Mit allen umweltfreundlichen Schikanen LEW Telnet baut in Augsburg ein Rechenzentrum für mehr als 30 Mille

Quelle: Pressemitteilung Lesedauer: 5 min |

Anbieter zum Thema

LEW Telnet, das Telekommunikationsunternehmen der LEW-Gruppe, baut in Augsburg ein „ Green Data Center“: Notwendig sind Investitionen von mehr als 30 Millionen Euro; denn das Rechenzentrum soll sowohl leistungsstark als auch mit nachhaltigem Energiekonzept versehen sein.

Das „LEW Green Data Center“ soll sich durch eine sichere, hochverfügbare und leistungsstarke Infrastruktur sowie ein innovatives, umfassendes Energiekonzept auszeichnen.
Das „LEW Green Data Center“ soll sich durch eine sichere, hochverfügbare und leistungsstarke Infrastruktur sowie ein innovatives, umfassendes Energiekonzept auszeichnen.
(Bild: LEW)

Das Rechenzentrum Standort entsteht in direkter Nähe zu den Hauptverkehrsadern B17 und A8 in Augsburg-Oberhausen (siehe: Video). Im Endausbau wird es auf 1.900 Quadratmetern Platz für bis zu 600 Racks bieten können. Der Baubeginn ist für diesen Sommer geplant und die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes für das zweite Halbjahr 2024.

Das geplante Co-Location Datacenter soll sich zum einen durch eine sichere, hochverfügbare und leistungsstarke Infrastruktur auszeichnen, in der Unternehmen, Systemhäuser oder Kommunen eigene Technik aufstellen und betreiben können. Zum anderen wurde für das Rechenzentrum ein eigenes, innovatives und umfassendes Energiekonzept entwickelt.

So wird die Stromversorgung im Regelbetrieb vollständig aus erneuerbaren Energien gewährleistet– durch Photovoltaikanlagen direkt vor Ort sowie zusätzlich durch Strommengen aus regionaler Wasserkraft. Auch die Kühlung erfolge besonders Energie-effizient, strebt LEW Telnet an, anfallende Wärme werde als Nahwärme weitergenutzt.

In Grün gehüllt

Außerdem könne eine Dach- und Fassadenbegrünung eine natürliche Klimatisierung bieten und die Flächenversiegelung kompensieren. Für die Unterbrechungsfreie Stromversorgung sorgt ein so genannter kinetischer Speicher– ein großes Schwungrad, das bei Bedarf sofort Strom erzeugt.

Dietrich Gemmel, LEW-Vorstandsmitglied: „Das 'LEW Green Data Center' vereint diese Aspekte in einem beispielgebenden Gesamtkonzept, das die Potenziale der Digitalisierung und nachhaltiger Energie erschließt.“
Dietrich Gemmel, LEW-Vorstandsmitglied: „Das 'LEW Green Data Center' vereint diese Aspekte in einem beispielgebenden Gesamtkonzept, das die Potenziale der Digitalisierung und nachhaltiger Energie erschließt.“
(Bild: LEW)

Dietrich Gemmel, Vorstandsmitglied des Vorsorgungsunternehmens LEW, erläutert: „Grün, dezentral, digital – das ist unser Zielbild für das Energiesystem der Zukunft.“ Das LEW Green Data Center vereine diese Aspekte in einem beispielgebenden Gesamtkonzept, das die Potenziale der Digitalisierung und nachhaltiger Energie erschließe. „Der Umbau des Energiesystems und die Reduzierung von CO2-Emissionen ist eine Aufgabe, die alle Bereiche betrifft – das Konzept des LEW Green Data Centers ist hier ein wichtiger Baustein, den wir mit unserem Knowhow und mit hohen Investitionen hier in der Region umsetzen.“

Das Rechenzentrum wird in zwei Bauabschnitten mit jeweils zwei Serverräumen errichtet. Dabei bildet jeder Serveraum einen eigenen Brandabschnitt.

Das neue Augsburger Rechenzentrum von LEW Telnet soll Co-Location als auch Cloud-Dienste anbieten können.
Das neue Augsburger Rechenzentrum von LEW Telnet soll Co-Location als auch Cloud-Dienste anbieten können.
(Bild: LEW)

Neben dem Co-Location plant LEW Telnet, auch eigene Server zu betreiben und hierüber entsprechende Services für Kunden anzubieten. Das Unternehmen lässt wissen, dass durch redundante Energiesysteme und mehrfach ausgelegte Anbindung an das regionale an das Hochgeschwindigkeitsnetz von LEW TelNet und der möglichen Einbindung aller relevanten Carrier das Rechenzentrum hochverfügbar geplant werde und hohe Sicherheitsstandards erfüllen könne. Zudem sind beste Voraussetzungen für einen zuverlässigen und schnellen Datenfluss dank direkter Anbindung vorhanden.

Somit biete das Rechenzentrum modernste bauliche und technische Infrastruktur für Datens- und physische IT-Sicherheit, attraktive Mietoptionen und Serviceleistungen, flexible Anschlussleistungen für Kundensysteme sowie eine Anbindung bis n-fach 100 Gbit/s und Standortvernetzung aus einer Hand. Dazu LEW Telnet-Geschäftsführer Jörg Steins: „Mit dem neuen LEW Green Data Center setzen wir unsere Vision eines grünen Rechenzentrums in der Region in die Tat um – ohne Kompromisse bei Verfügbarkeit, Sicherheit oder Service zu machen.“

LEW Telnet-Geschäftsführer Jörg Steins sagt: „Wir wollen eine überzeugende und nachhaltige Komplettlösung anbieten.“
LEW Telnet-Geschäftsführer Jörg Steins sagt: „Wir wollen eine überzeugende und nachhaltige Komplettlösung anbieten.“
(Bild: LEW)

Er setzt hinzu: „Unsere Kunden bekommen bei uns Rechenzentrum und Standortvernetzung aus einer Hand und können sich darauf verlassen, dass die hohen Anforderungen an Datensicherheit, Hochverfügbarkeit sowie an die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben erfüllt werden. Darüber hinaus trägt bei unseren Kunden die Nutzung des LEW Green Data Center zum Erreichen eigener Klimaschutzziele bei.“

Eine große Freiflächen-PV-Anlage, die direkt an das Rechenzentrum angrenzen soll, wurde bereits errichtet. Sie soll auch das Rechenzentrum mit Strom versorgen. Zusammen mit einer Dachanlage kommen die Photovoltaikanlagen auf eine Gesamtleistung von 2,5 Megawatt. Der übrige Strombedarf des künftigen Rechenzentrums wird im Regelbetrieb durch Strommengen aus regionaler Wasserkraft gedeckt. Durch den Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien werden rein rechnerisch jährlich bis zu 12.360 Tonnen CO2 eingespart.

12.360 Tonnen CO2

Ein wesentlicher Energieverbraucher in Rechenzentren ist die Kühlung der Geräte. Gegenüber der klassischen Kälteerzeugung verzichtet das LEW Green Data Center auf Energie-intensive Kälte-Erzeugung in Kompressoren. Bei Temperaturen von bis zu 30 Grad wird Verdunstungskälte genutzt: Dabei wird Wasser zerstäubt, in den Luftkanal eingeblasen und kühlt so ohne nennenswerten Energieverbrauch.

Jetzt Newsletter abonnieren

Täglich die wichtigsten Infos zu RZ- und Server-Technik

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung

Bei höheren Temperaturen kommen Wärmetauscher für die Kühlung zum Einsatz. Zudem verfügt das Rechenzentrum über eine Wärmerückgewinnung. Zunächst wird die Wärme im Bürotrakt des Rechenzentrums eingesetzt. Später könnten nahe gelegene LEW-Liegenschaften wie der Fuhrpark oder das LEW-Areal [für Ortskundige: an der Stuttgarter Straße] damit versorgt werden.

Die Leistungsdaten zusammengefasst

Folgende Daten veröffentlicht LEW Telnet zum geplanten Augsburger Rechenzentrum:

  • im Endausbau vier Rechenzentrums-Module mit einer Gesamtstellfläche von rund 1.900 Quadratmetern (Whitespace) für rund 600 Racks
  • Leistungsaufnahme ≥ 2 MW
  • Telekomunikations-, Energie- und Kälteerzeugungssysteme mehrfach redundant ausgelegt
  • Standortanbindung bis n-fach 100 Gbit/s
  • Zertifizierung nach DIN EN 50600 und ISO/IEC 27001
  • Schutz durch Brand-, Einbruch- oder Wassermelde-Anlagen
  • Möglichkeit der Einbindung aller relevanten Carrier
  • Modulares Konzept für Kunden
  • geringe Latenzzeiten
  • moderne High-Density-Racks
  • zusätzliche Sicherheit durch eingezäunte Stellfläche für Kunden-Racks (Cages)

Übersicht über das Energiekonzept

  • Stromversorgung im Regelbetrieb zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien aus Photovoltaik vor Ort (Aufdach- und Freiflächen-Photovoltaikanlage mit 2,5 MWp Gesamtleistung) sowie regionaler Wasserkraft
  • USV-Anlage mit kinetischem Energiespeicher, Energie-effiziente Kälteversorgung durch Luft-Luft-Wärmetauscher, Abwärmenutzung
  • Dach- und Fassadenbegrünung zur Unterstützung der Gebäudekühlung und Kompensation versiegelter Baufläche
  • Angestrebter Power Usage Effectiveness (PUE ) Wert: ≤ 1,2: Der PUE-Wert setzt die in einem Rechenzentrum verbrauchte Energie ins Verhältnis mit der Energie-Aufnahme der IT-Infrastruktur. Co-Location-Rechenzentren wie das LEW Green Data Center gelten heutzutage mit einem angestrebten Wert bis 1,2 als extrem effizient.
  • Renewable Energy Factor (REF) = 1,0: Der REF stellt den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch dar. Für das Green Data Center werden im Regelbetrieb 100 Prozent regenerative Energien verwendet
  • Angestrebter Energy Reuse Factor (ERF): > 0,3: Mit dem ERF wird der zurückgewonnene Anteil des Gesamtenergieverbrauchs ausgedrückt. Es ist angestrebt, über 30 Prozent der Primärenergie einer sekundären Nutzung in Form von kalter Nahwärme zuzuführen.

Für die Unterbrechungsfreie Stromversorgung werden im LEW Green Data Center kinetische Energiespeicher genutzt: Hier speichern Schwungradsysteme Energie. Sie drehen sich im Normalbetrieb mit konstanter Geschwindigkeit. Wird der Stromfluss unterbrochen, kann – ähnlich wie bei einem Dynamo – die in der Rotation der Schwungmasse gespeicherte Bewegungsenergie sofort in elektrische Energie umgewandelt werden.

Ein Indikator für die Effizienz eines Rechenzentrums ist der so genannte Power Usage Effectiveness-Wert (Effizienz des Energie-Einsatzes). Der Wert setzt die in einem Rechenzentrum verbrauchte Energie ins Verhältnis mit der Energie-Aufnahme der IT-Infrastruktur. Beim LEW Green Data Center wird ein Wert von unter 1,2 angestrebt.

Über LEW und LEW Telnet

Die LEW-Gruppe ist als regionaler Energieversorger in Bayern und Teilen Baden-Württembergs tätig und beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter. LEW versorgt Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom und Gas und bietet ein breites Angebot an Energie-Angeboten.

Die LEW-Gruppe betreibt das Stromverteilnetz in der Region und ist mit 36 Wasserkraftwerken einer der führenden Erzeuger von umweltfreundlicher Energie aus Wasserkraft in Bayern. Außerdem bietet LEW Dienstleistungen in den Bereichen Netz- und Anlagenbau, Energie-Erzeugung und Telekommunikation an.

Mit dem eigenen über 5.800 Kilometer langen Glasfasernetz im Südwesten Bayerns und mehr als 300 Breitbandprojekten ist das Tochterunternehmen LEW Telnet einer der größten regionalen Netzbetreiber zwischen Donauwörth und Schongau.

Artikelfiles und Artikellinks

(ID:49107518)