Trotz angespannter Wirtschaftslage und Problemen in den Lieferketten ... 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland expandieren
Anbieter zum Thema
Umfangreiche Investitionen in die Digitalisierung stützen globales Wachstum; nahezu jedes zweite Unternehmen expandiert virtuell über die Cloud in neue Märkte – das ist die Quintessenz aus einer jährlichen Umfrage unter Technologie-Entscheidern des Co-Location-Anbieters und Connectivity-Hub Equinix, Inc.

Gestützt auf in der Pandemie gewonnene Erfahrungswerte, planen Unternehmen auf der ganzen Welt hohe Investitionen in digitale Techniken, um ihre ehrgeizigen Expansionspläne voranzutreiben. Wie die Equinix-Umfrage ergeben hat, deutet alles darauf hin, dass digital führende Unternehmen über verschiedene Branchen und Regionen hinweg keineswegs zu einer weniger vernetzten Welt zurückkehren möchten. Trotz der Sorge über eine möglicherweise drohende Rezession und ungeachtet der Diskussionen auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos über das Ende der Globalisierung, zeigen sich Unternehmen weiterhin optimistisch hinsichtlich ihrer weiteren globalen Expansionspläne.
Von den 2.900 IT-Entscheidern, die im Rahmen der Equinix-Umfrage (siehe: Kasten) zu globalen Technologietrends 2022 weltweit befragt wurden – darunter auch 100 Entscheider aus Deutschland –, haben 72 Prozent angegeben, ihr Unternehmen plane in den nächsten zwölf Monaten eine Expansion - in eine neue Stadt (31 Prozent), ein neues Land (33 Prozent) oder in eine neue Region (38 Prozent).
IT-Führungskräfte in Deutschland sind besonders zuversichtlich hinsichtlich der globalen Expansion ihrer Geschäfte gewesen: 60 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen plant, in neue Märkte zu expandieren. Die Expansionspläne beziehen sich am häufigsten auf eine neue Region (36 Prozent), gefolgt von einem neuen Land (25 Prozent) oder einer neuen Stadt (21 Prozent) (weiter Ergebnisse aus Deutschland siehe: Kasten).
Europäer sind vorsichtiger
Insgesamt zeigen sich Technologie-Entscheider in EMEA jedoch weniger ehrgeizig in Bezug auf ihre Expansionspläne: 59 Prozent planen, im kommenden Jahr in einen neuen Markt zu expandieren. Eventuell ist diese erhöhte Vorsicht auf eine unsichere lokale Wirtschaftslage zurückzuführen. Im Gegensatz dazu sind die IT-Führungskräfte in der APAC-Region und in Nord-, Mittel- und Südamerika in dieser Hinsicht optimistischer: 82 Prozent beziehungsweise 78 Prozent beabsichtigen, geografisch zu expandieren.
Die Unternehmen nennen eine Reihe von Faktoren, die das globale Wachstum beeinträchtigen, wobei Herausforderungen in der Lieferkette als besonders besorgniserregend hervorgehoben werden. 59 Prozent der Befragten geben an, ihr Unternehmen habe mit globalen Lieferkettenproblemen und -engpässen zu kämpfen, während 58 Prozent den weltweiten Mangel an Mikrochips als Gefahr für ihr Unternehmen ansehen.
Diese anhaltenden Lieferkettenprobleme scheinen dem Bedarf an mehr Virtualisierung Auftrieb zu verleihen: Die Wachstumserwartungen werden durch signifikante geplante Investitionen in die digitale Infrastruktur untermauert.
- Neben dem Bau eines eigenen Rechenzentrums (37 Prozent) geben mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Befragten in Deutschland (im Vergleich zu 47 Prozent weltweit) an, ihre globalen Expansionspläne durch eine virtuelle Bereitstellung über die Cloud unterstützen zu wollen, wobei fast ein Drittel (30 Prozent in Deutschland im Vergleich zu 26 Prozent weltweit) hierfür auf eine Bare-Metal-Lösung zurückgreifen möchte.
- Fast die Hälfte (45 Prozent in Deutschland, 47 Prozent weltweit) der Befragten sehen höhere Ausgaben für Carrier-neutrale Co-Location-Dienste vor, um die geplante Zunahme digitaler Implementierungen zu erleichtern.
- 51 Prozent in Deutschland, 59 Prozent weltweit planen, ihre Investitionen in Interconnection-Services aufstocken zu wollen, um die digitale Transformation voranzutreiben und die Ausfallsicherheit ihrer Systeme zu erhöhen.
Die Pandemiefolgen
Die Pandemie beeinflusst auch weiterhin erheblich die digitalen Strategien der Unternehmen. Etwa die Hälfte der lokalen und globalen IT-Führungskräfte (48 Prozent beziehungsweise 52 Prozent) geben an, die digitale Entwicklung ihres Unternehmens aufgrund der COVID-19-Krise schneller vorantreiben zu wollen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent in Deutschland, 54 Prozent weltweit) bestätigten, ihre IT-Budgets als direkte Folge der Pandemie aufgestockt zu haben. Dies unterstreiche die inzwischen allgemein anerkannte Notwendigkeit einer robusten digitalen Infrastruktur, die sich in kürzester Zeit an veränderte Geschäftsanforderungen anpassen lasse, so die Studie.
Darüber hinaus ist die Mehrheit der Befragten weltweit (61 Prozent) der Meinung, dass die während der Pandemie vollzogenen technologischen Veränderungen und Investitionen von Dauer sein werden. In Deutschland äußerten sich die IT-Verantwortlichen in dieser Hinsicht verhaltener, obgleich nach wie vor eine große Zahl (41 Prozent) der Meinung ist, dass die technologischen Veränderungen, die sie während der Pandemie eingeführt haben, langfristig bestehen bleiben werden.
Jens-Peter Feidner, Geschäftsführer bei Equinix in Deutschland sagt: „In den vergangenen zwei Jahren haben wir die digitale Entwicklung um etwa ein Jahrzehnt vorangebracht. Tatsächlich ist nahezu jede zweite IT-Führungskraft in Deutschland der Meinung, die digitale Transformation ihres Unternehmens als Folge der COVID-19-Pandemie vorangetrieben zu haben.“
Dieser Trend decke sich mit der Einschätzung vieler Unternehmen, dass ein erhöhtes Potenzial für Innovationen und neue Technologien vorhanden sei. „Die meisten IT-Entscheider in Deutschland gehen davon aus, dass das Web3 innerhalb der nächsten ein bis fünf Jahre das Web2 ablösen wird“, so Feidner.
Und mit Hinblick auf das eigene Geschäft fügt er hinzu, dass es dennoch nach wie vor auch Stolpersteine gebe: "Veraltete unternehmenseigene IT und ein Mangel an Fachkräften sind die größten Herausforderungen für Unternehmen auf ihrem Weg in die digitale Welt.“
Die Sicherheit
Zudem bescheinigt die Studie, dass gleichzeitig nach wie vor erhebliche Bedenken hinsichtlich der Cyber-Sicherheit bestünden. Gerade in Zeiten zunehmender Volatilität und neuer globaler Bedrohungen sei es von entscheidender Bedeutung, dass Expansionen durch robuste digitale Modelle abgesichert würden.
Bezüglich ihrer digitalen Strategien bestätigten 85 Prozent der weltweit Befragten, dass die Verbesserung der Cyber-Sicherheit eine ihrer wichtigsten Prioritäten ist. 84 Prozent sagen aus, dass die Einhaltung lokaler Datenvorschriften von entscheidender Bedeutung sei, während 83 Prozent die Notwendigkeit betonen, ihr Unternehmen zukunftssicher zu machen. Nach Meinung von IT-Spezialisten sind die am meisten gefürchteten Bedrohungen Cyber-Angriffe, Sicherheitsverletzungen und Datenlecks (jeweils 70 Prozent).
Eugene Bergen Henegouwen, President EMEA, Equinix, fasst zusammen: „Die Widerstandsfähigkeit vieler Unternehmen in EMEA ist im Zuge der Pandemie augenscheinlich stärker denn je. Wie aus der Umfrage hervorgeht, sind die technologischen Veränderungen, die die Unternehmen in der EMEA-Region während der Pandemie vorgenommen haben, größtenteils langfristiger Natur: 58 Prozent der Befragten gaben an, dass es sich um bleibende Maßnahmen handelt.“
Darüber hinaus hätten Unternehmen heute bessere Möglichkeiten, ihre digitalen Strategien zu beschleunigen. Dies habe die verstärkte Einführung von Cloud-Systemen und eine intensivere Vernetzung zwischen Geschäftspartnern zur Folge, und dieser Trend werde sich weiter fortsetzen. So hätten nahezu die Hälfte (46 Prozent) der Befragten in der EMEA-Region in Aussicht gestellt, ehrgeizigere Strategien zu verfolgen, und ebenso viele hätten angegeben, als direkte Folge von COVID-19 über höhere IT-Budgets zu verfügen.
„Im Rahmen dieser neuen, gut finanzierten IT-Strategien steht zu erwarten, dass Technologien wie Web 3.0, 5G und das Internet der Dinge einen höheren Stellenwert einnehmen werden als je zuvor“, so Henegouwen.
(ID:48457937)