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Das Google-Beispiel kennen alle. Gibt es Installationen in Deutschland?
Bernhard Dreibus: Tatsächlich laufen schon einige große SDN-Implementierungen. Zum Beispiel ist in Rechenzentrumen von T-Systems längst über den reinen Probier-Status hinaus.
Doch Vorsicht! Software Defined heißt dennoch nicht, dass alles wohl definiert ist. Die Standards werden (wie immer in der Branche) von den Herstellern unterschiedlich definiert.
Welche Varianten sind hier zu unterscheiden?
Bernhard Dreibus: Prinzipiell gibt es drei Varianten: 1. Bei der Overlay-Struktur bleibt alles zunächst einmal wie es ist, allerdings kommt eine logische Schicht darüber. Diese wird etwa von VMware favorisiert und lässt für den Admin die Struktur einfacher erscheinen, zum Beispiel weil sich Substrukturen zusammenfassen lassen.
2. Die zweite Variante ist gleichermaßen ein Zwitter zwischen radikalem Umbau und Bewahrung von Investitionen. So wird etwa die Hardware nicht ausgetauscht, aber die Software auf der Hardware. Das wiederum ermöglicht letztlich eine Abstraktion von der Hardware und die Verwaltung auf einer neuen logischen Schicht.
3. Die dritte Variante und hier sehen wir die meissten Innovatioen, trennt Hardware und Software indem die Intelligenz auf einem Software Controller sitzt, die Switches aber „dumm“ sind.
Die Frage, die sich für die Anwender-Unternehmen in Zukunft stellt ist: Stellt man sich selbst ein Stück „altes Metall“ hin oder nimmt man gleich den Link zur Software in Abstimmung mit dem Provider?
Also ist SDN nun ein Segen?
Bernhard Dreibus: In jedem Fall. Die Virtualisierung des Netzwerks eröffnet den Administratoren erst die Möglichkeit, automatisiert und regelbasiert die Funktionen, von der Hardware bis zu den Anwendungen zu steuern. Damit wird es beispielsweise nicht nur möglich sein, Software zentral zu installieren, sondern auch die Hardware zu skalieren.
Kommt das „Node“-basierte Rechenzentrum, also mit Standard-Hardware, die je nach Bedarf umgewidmet werden kann auf Networking-, Storage- oder Compute-Ressource?
Bernhard Dreibus: Hardware wird Commodity: Server, Software und Platten. Die Unterschiede werden verschwinden. Auch in der Hardware wird die industrielle Entwicklung die Sonderbauten überholen.
Dafür werden die Herstellungskosten und der Entwicklungsaufwand schon sorgen. Bereits jetzt steckt im Smartphone dieselbe Technik wie in Servern. Wird die Kapazität zusammengeschaltet, kommt gar ein Supercomputer dabei heraus.
Also: Der PC ist nicht tot. Nur heute trägt man ihn in der Hosentasche.
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