Easynet-Umfrage weist auf Performance-Probleme im Network hin Unternehmensnetze laufen über

Redakteur: Ulrike Ostler

Knappe IT-Budgets verantworten unter anderem, dass Unternehmensnetze häufig an der Kapazitätsgrenze operieren. Die Folge sind Performance-Probleme, stellt eine Studie fest, die Easynet und Ipanema in Auftrag gegeben haben. Hierzulande hatten in den vergangenen zwölf Monaten 73 Prozent der Anwendungen darunter zu leiden.

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Arbeiten am Limit: In Deutschland sind bei 31 Prozent der befragten Unternehmen die Netze regelmäßig und in 53 Prozent gelegentlich an der Kapazitätsgrenze.
Arbeiten am Limit: In Deutschland sind bei 31 Prozent der befragten Unternehmen die Netze regelmäßig und in 53 Prozent gelegentlich an der Kapazitätsgrenze.
(Bild: Easynet)

Die Untersuchung, zu der 650 IT-Verantwortliche in sechs Ländern befragt wurden, birgt einige Überraschungen:. Nummer 1: Viele Unternehmen haben offenbar keine Kenntnis über das Verhalten und die Anforderungen ihrer Business-Anwendungen.

In Deutschland wissen 30 Prozent der befragten Unternehmen nicht, wie viel Bandbreite diese Anwendungen in ihrem Unternehmensnetz jeweils in Anspruch nehmen; in den anderen Regionen ist der Kenntnisstand diesbezüglich sogar noch geringer: 40 Prozent der Befragten wissen hier über die Bandbreitenanforderungen der Applikationen nicht Bescheid.

Keine Ahnung

Nummer 2: Dennoch geht man im Allgemeinen von wachsenden Anforderungen an die Netze aus. 31 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland (40 Prozent der Befragten in allen Ländern) gehen davon aus, dass ihr Bandbreitenbedarf um mehr als 20 Prozent pro Jahr zunimmt.

73 Prozent der Anwendungen sind laut Studie von begrenzter Netwerk-Kapazität betroffen.
73 Prozent der Anwendungen sind laut Studie von begrenzter Netwerk-Kapazität betroffen.
(Bild: Easynet)
Rund 53 Prozent (44 Prozent alle Länder) erwarten einen Anstieg um 10 bis 20 Prozent; nur 11 Prozent (ebenfalls 11 Prozent alle Länder) erwarten hier weniger als 10 Prozent Zuwachs. Insgesamt nehmen in Deutschland also 84 Prozent der Befragten an, dass ihr Bandbreitenbedarf um mehr als 10 Prozent pro Jahr steigen wird.

Budgets bleiben knapp

Die Budgets, die für die Unternehmensnetze bereitgestellt werden, bilden diese vermehrten Anforderungen allerdings nur unzureichend ab. In Deutschland berichten 44 Prozent der Befragten von wachsenden Budgets in den letzten zwölf Monaten, 46 Prozent von unveränderten und 8 Prozent von reduzierten Budgets.

In allen untersuchten Ländern wachsen die Budgets bei 52 Prozent der Befragten. Sie bleiben unverändert bei 34 Prozent und werden reduziert bei 11 Prozent der Befragten.

Die Anforderungen wachsen, aber die Budgets halten damit trotz Steigerungen nicht Schritt. Die Folge: Viele Verantwortliche berichten von Performance-Problemen. 73 Prozent der Befragten in Deutschland hatten in den vergangenen zwölf Monaten bei ihren Business-Applikationen schon unter solchen Problemen zu leiden.

Am Limit

Zudem arbeiten die Netze generell häufig am oberen Limit. In Deutschland sind bei 31 Prozent der befragten Unternehmen die Netze regelmäßig und in 53 Prozent gelegentlich an der Kapazitätsgrenze. Nur bei 14 Prozent ist das selten der Fall.

Sind die Budgets für die Aussattung der Unternehmensnetze zu knapp bemessen?
Sind die Budgets für die Aussattung der Unternehmensnetze zu knapp bemessen?
(Bild: Easynet)
Diethelm Siebuhr, Geschäftsführer Central Europe von Easynet Global Services, liefert eine Erklärung: „Die Unternehmensnetze stehen meist nicht im Fokus von Geschäftsleitung und IT. Doch neue Geschäftsprozesse, neue Anwendungen und höhere Anforderungen führen ganz offensichtlich zu einer wachsenden Beanspruchung.“

Ob die Unternehmen dieser Entwicklung mit ihren derzeitigen Budgets begegnen können, sei fraglich. Die Zahlen aus der Umfrage signalisierten, dass die Möglichkeiten, weitere Verbesserungen durch Effizienz- und Produktivitätssteigerungen zu erreichen, allmählich ausgeschöpft seien. „Hier werden die Unternehmen eher früher als später einen Kurswechsel vornehmen müssen“, prognostiziert Siebuhr.

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