5 Einstiegsluken ins Hybrid-Computing Wege in die Hybrid Cloud

Autor / Redakteur: Matthias Schorer* / Ulrike Ostler

Für den Aufbau einer Hybrid Cloud, also der Verbindung aus einer unternehmensinternen (Private) Cloud und einer externen (Public) Cloud gibt es verschiedene Einstiegspunkte. Und egal, aus welchem Grund ein Hybrid Cloud Modell in Betracht kommt – am Anfang muss die die Analyse stehen.

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Für die meisten Firmen bilden nach wie vor Test- und Entwicklungsszenarien den Einstieg in das Cloud-Computing.
Für die meisten Firmen bilden nach wie vor Test- und Entwicklungsszenarien den Einstieg in das Cloud-Computing.
(Bild: Andy Ilmberger/ Fotolia.com)

Die Hälfte der Unternehmen mit einer Hybrid Cloud beginnen mit dem Bereich Test und Entwicklung. Unternehmen sehen hier das geringste Risiko und ein gutes Experimentierfeld für das hybride Cloud-Konzept.

Ein typischer Fall wäre wie folgt: Dev/Test as a Service für interne Entwickler bei Industrieunternehmen / Internet of Things

  • vCloud Air“ Setup und Design: 1 Tag
  • 1 Tag Installation „Pivotal“ und Templates
  • 1 Tag Dokumentation

Ein Viertel der Unternehmen mit einer Hybrid Cloud verlagern paketierte Anwendungen wie „Microsoft Exchange“ und „Sharepoint“. Sie profitieren dabei von einer schnelleren Bereitstellung von Anwendungen zu einem Drittel der Kosten und in einem Bruchteil der Zeit.

Wiederum fast 25 Prozent steigt in die Hybrid Cloud ein, indem sie kritische Infrastruktur- und Betriebskomponenten zu Disaster-Recovery-Zwecken erweitern.

Folgender Anwendungsfall ist typisch: DRaaS (Disaster Recovery as a Service) bei einemTechnologieunternehmen:

  • 100 VMs
  • 17 Terabyte Daten
  • 2 Tage Workshop
  • 5 Tage POC (Proof of Concept)
  • zirka 5 Tage Deployment
  • 2 Tage Dokumentation

Für 17 Prozent der Hybrid-Cloud-Anwender ist die Entwicklung neuer Anwendungen ein strategischer Einstiegspunkt in die Hybrid Cloud. Und wiederum 17 Prozent der Hybrid Cloud-Anwender beginnen mit Anwendungen einer neuen Generation.

Kleiner Leitfaden für die Analyse

Am Anfang muss jedoch die die Analyse stehen. Zumindest folgende, grundsätzliche Punkte sollten geklärt werden:

  • Welche Anwendungen werden in welcher physischen und virtualisierten Umgebungen im Unternehmen genutzt?
  • Welche Abhängigkeiten bestehen zwischen den einzelnen Programmen und den zugehörigen Prozessen?
  • Welche Datenmengen werden zwischen den Anwendungen und Datenbanken bewegt
  • Sind tatsächlich alle ins Auge gefassten Anwendungen Cloud-tauglich?
  • Welche Anwender dürfen auf welche Applikation zugreifen? Berücksichtigt werden müssen dabei auch externe Personen, die beispielsweise bei einem Zulieferbetrieb arbeiten.
  • Wie sehen meine datenschutzrechtliche Vorschriften und Compliance-Vorgaben aus?
  • Und last but not least: Wie wähle ich einen geeigneten Public-Cloud-Providers aus?

Generell empfiehlt es sich, einen Katalog mit Anforderungen zu definieren (siehe Kasten).

Oftmals ist es nicht so problemlos möglich, die eigene virtualisierte oder interne Cloud-Umgebung nahtlos an die des Service Providers anzubinden, wie manch ein Anbieter es verspricht. Nur wenn beide Parteien die gleiche technologische Plattform nutzen, müssen keine Schnittstellen angepasst, Applikationen adaptiert oder Plugins geschaltet werden. In einer echten hybriden Umgebung lassen sich Workloads beliebig mit bereits vorhandenen Management-Tools verschieben.

Unterschiedliche Cloud-Umgebungen

Bei unterschiedlichen Cloud-Umgebungen, die auf verschiedenen technologischen Plattformen basieren, würden nicht nur die technischen Vorarbeiten und Justierungen die erwarteten „hybriden“ Vorteile zunichte gemacht. Es bräuchte für das generelle Management und den laufenden Betrieb der externen Umgebung eigenes Personal oder langwierige Schulungen, um sich mit der Umgebung des Cloud-Providers vertraut zu machen. Nur in einer wirklich hybriden Umgebung kann die IT schnell auf veränderte Bedingungen und Geschäftsanforderungen reagieren, indem sie Workloads und Services nach Bedarf hin- und her verschiebt.

Neben den technischen Aspekten darf man auch die vorbereitenden, organisatorischen Vorarbeiten nicht unterschätzen! Die unternehmensinternen Maßnahmen und Prozesse dauern bei einem Cloud-Projekt am längsten. Es gilt, alle betroffenen Abteilungen und Mitarbeiter von Anfang an mit in´s Boot zu holen und Projektvorgaben, Ziele sowie den Zeitplan für die konkrete Umsetzung festzulegen.

Im Idealfall funktioniert das wie folgt:Demo-Umgebung für SMB-Unternehmen

3 VMs von Templates erstellen Aufwand: 1 Sunde,

  • davon für VMs zirka 15 Minuten,
  • Firewall Regeln 10 Minuten,
  • DNS Setup 5 Minuten
  • Dokumentation 30 Minuten

Insbesondere in Bezug auf VPN und Firewall-Freigaben (Security) gibt es erfahrungsgemäß oft längere Abstimmungsschleifen. Der vorbereitende Prozess kann bis zu acht Wochen in Anspruch nehmen. Die Umsetzung selbst funktioniert dann innerhalb eines Tages – im schnellsten Fall eine Stunde - oder bis zu zehn Tage (je nach Testaufwand).

* Matthias Schorer arbeitet für VMware.

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