Wer nicht rein darf, bleibt draußen Was ist ein Domain Controller?
Sicherheit wird in der IT immer wichtiger. Eine wichtige Funktion übernehmen in diesem Zusammenhang Domain Controller, eingedeutscht: Domänencontroller.
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Der Begriff Domain Controller bezeichnet einen Server, der den Zugang zu den in einer Netzwerk-Domain zusammengefassten Computern regelt. Alle Benutzer müssen sich vor einem Zugriff auf diese Rechner beim Domänencontroller mit Nutzername und Passwort authentifizieren.
Außerdem wird dort festgelegt, auf was und in welcher Weise Anwender auf die Ressourcen zugreifen dürfen, wenn sie sich authentifiziert haben, zum Beispiel: nur lesend. Regeln werden zentral festgelegt und gelten grundsätzlich für jeden, der auf die zur Domain gehörigen Rechner zugreift.
Zentralisierte Rechteverwaltung
Das Konzept der Domain Controller (DC) wurde von IBM entwickelt und von Microsoft für „Windows NT“ übernommen. Es hat den Vorteil, dass die gesamte Rechteverwaltung zentralisiert stattfindet.
Es können auch mehrere Domänencontroller eingesetzt werden, um die Unerreichbarkeit des Netzbereichs zu verhindern, wenn ein DC ausfällt oder überlastet ist. Außerdem sind inzwischen auch Domain Controller in Windows-Umgebungen möglich, die selbst Linux verwenden.
Active Directory auf dem Domain Controller
Seit „Windows 2000“ hat Microsoft die Konzepte von „Active Directory“ und Domain Controller verknüpft: Auf jedem Domain Controller läuft seitdem eine Kopie der Active-Directory-Datenbank.
Änderungen im Active Directory werden in vom Admin einstellbaren Abständen auf jede Kopie repliziert. So werden auf jedem Domain Controller die gleichen Rechte und Credentials vorgehalten und die Domänencontroller können sich wechselseitig ersetzen.
Rollen von Domain Controller
Zudem können Domänencontroller, auf denen das Active Directory vorgehalten wird, entsprechend dem Konzept FSOM (Flexible Single Mater Operators) fünf unterschiedliche Rollen übernehmen. Dabei gibt es die Rollen PDC-Emulator, Infrastruktur-Master und RID-Master in jeder Domäne einmal. Die Rollen Schemamaster und Domänennamenmaster gibt es in jeder Domänenstruktur nur einmal respektive zweimal, da das Gesamtsystem redundant aufgebaut ist, um Ausfälle zu vermeiden.
Die verschiedenen Funktionen der Rollen
Der PDC-Master verwaltet Gruppenrichtlinien, wendet sie an, ist Zeitserver und verwaltet Benutzer-Passwortänderungen. Mit dem RID-Master nimmt man neue Objekte in die Domäne auf, indem eindeutige relative Bezeichnungen vergeben werden.
Der Infrastrukturmaster löst Gruppen auf, die sich über mehrere Domänen erstrecken, das heißt: Er verwaltet die Zugangs- und Zugriffsrechte von Anwendern, die aus anderen Domänen kommen, aber auf die Domäne, in der der Infrastrukturmaster steht, zugreifen wollen.
Mit dem Schemamaster kann das Administrationsteam das Schema des Active Directory verändern. Der erste eingerichtete Domain Controller wird automatisch Domänennamensmaster. Er tritt in Aktion, wenn eine neue Domäne in die Infrastruktur aufgenommen wird.
Für Niederlassungen: Read-only Domain Controllers
Seit „Windows 8“ gibt es zudem Read-Only Domain Controller (RODC). Diese schreibgeschützten Systeme stehen vor allem in Zweigstellen, bei denen der Zugang zum Server nicht besonders gut gesichert ist.
Sie replizieren die Daten anderer Domain Controller, aber übertragen keine Änderungen an andere Domain Controller. Außerdem dürfen Anwendungen die RODC-Datenbank nicht verändern. Er muss Schreibanfragen an einen anderen Domänencontroller stellen.
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