Kommentar von Ulf Schitkowsky, Computacenter Wie das Software-defined Datacenter die Storage-Welt verändert

Autor / Redakteur: Ulf Schitkowsky / Nico Litzel

Die Anforedrung, Services schnell und kosteneffizient zur Verfügung zu stellen, lässt sich mithilfe von Software-gesteuerten Infrastrukturen effektiv meistern. Eine der größten Hürden dabei: die unterschiedlich ausgeprägte Marktreife der einzelnen Technologien und konkurrierende Konzepte.

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Der Autor: Ulf Schitkowsky ist Solution Manager bei Computacenter
Der Autor: Ulf Schitkowsky ist Solution Manager bei Computacenter
(Bild: Computacenter)

Zunächst gilt es, einige grundlegende Begrifflichkeiten zu erklären: Was ist ein Software-defined Datacenter (SDDC)? Auf eine einfache Formel gebracht, dehnt das SDDC die Idee der Server-Virtualisierung auf alle Infrastrukturebenen im Rechenzentrum (RZ) aus und stellt Netzwerk, Storage und Server als Service bereit.

Hierbei werden alle infrastrukturellen Komponenten unter einer zentralen Steuerinstanz zusammengefasst, die das gesamte RZ, auch die Hardwarekonfiguration, anhand eines definierten Regelwerkes verwaltet und orchestriert. Die konsequente Serviceorientierung sorgt für eine logische Trennung der operationellen von der physischen Infrastrukturebene und legt so den Grundstein für eine durchgängige Automatisierung des gesamten IT-Betriebs.

SDDC versus klassisches RZ

Der größte Vorteil des SDDC im Vergleich zu einem klassischen Rechenzentrum ergibt sich aus der Geschwindigkeit und der gesteigerten Flexibilität, mit der Netzwerk-, Server- und Storage-Ressourcen und die darauf basierenden Anwendungen bereitgestellt werden können. So können Unternehmen sehr schnell auf neue Anforderungen reagieren und Geschäftsprozesse optimieren. Eine solche Flexibilität wird in vielen Wirtschaftszweigen immer mehr zum Wettbewerbsvorteil.

Der zweite Vorteil liegt in der Kostensenkung durch standardisierte Systeme und einen effizienteren Betrieb. Denn die Trennung von Steuerungs- und Datenebene hat zur Folge, dass es keine einzige Komponente mehr gibt, die exklusiv nur einen Dienst versorgt. Ob Speicher, Server, Netzwerk oder Firewall – die Infrastrukturbereiche im SDDC bilden übergreifende Ressourcen-Pools, die jedem Service in gleicher Weise zur Verfügung stehen.

Entsprechend hoch ist die Auslastung der physischen Komponenten, was einen nachhaltig verringerten Hardware-Investitionsbedarf nach sich zieht. Zudem gehen Kapazitätserweiterungen ohne aufwendige Migration vonstatten. Das IT-Personal kann sich stattdessen auf strategische Kernaufgaben konzentrieren.

Hürden auf dem Weg zum virtuellen RZ

Angesichts dieser Vorteile stellt sich die Frage, was Unternehmen davon abhält, ihre Rechenzentren zu virtualisieren. Die Antwort erschließt sich in Anbetracht der sehr unterschiedlich ausgeprägten Marktreife jedoch schnell: Während Software-defined Computing (SDC) in fast keinem RZ mehr fehlt, gibt es gerade die ersten Software-defined-Networking-Lösungen (SDN-Lösungen) auf dem Markt.

Der SDS-Bereich wird derzeit von vier konkurrierenden Ansätzen beherrscht, was die Auswahl einer zukunftsfähigen Technologie für Unternehmen erschwert. Allen vier Konzepten ist gemein, dass die Data-Plane und die Control-Plane voneinander getrennt werden. Die physische Speicherung der Daten durch die Data-Plane wird auf Standard-Hardware realisiert. Die Control-Plane wiederum wird als Software bereitgestellt. Sie regelt, wo und wie die Daten gespeichert werden, und stellt die Data-Services bereit.

Unternehmen haben derzeit folgende vier Möglichkeiten, SDS aufzubauen: Variante eins ist eine sogenannte Scale-out-Architektur, die gleichartige Speichersysteme vernetzt, welche über einen gemeinsamen Namensraum angesprochen werden. Dadurch können beispielsweise gleichartige Ressourcen zusammengefasst werden (Pooling), was die Auslastung der Speicher optimiert. Die Storage-Lösungen sind dadurch jederzeit mit minimalem Aufwand erweiterbar. Allerdings werden spezielle Anforderungen an die Interconnect-Datenübertragung gestellt.

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