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Sprachen für den Admin Was ist Skripting und was sind Skripts?

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Für wiederkehrende Aufgaben bei der Systemadministration erstellen Administratoren gerne Skripts. So lassen sich aufwändige Prozesse automatisieren und damit rationalisieren.

Das Schreiben von Skripten mit Skripting-Sprachen ist ein wichtiges Werkzeug beim Management von Systemen, Software und kompletten Infrastrukturen.
Das Schreiben von Skripten mit Skripting-Sprachen ist ein wichtiges Werkzeug beim Management von Systemen, Software und kompletten Infrastrukturen.
(Bild: gemeinfrei Simon / Pixabay)

Das Leben von Administratoren ist voller Aufgaben, die sich wiederholen und mit penibler Genauigkeit zu erledigen sind. Nur so lassen sich Fehler oder Störungen in Infrastruktur und Anwendungen vermeiden. Solche Tasks bestehen häufig aus mehreren immer gleichen Schritten, die in einer bestimmten Reihenfolge zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführt werden müssen.

Weil die Zeit knapp und die Manpower begrenzt ist, empfiehlt sich ihre Automatisierung. Eines der wichtigsten Hilfsmittel dabei sind Skripting-Sprachen. Die Erstellung von Skripten bezeichnet man als Skripting. Eine andere Bezeichnung für ein Skript ist Makro. Diesen Begriff verwendet vor allem Microsoft.

Skripts als Automatisierungswerkzeug

Typische Bereiche, in denen Infrastruktur-Admins skripten, sind das Management von Server- oder Netzwerk-Betriebssystemen, von Virtualisierungssoftware und von Infrastrukturkomponenten wie Servern, Switchen oder Routern, Storage-Systemen und vielem anderen mehr. Auch Software-Updates und das Verteilen von Patches sind typische Aufgaben, die sich mit Skripten automatisieren lassen.

Skripting-Sprachen werden oft mit Geräten oder Software mitgeliefert und sind dann herstellerspezifisch. Sie funktionieren also bei den Geräten oder der Programmen des Lieferanten, aber bei keinem anderen Gerät oder Programm. Viele Admins müssen mehrere geräte- oder softwarespezifische Skripting-Sprachen erlernen und anwenden, wenn sie Arbeit sparen wollen.

Allerdings gibt es inzwischen auch Ansätze für offene Skriptsprachen. Zu den wichtigsten gehören Python und PHP (HTTP-Server, Content Management Systeme). Andere Beispiele für breit einsetzbare Skriptsprachen sind Perl und Ruby (Web-Backend-Entwicklung),

Skripts holen externe Module ins Programm

Eine weitere wichtige Aufgabe von Skripts ist neben der Automatisierung von Tasks das Anbinden externer Module an ein Hauptprogramm oder das Verbinden mehrerer unabhängiger Progammmodule. In diesen Bereich gehören BPEL für Web-Services, Shell-Skripte wie die Bourne-Shell und deren Weiterentwicklung Kornshell für Unix, Powershell für Windows oder cmd.exe als Shell-Programm ab Windows NT.

Beispiele für bekannte, applikationsbezogene Scriptsprachen sind Google Apps Script, mit der sich der Google-Workspace automatisieren lässt, Applescript für Apple-Umgebungen oder Visual Basic (VBA), VBScript oder JScript für Microsoft-Umgebungen.

Technologie des Skripting

Technisch betrachtet, sind Skripting-Sprachen Programmiersprachen. Um sie auszuführen, braucht es einen Interpreter, also eine Software, die die Befehle für den Rechner verständlich interpretiert. Echte Programmiersprachen brauchen einen Compiler, der das Programm regelrecht übersetzt, was aufwändiger ist.

Während manche Skriptsprachen eng in die Produkte integriert sind, für die die Skripte geschrieben werden, gibt es andere, die als selbständige Bibliotheken verfügbar sind. Dies gilt beispielsweise für die Windows PowerShell, die Programme in .Net-Umgebungen einbindet.

Dynamik statt Genauigkeit

In ihren Ausdrücken sind Skriptsprachen der natürlichen Sprache meist näher als klassische Programmiersprachen, was mehr Code bedeutet. Ausgeführt werden sie meist schneller als klassische Programme. In ihrer Struktur sind sie einfacher. Einige sind von den Befehlszeilen-Interpretern der entsprechenden Systeme abgeleitet.

Beispielsweise müssen Variablen oft nicht deklariert werden, der Speicher wird automatisch verwaltet und bereinigt, Vererbungsmechanismen funktionieren anders als in klassischen Programmiersprachen.

Skripting und softwaredefinierte Infrastruktur

Lange eigneten sich Skriptsprachen vor allem für kleinere Programme, eben zum Beispiel für die Ausführung bestimmter Tasks oder das Einbinden von Modulen. Diese Module waren selbst in echten Programmiersprachen geschrieben.

Inzwischen ist Skripting ein sehr mächtiges Tool geworden, und seine Bedeutung wächst mit dem Trend zu softwaredefinierten Umgebungen. Denn es sind Skripte, die die aufgabenspezifische Parametrisierung solcher Systeme übernehmen.

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