Gechippt: Nvidia kauft CPU-Entwickler ARM geht für 40 Milliarden Dollar an Nvidia
GPU-Hersteller und „Mellanox“-sowie „Cumulus Network“-Besitzer Nvidia und Softbank Group Corp. (SBG) haben heute eine verpflichtende Vereinbarung bekannt gegeben, wonach Nvidia die ARM Limited kaufen wird. Verkäufer ist die SBG und der Softbank Vision Fund (gemeinsamer Name: Softbank). Der Kaufpreis beträgt 40 Millionen Dollar, die in Nvidia-Aktien und Bargeld aufgebracht werden.
Anbieter zum Thema

Die Verhandlungspartner rechnen damit, dass sich die Transaktion unmittelbar positiv auf die Non-GAAP-Bruttomarge von Nvidia und den Non-GAAP-Gewinn pro Aktie auswirken wird. Denn die Kombination aus den (KI-)Computing-Techniken des Herstellers mit dem riesigen Ökosystem von ARM ist für eine IT-Zeitalter, das Auf den Ausbau und die Adaption von Künstlichen Intelligenz setzt vielversprechend. Sie ist dazu angetan Innovationen zu beschleunigen und gleichzeitig in große, wachstumsstarke Märkte zu expandieren. (siehe: „Mit RISC zum allgegenwärtigen Rechenzentrum; Wird ARM ein Teil von Nvidia?“)
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1730800/1730808/original.jpg)
Mit RISC zum allgegenwärtigen Rechenzentrum
Wird ARM ein Teil von Nvidia?
Jensen Huang, Nvidia-Gründer und -CEO, sagt dazu: „AI ist die stärkste technologische Kraft unserer Zeit und hat eine neue Welle des Computing ausgelöst. In den kommenden Jahren werden Billionen von Computern mit KI ein neues Internet der Dinge schaffen, das tausendmal größer ist als das heutige Internet der Menschen.“ Und weiter: „Unsere Kombination wird ein Unternehmen schaffen, das für das Zeitalter der KI fabelhaft positioniert ist.“
Softbank bleibt an Nvidia beteiligt, voraussichtlich zu unter 10 Prozent, und will sich weiterhin für den langfristigen Erfolg von Arm einsetzen. Das ist nicht das einzige, das bleiben soll. ARM ist bisher im britischen Cambridge beheimatet und nun soll der Nvidia-Unternehmenszweig seinen Hauptsitz dort behalten. Außerdem bleibt das geistige Eigentum von ARM in Großbritannien registriert.
Die Zukunftsaussichten
Jensen kündigt an: „Wir werden an diesem großartigen Standort expandieren und eine KI-Forschungseinrichtung von Weltklasse errichten, die Entwicklungen in den Bereichen in den Bereichen Gesundheitswesen, Biowissenschaften, Robotik, selbstfahrende Autos und anderen Bereichen unterstützt.“
Darüber hinaus setzt er den Bau eines Supercomputers auf der Basis von der von Arm-CPUs auf den Plan, „um Forscher und Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich und der ganzen Welt für bahnbrechende Arbeiten zu gewinnen. ARM Cambridge wird ein Technologiezentrum von Weltklasse sein“.
Simon Segars, CEO von Arm, präzisiert: „ARM und Nvidia teilen die Vision und Leidenschaft, dass allgegenwärtiges, Energie-effizientes Computing dabei helfen wird, die dringendsten Probleme der Welt zu lösen, vom Klimawandel bis zum Gesundheitswesen, von der Landwirtschaft bis zur Bildung.“
Die Verpflichtungen
Masayoshi Son, Vorsitzender und CEO der SBG, zeigt sich zufrieden: „Nvidia ist der perfekte Partner für ARM.“ Er erläutert rückblickend: „Seit der Übernahme von Arm haben wir unsere Zusagen eingehalten und stark in Mitarbeiter, Technologie und F&E investiert und damit das Geschäft in neue Bereiche mit hohem Wachstumspotenzial ausgeweitet.“
Die Übernahme durch Nvidia sei eine überzeugende Kombination, die ARM, Cambridge und Großbritannien an die Spitze einiger der aufregendsten technologischen Innovationen dieser Zeit bringe. Aus diesem Grund freue sich Softbank sehr, als Hauptaktionär von Nvidia in den langfristigen Erfolg von ARM zu investieren. Son sagt: „Wir freuen uns darauf, den weiteren Erfolg des kombinierten Unternehmens zu unterstützen.“
Vertragspartner von ARM könnten jedoch weniger erfreut sein, bietet der Lizenzinhaber der gleichnamigen Chip-Architektur doch bislang ein offenes Lizenzmodell sowie Kundenneutralität. Jensen kündigt jedoch an, dass das so bleiben soll, schließlich sei dieses für den Erfolg des Unternehmens mit 180 Milliarden Chips, die bisher von seinen Lizenznehmern ausgeliefert wurden, grundlegend gewesen. Gleichzeitig werde jedoch angestrebt, das IP-Lizenzportfolio von Arm mit Nvidia-Technologie zu erweitern. Die Partner von ARM würden von den Angeboten beider Unternehmen profitieren.
Zugleich verpflichten sich Softbank und ARM sich uneingeschränkt zur Erfüllung der Verpflichtungen, die Softbank bei der Übernahme von ARM im Jahr 2016 eingegangen ist und die im September 2021 abgeschlossen werden sollen.
Die Transaktion
Nvidia zahlt insgesamt 21,5 Milliarden Dollar in seinen Stammaktien und 12 Milliarden Dollar in bar an Softbank, einschließlich der 2 Milliarden Dollar, die bei Unterzeichnung fällig werden. Die Anzahl der bei Abschluss auszugebenden Nvidia-Aktien beläuft sich auf 44,3 Millionen, die anhand des durchschnittlichen Schlusskurses der Stammaktien in den vergangenen 30 Handelstage ermittelt werden. Zusätzlich kann Softbank bis zu 5 Milliarden Dollar in bar oder in Stammaktien im Rahmen einer Earn-out-Konstruktion erhalten, vorbehaltlich der Erfüllung festgelegter finanzieller Leistungsziele durch ARM.
Der ausgehandelte Deal, der die IoT Services Group von ARM ausnimmt, schließt auch ein, dass Nvidia Eigenkapital in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar an die Mitarbeiter von ARM ausgibt. Zudem soll der Baranteil der Transaktion auf den in der Bilanz ausgewiesenen Barmitteln finanziert werden.
Die vorgeschlagene Transaktion unterliegt den üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich des Erhalts der behördlichen Genehmigungen für Großbritannien, China, die Europäische Union und die Vereinigten Staaten. Es wird erwartet, dass der Abschluss der Transaktion in etwa 18 Monaten erfolgen wird.
Artikelfiles und Artikellinks
(ID:46856919)