Cloud-Konnektivität Siemens stellt mit Partnern 50 Apps für Mindsphere vor
Mit neuen Partnerschaften, Apps und erweiterter Konnektivität treibt Siemens den Ausbau seines cloudbasierten, offenen IoT Betriebssystems „Mindsphere“ weiter voran. So stellte das Unternehmen auf der Hannover Messe zusammen mit Partnerunternehmen rund 50 Apps vor. Mit diesen lassen sich beispielsweise Sicherheitsrisiken reduzieren oder die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen erhöhen.
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Besucher der Hannover Messe konnten bei Siemens am Messestand zahlreiche Mindsphere-Anwendungen und Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Branchen kennenlernen – von der Fertigungs- und Prozessindustrie bis hin zur intelligenten Energieverteilung. Siemens zeigte diese unter anderem in der „Mindsphere-Lounge“, gemeinsam mit bestehenden Partnern wie Atos, Accenture, Evosoft, SAP und Microsoft sowie mit neuen Partnern wie Amazon Web Services und Bluvision. Zudem stellte Siemens erweiterte Möglichkeiten vor, um Maschinen und Anlagen noch schneller und einfacher an Mindsphere anzuschließen. Dazu zählen eine neue Programmbibliothek sowie ein Router mit integrierter Mindsphere-Konnektivität.
Schäden am Antriebsstrang frühzeitig erkennen
Angeschlossen an Mindsphere lassen sich enorme Datenmengen schnell und effizient auswerten und Schwachstellen aufdecken. Dadurch können Unternehmen die Leistung und Verfügbarkeit ihrer Anlagen und mit geringem Aufwand steigern. Die zukünftig verfügbare App „Drive System Analyzer“ ermöglicht es beispielsweise, durch Datenanalyse Schäden am Antriebsstrang frühzeitig zu erkennen.
Dadurch können Anwender sowohl die Effizienz und Anlagenverfügbarkeit erhöhen als auch die Wartung- und Serviceaktivitäten optimieren. Mit „KeepSecure!“ bietet Siemens ein Management Tool für Automatisierungs- und Steuerungssysteme. Die App unterstützt Anwender, Bedrohungen, Sicherheitslücken und Anomalien schneller zu erkennen und informiert über Gegenmaßnahmen und Hilfestellungen zum Beispiel Security Patches.
Mindsphere Rocket Club für IoT-Startups
Zu den neuen Mindsphere-Partnern gehört beispielsweise Amazon Web Services. Das Unternehmen stellt Cloud-Infrastruktur und Dienste für Mindsphere bereit. „Bluevision“ zeigt Software-Technologien zur Indoor-Positionsbestimmung sowie Monitoring-Software, zum Beispiel Health and Performance Monitoring, die auf Mindsphere basieren. Vor Ort sind auch IoT-Startups vertreten, die einen wichtigen Beitrag zum Aufbau des Ecosystems rund um Mindsphere leisten werden. Hierfür wird Siemens im Herbst 2017 zudem das weltweite Startup-Programm „Mindsphere Rocket Club“ starten.
Am Messestand konnten Siemens-Besucher dabei rund 20 konkrete Anwendungsbeispiele für Mindsphere aus unterschiedlichen Branchen entdecken. Das Exponat einer Milchproduktion zeigte etwa, wie Unternehmen der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie mit Digitalisierungslösungen flexibel auf sich ändernde Marktanforderungen wie die wachsende Vielfalt an Geschmacksrichtungen reagieren können. Dabei erfuhren Besucher auch, wie relevante KPIs für die Fertigungslinie und den Prozessteil durch spezifische Apps auf Basis des Cloud-basierten, offenen IoT Betriebssystems Mindsphere dargestellt und bewertet werden.
Im Bereich Energieverteilung zeigte Siemens anhand einer Produktionsmaschine die elektrotechnische Planung eines Schaltschranks auf Basis eines „digitalen Zwillings“, bestückt mit vollständig im „TIA Portal“ eingebundenen Komponenten zur automatisiert gesteuerten Produktion sowie zur Erfassung von Energie- und Anlagendaten und deren Anbindung an Mindsphere.
Neue Konnektivitätsmöglichkeiten: Router Ruggedcom RX1400
Um den Anschluss an Mindsphere weiter zu erleichtern, bietet Siemens neue Konnektivitätsmöglichkeiten: Der Router „Ruggedcom RX1400“ mit Mind-Connect ermöglicht als Plug&Play-Lösung eine direkte Verbindung zu Mindsphere. Damit lassen sich Daten von angebundenen Assets leicht und zuverlässig über OPC UA und/oder eine S7-Verbindung auslesen und vorab verarbeiten.
Danach werden die verschlüsselten Daten zu Mindsphere übertragen, wo sie zur Verarbeitung und Analyse zur Verfügung stehen. Durch die Zuverlässigkeit und Funktionsfähigkeit in extremen Temperaturen von -40 bis 85 Grad und rauen Umgebungsbedingungen eignet sich der Ruggedcom RX1400 für die Datenerfassung in Anwendungsbereichen wie Energieversorgung, Transport und Verkehr sowie Öl & Gas. Zudem unterstützt das RFID-System Simatic RF600 nun die offene Schnittstelle OPC UA. Als erstes RFID-System liefert „Simatic RF600“ damit als Bindeglied zwischen realer und digitaler Welt direkt Daten an Mindsphere.
Die „Mind Connect Lib“, eine neue Bibliothek, bietet Entwickler neue Möglichkeiten eingebettete Geräte (Embedded Devices), an Mindsphere anzubinden. Sie soll bereits im Frühsommer 2017 zur Verfügung stehen. Mit der nun offen gelegten „Northbound-API“ lassen sich Mind-Apps, Applikationen von Siemens, und Applikationen von Partnern schneller einbinden. Um den herstellerunabhängigen Anschluss von Assets zu erleichtern, ist eine South-Bound-API für weitere Protokolle in Vorbereitung.
Hinweis:Der Artikel erschien ursprünglich in der Vogel-Publikation „Elektrotechnik“
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