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Apache CloudStack
CloudStack wurde ursprünglich von Cloud.com, einem wagemütigen IaaS-Management-Startup, ins Leben gerufen und ging im Juli 2011 im Zuge einer Akquisition in den Besitz von Citrix über. Der neue Eigentümer stiftete CloudStack an die Apache Software Foundation, wo das Projekt in Apache Incubator eingegliedert wurde.
CloudStack wird seither vorwiegend durch Citrix/Cloud.com-Mitarbeiter weiterentwickelt; die „Citrix CloudPlatform“ ist im Übrigen nichts anderes als eine kommerzielle Distribution von CloudStack. Indem Citrix, ursprünglich ein Befürworter von OpenStack, nach der Akquisition den CloudStack-Code der Apache Software Foundation übertrug, hat das Unternehmen einen Krieg um die Vorherrschaft bei Cloud-Stacks losgetreten.
Anders als OpenStack zeichnet sich CloudStack durch eine monolitische Architektur aus und lässt sich dadurch schnell und einfach in Betrieb nehmen. Die Plattform verfügt über eine starke Web-basierte Administrationsschnittstelle sowie eine CLI, ist Hypervisor-neutral, vollständig in Java geschrieben und bietet zudem (ähnlich wie Eucalyptus) Kompatibilität zu den APIs von Amazon Web Services, welche die Inbetriebnahme von Amazons IaaS-Ressourcen im Rahmen einer hybriden Cloud ermöglichen.
Eucalyptus
HPs Interesse an einer Acquisition von Eucalyptus Systems hat dieser quelloffenen Software neue Aufmerksamkeit beschert. Eucalyptus hat seine Wurzeln in einem Universitätsprojekt an der University of California zu Santa Barbara, in dem Dozenten und Studenten die APIs von Amazon Web Services für das Management der Infrastruktur eines Datencenters replizieren wollten. Amazon ging später auf eine Partnerschaft mit den Entwicklern von Eucalyptus ein, um eine kontinuierliche Kompatibiliät der beiden Stacks zuzusichern.
Eucalyptus weist eine (kürzlich) modularisierte Architektur auf, die aus fünf Basiskomponenten besteht und sich deutlich einfacher als OpenStack zähmen lässt. Die Hochverfügbarkeits-Features beinhalten einen Failover-Memchanismus. Eucalyptus unterstützt neben dem VMware ESX Server den KVM-Hypervisor von Red Hat.
Die Stärken und die Schwächen von Eucalyptus hängen mit der AWS-Integration der Plattform zusammen. Eucalyptus beherrscht rund 90 Prozent der APIs von den beliebtesten AWS-Diensten, darunter APIs der Compute-Plattform „EC2“, des Objekt-relativen Massenspeicherdienstes „S3“, des elastischen Blockspeicherdienstes „EBS“, des Authentifizierungsdienstes „IAM“, der Lastverteiler „Auto Scaling/ELB“ und des Infrastruktur-Monitoring-Dienstes „CloudWatch“. Diese Features erlauben den Aufbau hybrider Clouds mit elastischen Kapazitäten, die sich bedarfsgerecht erweitern lassen, sowie die Entwicklung von Cloud-Lösungen, die sowohl im Datencenter auf Eucalyptus als auch in der AWS-Wolke laufen.
Hybrid im wahrsten Sinne
Mit wachsendem Interesse an hybriden Clouds steigt auch das Bedürfnis an Management-Produkten für hybride Umgebungen, die mehrere Datencenter wie auch IaaS-Dienste verschiedener Cloud-Anbieter abdecken. Hersteller von Cloud-Management-Software haben diesen Trend erkannt und sind bemüht, mehrere quelloffene sowie proprietäre IaaS-Stacks parallel zu unterstützen, um Datencenter-übergreifend und IaaS-plattformübergreifend zu orchestrieren.
So versteht sich beispielsweise Scalr auf die Zusammenarbeit unter anderem mit CloudStack, OpenStack, Eucalyptus, AWS (proprietär), Rackspace (proprietär) und der Google Compute Engine (proprietär). Features wie „Cost Analytics“ von Scalr erlauben eine Optimierung der Kostenstruktur und eine bessere Planung. Die IT-Verantwortlichen kommen so in den Genuss einer höheren Flexibilität und vermeiden die langfristige Bindung an einen einzigen Anbieter.
Die Autoren:
Filipe Pereira Martins und Anna Kobylinska arbeiten für die Soft1T S.a r.l. Beratungsgesellschaft mbH McKinley Denali Inc. (USA).
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