BI aus der Cloud, Big Data, und Social Media Analytics vs. Datenqualität und Flexibilität Die wahren Baustellen der Business Intelligence

Autor / Redakteur: Dr. Carsten Dittmar, Steria Mummert Consulting / Florian Karlstetter |

Business Intelligence (BI) ist in aller Munden: Die vieldiskutierten Hot Spots sind BI aus der Cloud, Big Data, und Social Media Analytics. Die Realität sieht jedoch anders aus: Es sind doch die bekannten Herausforderungen wie die Verbesserung der Datenqualität und mehr Flexibilität für die Nutzer der BI-Services, die das Tagesgeschäft bestimmen.

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Mehr Flexibilität durch Self-Service-BI, die Verbesserung der Datenqualität und Operational BI zählern nach wie vor zu den zentralen Herausforderungen bei Business Intelligence.
Mehr Flexibilität durch Self-Service-BI, die Verbesserung der Datenqualität und Operational BI zählern nach wie vor zu den zentralen Herausforderungen bei Business Intelligence.
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Das sind Ergebnisse der Studie „Business Intelligence Maturity Audit (biMA®2012/13)“ von Steria Mummert Consulting, für die Teilnehmer aus zwanzig europäischen Ländern befragt wurden.

Der Realitätscheck zeigt: Es gibt zwar Unternehmen, die Ressourcen durch Cloud- oder SaaS-Anwendungen partiell erweitern. Firmen, die ganze BI-Kernfunktionen in die Cloud auslagern, sind aber die Ausnahme. Ähnliches lässt sich bei Social Media Analytics beobachten. Social Media Monitoring betreiben viele Firmen. Es gibt allerdings nur wenige, die Daten aus Facebook, Twitter und anderen Social-Media-Quellen systematisch in ihre operationellen IT-Systeme einfließen lassen und für strategische Geschäftsentscheidungen nutzen – auch weil viele rechtliche Fragestellungen noch nicht geklärt sind.

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Und für Big Data lässt sich feststellen: Jedes zweite Unternehmen hält das Thema zwar für relevant, so die biMA-Studie. Rar gesät sind jedoch nur die praktischen Anwendungsfälle. Die Suche nach der Killerapplikation dauert an. Befragt man die Entscheider und Fachkräfte, erkennt man: Die genannten Hype-Themen vergrößern vielmehr den Druck, vorhandene BI-Herausforderungen zu meistern. Denn wachsende Datenmengen aus noch mehr Quellen, die in polystrukturierter Form vorliegen sowie BI-Services, die aus der Wolke kommen und nicht von den eigenen Servern werden vor allem die Unternehmen in geschäftlichen Erfolg ummünzen, die sich vorher um ihre BI-Strategie, ihre Organisation der BI-Dienste und ihre Datenpflege gekümmert haben.

„Alte Bekannte“ bestimmen die BI-Praxis

Und da gibt es noch reichlich zu tun. Die Themen, die BI-Abteilungen tatsächlich täglich auf ihrem Radar haben, klingen vertraut. Mehr Flexibilität durch Self-Service-BI, die Verbesserung der Datenqualität und Operational BI beschäftigen die Unternehmen schon seit mehreren Jahren. Und sie haben nichts an ihrer Bedeutung eingebüßt, zeigt die Business Intelligence-Studie. Es existiert immer noch ein großer Bedarf, die täglichen Geschäftsprozesse mittels adäquater analytischer Informationen zu unterstützen. Die Firmen sind immer noch dabei, die Disziplin Operational BI mit den IT-Systemen für das Tagesgeschäft zu verschmelzen. So wollen Unternehmen zum Beispiel Fehlentwicklungen - etwa zu viel Ausschuss in der Fertigung frühzeitig auf die Schliche kommen. Oder es geht darum, Finanzflüsse zu optimieren, um die Menge des gebundenen Kapitals möglichst gering zu halten.

Um die Ziele, zu erreichen, hat sich die Zahl der BI-Anwender in den Fachabteilungen inzwischen stark vergrößert. Auch wenn damit die horizontale Abdeckung in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist: Es zeigt sich auch, dass die vertikale Durchdringung, sprich die Verwendung der BI-Information zur unmittelbaren Steuerung der Geschäftsprozesse noch zu wünschen übrig lässt. Der Umgang mit den Daten zielt noch zu selten auf einen konkreten Geschäftsnutzen ab. Nur sporadisch stoßen die gewonnenen Informationen (semi-)automatisch weitere Schritte in den operativen Geschäftsprozessen an. Hier liegt noch viel Potenzial, analytische Informationen direkt in die operativen IT-Systeme fließen zu lassen.

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