden ihre eigenen Modelle erstellen, trainieren und bereitstellen.

Experten erwarten Wettrüsten

Amazons Investment in generative KI unterstreicht die Meinung von Experten, dass eine Art neues Wettrüsten im Technologiesektor begonnen hat. So sieht Paul Greene, Portfoliomanager für US Large-Cap Core Growth Equity des Finanzdienstleisters T. Rowe Price, zwar Fortschritte der Branchenriesen bei der Entwicklung grundlegender KI-Modelle, betont aber auch die exponentiell gestiegene Komplexität und die massiven Kosten für Entwicklung und Betrieb.

Paul Greene, Large-Cap-Portfoliomanager bei T. Rowe Price
Paul Greene, Large-Cap-Portfoliomanager bei T. Rowe Price
(Bild: T. Rowe Price)

Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass OpenAI jede Antwort auf eine Frage mit 30 Wörtern rund einen Penny kostet – eine im ersten Moment geringe Summe, die sich angesichts Millionen von Nutzern aber schnell potenziert. Bislang war das Training der größte Kostentreiber, nun könnte es das Inferencing werden, also die Ausführung des Modells zur Beantwortung von Nutzeranfragen. „Alphabet, Microsoft, Meta, Amazon.com und andere werden viel Geld ausgeben müssen, um im Bereich KI wettbewerbsfähig zu bleiben“, meint Greene.

Starke Konkurrenz

Laut den Experten scheint momentan Alphabet einen Spitzenplatz unter den Technologieriesen einzunehmen, wenn es um generative KI geht. Allerdings muss das nicht so bleiben: So hat Amazon zum Beispiel den Vorteil riesiger Datenschätze rund um das Verhalten von Verbrauchern und zwar in Form von Text (Produktrezensionen), Sprache (Alexa), Standortinformationen und Einkäufen. Als unmittelbarer Herausforderer für Alphabets KI-Dominanz gilt auch Microsoft, nicht zuletzt aufgrund der Partnerschaft mit dem ChatGPT-Anbieter OpenAI. Schon jetzt beginnen entsprechende Chatbots Einzug in die Suchmaschine Bing und die Office-Softwaresuite zu halten. Microsoft-CEO Satya Nadella plant, dies künftig noch weiter auszubauen.

Inwieweit generative KI und Chatbot künftig Suchmaschinen oder Sprachassistenzsysteme wie Google Assistant, Amazon Alexa oder Apple Siri aufwerten werden, wollen auch Experten wie Greene nicht einschätzen. Noch ist die Technologie fehlerbehaftet und oftmals unzuverlässig: So stürzten Anfang Februar die Aktien von Alphabet um knapp neun Prozent ab, nachdem der Chatbot „Bard“ dem neuen Webb-Teleskop der NASA fälschlicherweise das erste Bild eines Planeten außerhalb unseres Sonnensystems zuschrieb – tatsächlich gelang dies Forschern bereits im Jahr 2004.

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