Schnelle System- und Netzwerkanalyse mit kostenfreier Software 16 Open-Source- und Freeware-Tools zur Netzwerk-Analyse
Um sich einen schnellen Überblick über den aktuellen Netzwerkstatus zu verschaffen, ist es nicht immer notwendig, kommerzielle Software zu kaufen. Aber auch für erweiterte Analysen gibt es im Open-Source- und Freeware-Bereiche die eine oder andere Lösung, die kommerziellen Lösungen in nichts nachsteht. Wir stellen 16 empfehlenswerte Werkzeuge vor.
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Mit Freeware und Open Source können Administratoren oft weitreichende Analysen durchführen – und das kostenfrei. Wir zeigen in diesem Beitrag einige der bekanntesten und beliebtesten Tools Netzwerk- und System-Tools aus den Kategorien Freeware und Open Source.
Nirsoft SmartSniff
Smartsniff von Nirsoft hat den Vorteil, dass zur Analyse des Netzwerks keine Installation des Tools erfolgen muss. Es reicht der Start des Tools und der Beginn der Analyse, um sich einen Überblick zu verschaffen (siehe: Abbildung 1). Nach dem Start der Software kann der Scan-Vorgang mit einem Klick auf das grüne Dreieck gestartet werden.
Anschließend zeigt das Tool die Verbindungen des Computers im Netzwerk an. Im Fenster sind das Protokoll, die lokale Adresse, die Remote-Adresse, der Port, der Name des Dienstes, die Größe des Datenpakets und die Geschwindigkeit zu sehen. Durch einen Klick auf die Verbindung werden im unteren Bereich weitere Informationen eingeblendet.
Smartsniff zeigt einen Überblick zu den Datenpaketen, aber auch deren Inhalt an (siehe: Abbildung 2). Über das Kontextmenü können erweiterte Optionen genutzt werden, wenn die Standardoptionen nicht ausreichen (siehe: Abbildung 3).
Nirsoft NetworkTrafficeView
Das Tool Network Traffic View, von den gleichen Entwicklern, hilft bei der Analyse mit Smartsniff. Das Tool zeigt von lokalen Rechnern aus an, welche Pakete von Quell- zu Ziel-Adressen geschickt werden.
Microsoft Message Analyzer
Microsoft stellt mit dem Microsoft Message Analyzer (siehe: Abbildung 4) ebenfalls ein kostenloses Tool zur Verfügung, mit dem Netzwerke untersucht werden können. Das Werkzeug bietet mehr Informationen als Smartsniff, ist aber auch wesentlich komplizierter in der Bedienung.
Eine Anleitung zum Microsoft Message Analyzer ist auf der Seite „Microsoft Message Analyzer Operating Guide“ zu finden . Microsoft erläutert auch in einem Video auf Youtube die Möglichkeiten des Tools. Weitere Informationen sind im TechNet-Blog zum Message Analyzer zu finden.
Wireshark – Professionelle Netzwerkanalyse
Wireshark (siehe: Abbildung 5) gehört sicherlich zu den bekanntesten Werkzeugen, wenn es um die Netzwerk-Analyse geht. Das Tool steht kommerziellen Analyse-Tools in nichts nach. Die Wireshark-Entwickler stellen auch eine portable Version zur Verfügung (siehe: Abbildung 6). Nach dem Start erfolgt eine erste Analyse, in dem auf „Aufzeichnung von Paketen starten“ geklickt wird.
WLAN-Überwachung – Kismet, Wireless Network Watcher und WiFi Guard
Wer insbesondere WLANs überwachen will, kann neben den bereits erwähnten Tools auch auf spezielle Lösungen setzen, mit denen sich gezielt drahtlose Netzwerke überwachen lassen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Kismet (siehe: Abbildung 7).
Wireless Network Watcher wird von denselben Entwicklern wie Smartsniff und Network Traffic View zur Verfügung gestellt und arbeitet mit den beiden Programmen zusammen. Es ist ein wertvolles Hilfsmittel bei der Analyse von Netzwerken, und gleichzeig einfach in der Bedienung.
Mit dem kostenlosen Tool Wifi Guard werden WLANs nach Geräten durchsucht. Außerdem lassen sich auf diesem Weg Fremdnutzer des WLANs entdecken. Von Wifi Guard gibt es auch eine portable Version, die nicht installiert werden muss.
Geöffnete Ports überprüfen
Zur Analyse von Netzwerken gehört auch das Überprüfen von geöffneten Ports auf Computern. Hier gibt es Bordmittel in Windows, aber auch zwei kostenlose Tools, die bei der Analyse helfen. Der Befehl „netstat -an“ zeigt in der Befehlszeile von Windows die geöffneten Ports. Ausführlichere Informationen erscheinen mit „netstat -banvo“. Die Routing-Tabelle des Computers wird mit „netstat -r“ angezeigt, Statistiken zu TCP/IP zeigen Sie mit „netstat -s“ an.
Microsoft liefert mit TCP View ein Tool mit grafischer Oberfläche (siehe: Abbildung 8). Hiermit lassen sich geöffnete Ports ebenfalls ohne Installation auslesen, und zwar in Echtzeit. Der Software-Entwickler Nirsoft stellt ein ähnliches kostenloses Tool mit der Bezeichnung Currports zur Verfügung. Wie TCP View muss auch Currports nicht installiert werden.
Netzwerk-Analyse mit Nmap
Kostenlose Tools wie Nmap helfen bei der Suche nach Netzwerkgeräten und offenen Ports im Netzwerk. Der Vorteil von Nmap liegt darin, dass in den Installationsdateien bereits vorgefertigte Überwachungsskripts integriert sind. Mit Zenmap erhalten Administratoren zusätzlich noch eine grafische Oberfläche für das Tool.
Auf der Seite der Entwickler werden außerdem verschiedene kostenlose Skripte zur Verfügung gestellt. Nmap steht für Windows, Linux, MacOS X, aber auch für andere Betriebssysteme zur Verfügung. Auch FreeBSD, OpenBSD, NetBESD sowie Sun Solaris, Amiga, HP-UX und IBM AIX können genutzt werden, um das Netzwerk auf Sicherheitslücken oder unerlaubten Datenverkehr zu untersuchen.
Weitere Alternativen zur Analyse von Netzwerken
Neben den bereits erwähnten Tools zur Netzwerk-Analyse gibt es noch weitere Tools im Open Source-Bereich, mit denen sich Netzwerke effektiv untersuchen lassen. Bekannte Beispiel dafür sind in der folgenden Tabelle zu finden.
Weitere Netzwerk-Analyse-Tools | |||
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Tool | Lizenz | Entwickler | Besonderheiten |
Deplug | Open Source | Deplug | Fokus auf Web-Technologien, bietet eine grafische Oberfläche. Das Tool ist einfacher in der Bedienung als Wireshark. |
PRTG Network Monitor | Freeware | Paessler | Eingeschränkte Freeware-Version mit 100 Sensoren, häufig ausreichend für kleine Netzwerke. |
Glasswire | Freeware | Glasswire | Kann auch Malware und gefährliche Apps erkennen und blocken. |
Free Network Analyzer | Freeware | GlobalSign | Eingeschränkte Version der Vollversion. |
*Der Autor Thomas Joos schreibt IT-Fachbücher und Artikel und füll auf DataCenter-Insider seinen eigenen Blog: „Toms Admin Blog“. Die jüngsten Beiträge hier sind
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