Schneller Wechsel im Notfall Was ist Failover?
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Vor plötzlichen Ausfällen sind auch IT-Systeme und -Services nicht sicher. Quittiert eine Komponente, ein Service oder gar ein komplettes System den Dienst, kann ein automatisches Failover einspringen und für den nahtlosen Weiterbetrieb sorgen.

Grundsätzlich versteht man unter Failover ein Sicherheitsverfahren, das beim Ausfall einer Komponente, eines Dienstes oder eines Systems selbstständig auf bereitstehenden Ersatz umschaltet. Diesen Ersatz nennt man in der Regel Backup- oder Standby-System. Seine Daten werden durch fortwährenden Abgleich mit dem Primärsystem stets auf dem aktuellen Stand gehalten.
Ist das ausgefallene Primärsystem wieder einsatzbereit, wird es im Zuge eines so genannten Failback entweder manuell oder automatisch wieder in Betrieb genommen. In diesem Zuge werden die Daten mit dem Backup-System synchronisiert, so dass beide Systeme wieder auf demselben Stand sind. Einen derartigen Verbund zweier Systeme nennt man Aktiv/Passiv-Cluster. Ein so genannter Switchover hat denselben Effekt wie ein Failover, wird aber manuell ausgelöst.
Automatischer Retter
Ein Failover greift automatisch und in vielen Fällen nahezu nahtlos. Anwender bemerken einen Wechsel vom Primär- auf ein Ersatzsystem oft gar nicht. Failovers ermöglichen aber nicht nur eine hohe Verfügbarkeit von Systemen und Anwendungen. Sie erlauben auch einfachere Wartungen, indem das zu wartende System einfach offline genommen und bis zum Abschluss der Arbeiten durch das Ersatzsystem vertreten wird. Anfragen und Verbindungen werden dabei nahtlos umgeleitet.
Failover-Verfahren sind nicht nur in großen Systemen und IT-Umgebungen zu finden, sondern schützen mitunter auch einzelne PCs oder mobile Geräte vor Ausfällen. Software- oder Hardware-basierte Trigger registrieren dabei mögliche Defekte und leiten im Ernstfall die Umschaltung auf redundante Ersatzkomponenten oder Backupsysteme ein. Auf diese Weise lässt sich eine Vielzahl von Komponenten und Diensten absichern, von Prozessoren über Datenspeicher und Netzwerkverbindungen bis hin zu ganzen Servern, Datenbanken und Anwendungen.
Am Puls des Systems
Im Server-Bereich überwachen sich die Primär- und Backup-Systeme gegenseitig per Heartbeat oder ähnlichen Methoden. Dabei handelt es sich, vereinfacht ausgedrückt, um eine Netzwerkverbindung zwischen zwei oder mehr Systemen, über die sie sich gegenseitig regelmäßig über ihre Betriebs- und Funktionsbereitschaft informieren.
Bleibt dieser „Herzschlag“ eines Primärsystems aus, geht das Ersatzsystem von einem Ausfall aus und springt ein. Die beteiligten Systeme werden konstant synchronisiert, um im Ernstfall eine nahtlose Übergabe ohne Datenverlust zu ermöglichen.
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