Schwimmt in allen Wassern Was ist Redfish?
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Die Welt der Rechenzentren hat sich gewandelt: Heute stehen neben dem internen Rechenzentrum meist Cloud-Komponenten und -Dienste. Auch die interne IT-Architektur wird oft, zumindest teilweise, als Cloud aufgebaut. Das ist die Welt, für die „Redfish“ bestimmt ist.

Redfish ist eine Standardschnittstelle (API, Application Program Interface). Sie wurde von der DMTF (Desktop Management Task Force) entwickelt. Heute ist das Redfish-Forum der DMTF (früher SPMF) für das Thema zuständig. Zu dessen Mitgliedern gehören viele wichtige Chip-, Server- und DC-Komponentenhersteller, aber auch Speicherspezialisten.
Die Aufgabe von Redfish ist das einfache, sichere Management konvergenter, hybrider IT und softwaredefinierter Datenzentren (SDDC).
Redfish verwendet Webservice- und Internet-Standards
Das Redfish-API verwendet verbreitete Webservice- und Internet-Standards und eignet sich daher gut für die Cloud-Native-Welt. Von Redfish generierte Informationen können direkt in die Management-Werkzeuge eingespeist werden.
Der Vorläufer IPMI (Infrastructure Platform Management Interface) zwingt Anwender oft, sich mit einem relativ überschaubaren gemeinsamen Befehlssatz zu begnügen. Denn jeder Hersteller schreibt eigene inkompatible Erweiterungen. Viele Anwender verwenden zudem eigene Integrations-Tools, die sie dann wieder zum In-band-Management zwingen.
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Grundlagen des System-Managements, Teil 3
Die Protokollbasis der Server-Fernwartung
Einfache Integration, flexibles Management
Redfish integriert sich einfach in die vorhandene Management-Landschaft. Das Management mit Redfish kann In-Band und Out-of-Band erfolgen. Einbezogen sind Stromversorgungs- und Kühlungsinfrastruktur, aber auch Netzwerkgeräte (über Yang-Mapping).
Auch der „Swordfish“-Standard für die Verwaltung von Enterprise-Storage-Services, den die SNIA (Storage Networking Interface Association) entwickelt hat, baut auf den Redfish-Funktionen für das Management lokaler Storage auf.
Arbeit mit RESTful und JSON
Redfish nutzt eine RESTful-Schnittstelle und definierte JSON-Payloads. Letztere lassen sich in Client-Software übernehmen oder per Browser nutzen. Auch OpenAPI, eine offene Spezifikation für API-Services, wird von Redfish unterstützt.
Die erste Version fokussierte Server, inzwischen gibt es Erweiterungen für Netzschnittstellen, PCIe-Switching, lokale Storage, NVDIMMs, Multifunktionsadapter, Composability und Telemetrie.
Über die „Redfish Host Interface Specification“ können Anwendungen und Werkzeuge, die auf einem Betriebssystem laufen, auch schon vor dem Booten mit dem Redfish-Management kommunizieren. Unterstützt werden auch die Konventionen von „Open Data Version 4“ (Odata) für Schema, URL und Namensvergabe sowie die Eigenschaften einer JSON-Payload.
In Redfish sind Protokoll und das Schema-basierte Datenmodell getrennt definiert, so dass sie separat verändert werden können. Geplant sind weitere menschenlesbare Definitionen.
URLs für jede Ressource
Redfish nutzt URLs, um Ressourcen zu adressieren: Jede URL steht für eine Ressource, einen Service oder eine Sammlung von Resourcen. Clients interagieren mit Ressourcen. Das Ressourcenformat wird vom Redfish-Schema definiert, die Semantik lässt sich kundenspezifisch anpassen.
Ein System ist dabei die logische Sicht eines Computers. Jedes Subsystem, auf das der Host zugreifen kann, gehört zwingend zu einer Systemressource.Die Ressourcen werden von einem Service Entry Point oder Root aus ans Redfish-Management angebunden.
Getrennte Bereiche für gemanagte Komponenten und Chassis
Weiter gibt es beim Management mit Redfish eine „Manager-Collection“ mit einem Manager für einzelne gemanagte Komponenten der Infrastruktur. Manager greifen auf diverse Management-Services zu und können selbst Komponenten haben. Eine „Chassis-Collection“ enthält die Komponenten, die für die physische Infrastruktur stehen: Sensoren, Lüfter, Gehäuse, auch Gehäuse im Gehäuse.
Redfish wird permanent weiterentwickelt. Entwickler können sich auf dem Redfish Developer Hubüber den aktuellen Stand auf dem Laufenden halten. Tutorials gibt es auf Youtube. Firmware und Software werden regelmäßig aktualisiert.
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