No Downtime Costs Stellschrauben zum Minimieren der Datacenter-Ausfälle und Erhöhen der Verfügbarkeit
Ein Gastbeitrag von Fabian Müller*
Mit zunehmender Komplexität und steigender Nachfrage erhöht sich in Rechenzentren das Risiko von Ausfallzeiten und den damit verbundenen Verdienstverlusten. Mit adäquater Technik aber für eine maximale Stromverfügbarkeit lassen sich kostspielige Ausfälle vermeiden.
Vom Erkennen von Isolationsfehlern über das Wechseln von Spannungsquellen bis hin zum Doppelwandler-Modus - es gibt in einem Rechenzentrum viele Möglichkeiten, die Verfügbarkeit zu erhöhen.
(Bild: Socomec GmbH)
Fallen Rechenzentren aus, kommen auf die Betreiber hohe Kosten zu. Und die werden immer teurer: Laut einer Studie des auf digitale Infrastrukturen spezialisierten Uptime Institute geht die Häufigkeit der Ausfälle zwar leicht zurück, die Kosten pro Ausfall sind jedoch so hoch wie nie: Im Jahr 2021 führten sechs von zehn Ausfälle zu Verlusten von über 100.000 Dollar.
Sechs Rechenzentren verloren jeweils mehr als 25 Millionen Dollar durch schwere Systemausfälle . Probleme mit der Stromversorgung sind die Hauptursache für Ausfälle. Betreiber sollten daher Lösungen einsetzen, die eine maximale Stromverfügbarkeit garantieren.
Das Überwachen elektrischer Anlagen
Störungen in der Stromversorgung, zum Beispiel durch Fehlerströme in den IT-Schränken, können kritische Stromausfälle oder vollständige Black-Outs verursachen. Betreiber sind daher gut beraten, wenn sie die elektrische Anlage ihres Rechenzentrums überwachen, um einen kontinuierlichen Betrieb gewährleisten zu können.
No Downtime Costs: Mit einem durchdachten Konzept zur Stromversorgung lassen sich Ausfallzeiten vermeiden.
(Bild: Socomec GmbH)
Wie in der Norm DIN EN 50600-2-2 empfohlen, können Rechenzentren ihre elektrische Anlage mit einem Fehlerstrom-Überwachungsgerät (RCM, Residual Current Monitor) beobachten. Es erkennt Isolierungsfehler bevor der RCD-Schalter auslöst und gibt eine präventive Warnmeldung ab. Betriebsunterbrechungen lassen sich mit ihm frühzeitig erkennen und schwerwiegende Ausfälle oder gar Brände im Datacenter verhindern.
Wird ein Stromkreis durch ein Differenzstrom-Überwachungsgerät nach DIN EN 62020 (VDE 0663) ständig geschützt, kann man zudem auf die Messung des Isolationswiderstands verzichten. Erst mit einer solchen Lösung ist ein 24/7-Dauerbetrieb sicher zu realisieren.
Auf Ersatzstromquellen umschalten
Um kritische Geräte zu versorgen, sind die elektrischen Anlagen auf eine spezielle Steuerung der Lastumschaltung und auf mehrere Sicherungsschichten angewiesen. Fällt dennoch eine Spannungsquelle aus, gilt es die Stromversorgung schnellstmöglich wiederherzustellen, indem auf eine Ersatzstromquelle gewechselt wird. Daher sollten Betreiber bei der Planung eines Rechenzentrums auf Redundanz achten und die elektrische Anlage mehrfach absichern.
Der zunehmende Strom- und Kühlbedarf verstärkt den Bedarf an automatischen Lastumschaltern. Sie schalten die Last auf eine Alternativquelle um, sobald die Primärquelle außerhalb der Toleranz liegt. Vorgeschaltete automatische Lastumschalter (ATSE) müssen eine Redundanz zwischen den Transformatoren für die Hauptstromversorgung und den Notstromaggregaten gewährleisten. Sehr schnelle statische Transfersysteme (STS) ermöglichen es, dass Sammelschienen oder Stromverteilereinheiten (PDU) jederzeit versorgt werden.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Stand vom 30.10.2020
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einwilligung in die Verwendung von Daten zu Werbezwecken
Ich bin damit einverstanden, dass die Vogel IT-Medien GmbH, Max-Josef-Metzger-Straße 21, 86157 Augsburg, einschließlich aller mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen (im weiteren: Vogel Communications Group) meine E-Mail-Adresse für die Zusendung von redaktionellen Newslettern nutzt. Auflistungen der jeweils zugehörigen Unternehmen können hier abgerufen werden.
Der Newsletterinhalt erstreckt sich dabei auf Produkte und Dienstleistungen aller zuvor genannten Unternehmen, darunter beispielsweise Fachzeitschriften und Fachbücher, Veranstaltungen und Messen sowie veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, Print- und Digital-Mediaangebote und Services wie weitere (redaktionelle) Newsletter, Gewinnspiele, Lead-Kampagnen, Marktforschung im Online- und Offline-Bereich, fachspezifische Webportale und E-Learning-Angebote. Wenn auch meine persönliche Telefonnummer erhoben wurde, darf diese für die Unterbreitung von Angeboten der vorgenannten Produkte und Dienstleistungen der vorgenannten Unternehmen und Marktforschung genutzt werden.
Falls ich im Internet auf Portalen der Vogel Communications Group einschließlich deren mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen geschützte Inhalte abrufe, muss ich mich mit weiteren Daten für den Zugang zu diesen Inhalten registrieren. Im Gegenzug für diesen gebührenlosen Zugang zu redaktionellen Inhalten dürfen meine Daten im Sinne dieser Einwilligung für die hier genannten Zwecke verwendet werden.
Recht auf Widerruf
Mir ist bewusst, dass ich diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen kann. Durch meinen Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund meiner Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Um meinen Widerruf zu erklären, kann ich als eine Möglichkeit das unter https://support.vogel.de abrufbare Kontaktformular nutzen. Sofern ich einzelne von mir abonnierte Newsletter nicht mehr erhalten möchte, kann ich darüber hinaus auch den am Ende eines Newsletters eingebundenen Abmeldelink anklicken. Weitere Informationen zu meinem Widerrufsrecht und dessen Ausübung sowie zu den Folgen meines Widerrufs finde ich in der Datenschutzerklärung, Abschnitt Redaktionelle Newsletter.
Stromversorgung mithilfe von USV-Anlagen
Die wichtigste Maßnahme für eine sichere Stromversorgung bildet der Einsatz von Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV). Doppelwandler-USVs bieten einen zusätzlichen Schutz vor Spannungsstößen, Blitzeinwirkungen, Frequenzschwankungen und Spannungsoberschwingungen.
Sie wandeln die Spannung doppelt, das heißt: Zuerst wird die einströmende Wechselspannung in Gleichspannung umgewandelt und bei Bedarf in die Batterie eingespeist. Anschließend wird die Gleichspannung über einen Wechselrichter wieder in eine Wechselspannung umgewandelt. Durch eine kontinuierliche doppelte Wandlung des zur Verfügung stehenden Stroms und eine dazugehörige Batterie garantieren USV-Geräte eine sichere Energieversorgung der IT-Komponenten.
Mit einem durchdachten Anlagenkonzept lassen sich bereits bei der USV-Planung die Kosten für Ausfallzeiten reduzieren, denn die Ausfallrate moderner modularer Anlagen gilt als extrem niedrig. Dank des modularen Aufbaus können einzelne Module und Anlagenteile separiert werden, um Fehler zu isolieren.
Die Herausforderung liegt in der Zuverlässigkeit jedes Moduls, so dass das Ausfallrisiko mit der Zahl der Module in einer Anlage steigt. Betreibern von Rechenzentren sei geraten, ihre USV-Anlagen anhand der Gesamtanzahl der benötigten Module und der Modulgröße auszuwählen.
Die Rate interner Ausfälle von USV-Systemen verläuft proportional zur Anzahl der Leistungsmodule und umgekehrt proportional zur mittleren Zeit zwischen Ausfällen (MTBF: mean time between failures). Da sich die Zahl der Leistungsmodule nach der Leistung und Redundanz des Systems richtet, empfiehlt es sich in Rechenzentren ausschließlich Leistungsmodule mit einem sehr hohen MTBF-Wert, also einer sehr niedrigen Ausfallrate, zu verwenden.
Der MTBF-Wert wird nach einem strengen statistischen Verfahren berechnet. Zusätzlich muss sich die USV in einer Reihe von Tests in ihrer Belastbarkeit, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis stellen. Betreiber von Rechenzentren sollten bei der Auswahl ihrer USV auf eine MTBF-Zertifizierung von einem unabhängigen Labor achten. Hersteller stellen zudem oft echte Daten aus der Praxis bereit, um die berechnete MTBF zu bestätigen.