Remote Management mit dem Windows Admin Center Verwaltung von Servern per Browser

Von Thomas Joos

Im „Windows Admin Center“ sind auch Funktionen verfügbar, mit denen Administratoren über den Webbrowser remote „Powershell“-Sitzungen und RDP-Verbindungen (RDP = Remote Desktop Protokoll) aufbauen können. Autor und Berater Thomas Joos zeigt in diesem Beitrag die Möglichkeiten.

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Entfernte Server oder Clients lassen sich auch über das Windows Admin Center mit der PowerShell oder via RDP-Sitzung administrieren.
Entfernte Server oder Clients lassen sich auch über das Windows Admin Center mit der PowerShell oder via RDP-Sitzung administrieren.
(Bild: Microsoft / Joos)

Neben den verschiedenen Möglichkeiten Server, Cluster und Arbeitsstationen zu überwachen und zu verwalten, bietet das Windows Admin Center noch mehr. Auch Remote-Verbindungen mit der Powershell und RDP-Verbindungen lassen sich mit dem Windows Admin Center über den Webbrowser aufbauen, und das von überall.

Das stellt echte Vorteile da; denn dadurch haben Admins die Möglichkeit, auf alle lokalen Werkzeuge eines Servers zuzugreifen, was für die Überwachung und das Troubleshooting optimal ist. Inhalt dieses Beitrags ist ferner, mit welchen Cmdlets das Windows Admin Center selbst verwaltet werden kann, zum Beispiel um Verbindungen und Erweiterungen auf dem WAC-Gateway zu steuern. Dazu kommt die Möglichkeit, die internen Skripte des Windows Admin Centers für eigene Skripte zu nutzen und diese zu exportieren.

Powershell-Verbindungen mit dem Windows Admin Center im Browser öffnen

Sobald ein Server mit dem Windows Admin Center verbunden ist und der Server im WAC aufgerufen wird, steht auch der Menüpunkt "Powershell" zur Verfügung. Nach dem Anklicken des Menüpunktes öffnet das WAC im Browserfenster eine neue Powershell-Sitzung. Bevor diese aufgebaut wird, muss aber noch das Kennwort des Benutzers angegeben werden, mit dem die Verbindung aufgebaut wird. Hier nutzt die Powershell-Sitzung im WAC die gleichen Anmeldedaten, die auch zur Verbindung mit dem Server genutzt werden.

Sobald die Powershell zur Verfügung steht, können Befehle eingegeben werden. Alle Cmdlets führt die Powershell direkt auf dem Remote-Server aus. Über den Menüpunkt "Trennen" im oberen Bereich wird die Sitzung wieder beendet. Wenn zu einem anderen Server oder einem anderen Menüpunkt gewechselt wird, schließt das Windows Admin Center die Verbindung automatisch. Dabei werden alle Cmdlets beendet und die gesetzten Variablen gelöscht.

Nach der Verbindung kann mit allen Cmdlets gearbeitet, die auf dem Remote-Computer zur Verfügung stehen, um den Server oder die Arbeitsstation zu verwalten. Zusätzliche Installationen erübrigen sich.

Troubleshooting bei Verbindungen mit der Powershell über das Windows Admin Center

Erscheint bei der Verbindung mit einer Powershell-Sitzung im WAC eine Fehlermeldung, in der Art "Access Denied", liegt es oft am Format des Benutzernamens. Teilweise haben die Remote-Powershell-Sitzungen im WAC Probleme bei der Angabe im UPN-Format, also zum Beispiel "administrator@joos.int". Testen Sie in diesem Fall bei der Verbindung zum Server zunächst die Syntax in der Art "joos\administrator" oder "joos.int\administrator".

Das Windows Admin Center mit der Powershell verwalten

Zusätzlich hat Microsoft auch Funktionen in das Windows Admin Center integriert, mit denen sich die Einstellungen des WAC anpassen und exportieren lassen. Für die Verwaltung des Windows Admin Center mit der Powershell muss zunächst das Modul dazu geladen werden:

Import-Module "$env:ProgramFiles\windows admin center\PowerShell\Modules\ConnectionTools"

Die beiden wesentlichen Cmdlets des Moduls sind "Export-Connection" und "Import-Connection". Damit ist es möglich, die aktuellen Verbindungen, die im WAC gespeichert sind, in eine CSV-Datei zu exportieren. Dadurch lassen sich die Verbindungen auf anderen Servern oder bei einer Neuinstallation jederzeit wiederherstellen.

Dabei können die Cmdlets auch die Tags sichern und wiederherstellen. Der Befehl sieht zum Beispiel folgendermaßen aus, wenn das WAC-Gateway auf dem Server dl20.joos.int installiert ist:

Export-Connection "https://dl20.joos.int" -fileName "WAC-connections.csv"

Um nach einer Installation die Verbindungen wieder zu importieren, verwenden Admins:

Import-Connection "https://dl20.joos.int" -fileName "WAC-connections.csv"

Parallel dazu lassen sich auch die Feeds der Erweiterungen anzeigen und auslesen:

Get-Feed https://dl20.joos.int

Mit dem Cmdlet "Add-Feed" können zusätzliche Feeds hinzugefügt werden, das Cmdlet "Remove-Feed" löscht vorhandene Feeds wieder. Eine Liste aller verfügbaren Erweiterungen auf Basis der Feeds lassen sich zum Beispiel mit dem folgenden Befehl aufrufen:

Get-Extension https://dl20.joos.int

Auch Erweiterungen sind per Powershell installierbar ("Install-Extension"). Das Deinstallieren von Erweiterungen nehmen kann mit "Uninstall-Extension" erfolgen. Aktualisieren lassen sich Erweiterungen mit "Update-Extenstion", zum Beispiel:

Update-Extension "https://dl20.joos.int" "msft.sme.containers"

Remote-Desktop-Sitzungen im Windows Admin Center

Parallel zu direkten Remote-Powershell-Sitzungen im Windows Admin Center besteht auch die Möglichkeit, über den Menüpunkt "Remotedesktop" eine RDP-Sitzung im Webbrowser zu einem Computer aufzubauen. Für den Aufbau wird in den meisten Fällen noch ein Benutzernamen und ein Kennwort verwendet. Außerdem muss dem Zertifikat des Remote-Servers für die RDP-Verbindung zugestimmt werden.

RDP-Verbindungen erlauben eine direkte Verbindung zum Desktop des Servers. Neben den standardmäßigen Tools des Servers, die in der RDP-Verbindung genauso zur Verfügung stehen, wie bei der Verbindung über die Konsole, steht auch hier die Powershell zur Verfügung.

Beim Öffnen einer Powershell-Sitzung im Rahmen einer RDP-Verbindung handelt es sich um eine lokale, die über die RDP-Verbindung angezeigt wird, aber auf dem entfernten Server läuft.Wird die RDP-Sitzung beendet, bleibt die Powershell-Sitzung dennoch bestehen und führt Skripte und Befehle weiter aus.

Powershell-Skripte des Windows Admin Centers für eigene Skripte nutzen

Eine weitere Möglichkeit, die Powershell im Windows Admin Center zu nutzen, ist das Powershell-Icon oben rechts in der Menüleiste des Windows Admin Centers. Wird ein Menüpunkt im Windows Admin Center geöffnet, kann über dieses Icon ein Skript angezeigt werden, welches das Windows Admin Center für das Anzeigen und Verwenden der jeweiligen Aufgabe selbst nutzt. Auf Basis dieses Skriptes lassen sich eigene Skripte nutzen oder das Skript exportieren, um es außerhalb des Windows Admin Centers zu nutzen.

* Thomas Joos ist freier Autor und Berater. Auf dem Portal DataCenter-Insider füllt er seinen eignen Bog mit Tipps und Ticks für Administratoren:innen: Toms Admin-Blog.

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