Ovum-Ranking von Backup- und Recovery-Produkten Vergessen: Auch Virtualisierung braucht ein Backup
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Backup und Recovery gehören in eine ganzheitliche IT-Strategie, mahnt Ovum an. Doch deren Umfang haben Virtualisierung und Cloud Computing zuletzt erweitert, was sich in den Lösungen für den Fall-back-Fall widerspiegelt.

Es ist der wenig angesehene Teil der IT und daher „typischerweise vergessen“, kritisiert das Marktforschungsunternehmen Ovum in seiner jüngsten Studie „Ovum Decision Matrix: Selecting an Enterprise Backup and Recovery Solution, 2014-2015“. Dabei gelte es, produktive IT-Systeme und Backup/Recovery als eine Einheit zu begreifen, was aber vor „signifikante Herausforderungen“ stelle. Denn die unbeliebten Aufgaben beziehen sich nicht mehr auf präzise lokalisierbare Server, sondern in Zeiten von Virtualisierung und Cloud Computing auf flüchtige Umgebungen.
Sicher, auch für diese hochmodernen IT-Landschaften gibt es dedizierte Lösungen. Für die aber nun spezifische Backup- und Recovery-Lösungen aufzubauen, neue Inseln zu schaffen, kann nicht Sinn einer zeitgemäßen IT-Strategie sein. Anstatt „neue Spannungen und Brüche in den Backup- und Recovery-Strategien von Organisationen zu schaffen“, geht es nach Appell von Ovum darum, einen „ganzheitlichen Ansatz“ zu finden. In den Lösungen der verschiedenen Hersteller lasse sich dieser erweiterte Ansatz durchaus erkennen, wobei allerdings die Herangehensweise unterschiedlich ausfalle.
Entsprechend hat Ovum die Lösungen diverser Anbieter nach einem Katalog mit hunderten Kriterien bewertet. EMC, Exagrid und Netapp haben ihre Teilnahme verweigert.
Elementare Bedingungen zur Aufnahme in das Ovum-Ranking waren:
- Der Hersteller muss mindestens zwei der Speichermedien Festplatte, Band, Flash oder Cloud unterstützen und dabei mehr mit eigenen Lösungen als mit Partnerlösungen arbeiten.
- Er muss mindestens 500 große und mittelgroße Kundenunternehmen nachweisen können, von denen wenigsten einer mehr als 200 Terabyte mit Systemen des Anbieters speichert.
- Es muss eine direkte Beziehung zu den Anwendern geben, was Angebote für den Privat-User-Markt ausschließt.
- Der Anbieter muss in zwei der Regionen Asien-Pazifik, Nord-Amerika und EMEA vertreten sein.
Die Ovum-Bewertung unterscheidet sich nach drei Kategorien: „Technology“, „Execution“ und „Market Impact“. Die ersten beiden Aspekte haben zum Teil überlappende Aspekte. Erwartungsgemäß umfasst „Technology“ Funktionen des operativen und Daten-Managements, Breite der unterstützten Plattformen, Sicherheit, Techniken für Backup, Recovery und Replikation, Performance und Skalierbarkeit, aber auch Deployment und TCO.
Die letzten beiden Punkte hätte man eher unter „Execution“ vermutet, aber dort finden sie sich neben Aspekten wie Reife der Lösung und Interoperabilität noch einmal wieder – ebenso wie hier Innovation und Skalierbarkeit ebenfalls Gewicht haben. Eher nachvollziehbar ist die Bewertung im Punkt „Market Impact“. Hier zählen Umsatz und Wachstum des Ambieters, seine weltweite Präsenz, die Breite der Anwenderbranchen und eine Verteilung der Kunden nach deren Größe.
Die Notenvergabe
Nach solche Kriterien benotet, unterteilt Novum die Anbieter in: „Market Leader“, „Challenger“ – die in einer guten Position sind, eine Stufe höher zu klettern, und deren Lösungen zu beachten seien – sowie „Follower“, die zwar die Gesamtbedingungen von Ovum erfüllen, aber doch eher auf spezifische Kundeninteressen ausgerichtet sind. Manchmal kann das so gewonnene Bild schief zu hängen scheinen.
Ovum hat daher den größten Teil der Studie darauf verwendet, die Stärken und Schwächen der einzelnen Anbieter genauer darzulegen. Außerdem bieten die Analysten in ihrem „Knowledge Center“ die Online-Möglichkeit an, interaktiv noch tiefer in die Befunde der Markterhebung einzusteigen.
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