Proxmox VE 4.0 naht Zweite Beta-Version der freien Virtualisierungslösung für Container und VMs

Autor / Redakteur: Thomas Drilling / Dipl. -Ing. Thomas Drilling |

Nachdem die Wiener Proxmox Server Solutions GmbH bereits Ende Juni eine erste Beta-Version ihres Proxmox Virtual Envrionment veröffentlicht hatte, folgt jetzt eine zweite Testversion, in der die Entwickler weiter an der Umstellung der Container-Technik von OpenVZ auf LXC gefeilt haben.

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Proxmox Virtual Envrionment 4.0 Beta 2
Proxmox Virtual Envrionment 4.0 Beta 2
(Bild: Proxmox VE)

Der Veröffentlichung einer zweiten Beta-Version von PVE 4.0 wird zeitnah die finale Freigabe der kommenden Hauptversion der populären Open-Source-Virtualisierungsmanagement-Lösung folgen.

Freie Virtualisierungsplattform

Proxmox Virtual Environment (PVE) ist eine freie Virtualisierungsplattform, die von je her virtuelle Maschinen auf Basis des Linux-Hypervisors KVM mit Container-Technologie kombiniert und über eine moderne Weboberfläche verwaltbar macht. Das Produkt adressiert in erste Linie Unternehmenskunden.

Herausragende Eigenschaften des bisher auf einem RHEL-Kernel in Kombination mit einem Debian-Fundament basierenden Systems sind neben der webbasierten Verwaltung, der auf Red Hats Cluster-Stack CMAN mit Corosync Cluster Engine basierende HA-Support und Unterstützung für diverse Storage-Lösungen, wie iSCSI, Ceph, GlusterFS, NFS, iSCS, sowie des ZFS-Dateisystems. PVE ist unter der GNU Affero General Public License 3 (AGPL v3) kostenfrei zum Download verfügbar.

Die Neuerungen in PVE 4.0 

Herausragende Eigenschaft von PVE 4.0 wird neben dem Wechsel der Basis-Distribution von Debian 7 auf Debian 8.1 (Jessie) die Umstellung der Container-Virtualisierungstechnologie von OpenVZ auf das im Linux-Kernel standardmäßig enthaltene LXC sein.

Dies beschert PVE mit Linux 4.2 einen weitaus aktuelleren Kernel, macht die Containertechnik mit cgroups und namespaces zudem sicherer und bereichert die Lösung mit besseren Verwaltungstools. Das bisher unterstützte OpenVZ war zudem stets auf einen speziell gepachten Kernel angewiesen, allerdings arbeitet Parallels bekanntlich auch gerade an einer Zusammenführung des Codes von Parallels Cloud Server/Virtuozzo und OpenVZ .

Jedenfalls bringt bereits die Beta-Version von PVE 4.0 einen Migrationspfad von OpenVZ auf LXC mit. Der ist auch notwendig, weil die Proxmox-Entwickler Letzteres mit PVE 4.0 erstmals vollständig in Ihr Framework integriert und OpenVZ entfernt haben. Das bei der Beta derzeit noch manuell erforderliche Konvertieren von OpenVZ-Containern soll bei der finalen Version durch ein Automatisierungstool vereinfacht werden.

HA und Cluster-Stack

Ebenfalls ein Novum in PVE 4.0 Beta ist das erst wenige Tage frische DRBD 9 (Distributed Replicated Block Device). Eine weitere wichtige Neuerung sind zwei grafische Verwaltungswerkzeuge für einen PVE-HA-Cluster Proxmox VE HA Manager und Proxmox HA Simulator. Ersteres dient dem einfachen Aufsetzen von HA-Clustern, was in PVE bisher noch mithilfe spezieller CLI-Tools erledigt werden musste, und kümmert sich um das Monitoring, sowie das Ressource-Management.

Mit einer weiteren Eigenentwicklung, dem Proxmox HA Simulator lässt sich ein PVE-HA-Cluster mit drei Knoten und sechs virtuellen Maschinen simulieren. Nutzer können so komfortabel die HA-Funktionalität evaluieren. Das Zusatztool lässt sich einfach per apt-get nachinstallieren und ist sofort einsatzbereit.


Ebenfalls neu in PVE 4 Beta sind der verbesserte IPv6-Support und eine eingebettete NoVNC Console (HTML5) für den direkten Zugriff auf Konsole oder Desktops virtueller Maschinen.

Verfügbarkeit

Die Proxmox Server Solutions GmbH, deren Geschäftsmodell auf kommerziellen Support-Subskriptionen für PVE und PVE-Trainings beruht, kann in diesem Jahr Ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Subskriptionen von PVE sind ab 59 Euro pro Jahr und CPU erhältlich, was weit unter dem Niveau liegt, was etwa Red Hat für RHEV aufruft.
Die Beta-Version ab sofort von der Projektseite oder direkt vom ISO-Server des Anbieters heruntergeladen werden. PVE wird von dem 650MB CD-ISO als Appliance bare metal auf jedem involvierten PVE-Node installiert.