Studie des eco-Verbands Rechenzentren sorgen für nachhaltige Digitalisierung
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Als Rückgrat der digitalen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft sind Rechenzentren in Europa unverzichtbar. Eine aktuelle Studie des eco-Verbands zeigt, dass sie zudem eine ökologisch nachhaltig ausgelegte Digitalisierung fördern könnten.

Während sich der Bedarf an Rechenleistung in den vergangenen zehn Jahren verzehnfacht hat, ist der Energiebedarf pro Gigabit in Rechenzentren heute etwa zwölfmal niedriger als noch im Jahr 2010. Zudem sinken europaweit die CO2-Emissionen der Datacenters – bis 2030 wird ein Rückgang um 30 Prozent erwartet. Zu diesen Erkenntnissen kommt der Vorabauszug einer Studie des eco-Verbands, deren Veröffentlichung für den Herbst geplant ist.
„Die Digitalisierung in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft schreitet voran und damit auch die Anforderungen an Rechenleistung in Rechenzentren“, erklärt eco-Vorstandsvorsitzender Klaus Landefeld. Diese Entwicklung bedinge einen moderaten Anstieg des Energieverbrauchs, bedeute aber nicht, dass dementsprechend auch die CO2-Emissionen gleichermaßen in die Höhe schnellen. Diese seien laut Landefeld vielmehr seit Jahren rückläufig. Dennoch gebe es Verbesserungspotenzial, etwa durch die Einbeziehung der Branche in ein energiewirtschaftliches Gesamtkonzept und optimierte Rahmenbedingungen. Die Abschaffung der EEG-Umlage wäre aus Sicht des Verbands ein wichtiger erster Schritt.
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poliTalk: Nachhaltigkeit von Rechenzentren
Ohne Rechenzentren keine Energiewende
Ökobilanz verbessern
Schon jetzt verbessern viele Rechenzentren ihre CO2-Bilanz durch den Einsatz erneuerbarer Energien. Dies wird zum Beispiel durch den Bezug von Ökostrom oder über den lokalen Betrieb entsprechender Erzeugungsanlagen realisiert. Eine weitere Alternative wären sogenannte Power Purchase Agreements, die den Strombezug direkt von EE-Anlagenbetreiber ermöglichen. Der eco-Verband sieht darin eine Möglichkeit, die Energiewende massiv zu beschleunigen. Allerdings seien solche Vereinbarungen in Deutschland wegen der EEG-Umlage und des bestehenden Förderregimes für eine intensivere Nutzung zu unattraktiv. Der Verband mahnt hier politischen Handlungsbedarf an.
Zudem müsse laut eco berücksichtigt werden, dass digitale Technologien künftig wesentlich mehr Treibhausgasemissionen einsparen könnten, als ihr Betrieb verursacht. Dieses Potenzial könnte um den Faktor drei bis zehn über den Emissionen liegen, die durch den Betrieb digitaler Geräte und Infrastrukturen direkt entstehen.
Cloud-Effizienzpotenziale nicht ausgeschöpft
Die Studie sieht zudem weitere Effizienzpotenziale durch die wachsende Bedeutung von Cloud Computing. Angesichts von Vorteilen wie Flexibilität, Skalierbarkeit, geringem Administrationsaufwand und minimalen Investitionskosten entscheiden sich immer mehr Organisationen für entsprechende Lösungen – und senken ihren Strombedarf damit um bis zu 84 Prozent. Laut dem eco-Verband liegt Europa aber im weltweiten Vergleich noch zurück: Im Jahr 2018 nutzten im Durchschnitt nur 26 Prozent der europäischen Firmen Cloud-Dienste.
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