Im IP-Insider-Test: PRTG Network Monitor 12.2 von Paessler System-Monitoring aus einem Guss – das Ganze Netz im Blick

Autor / Redakteur: Dr. Götz Güttich / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Der PRTG Network Monitor von Paessler sammelt agentenlos Nutzungsdaten von Rechnern, Anwendungen und anderen Infrastrukturkomponenten des Netzwerks in einer zentralen Datenbank. Das IAIT hat sich angesehen, wie die Arbeit mit der Lösung im laufenden Betrieb von der Hand geht.

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Der PRTG Network Monitor von Paessler kommt ohne Agenten auf den zu überwachenden Systemen aus und bringt viele Funktionen mit
Der PRTG Network Monitor von Paessler kommt ohne Agenten auf den zu überwachenden Systemen aus und bringt viele Funktionen mit

Paessler verfolgt mit dem PRTG Network Monitor das Ziel, Administratoren proaktiv auf Schwierigkeiten im Netz aufmerksam zu machen und sie so über Probleme zu informieren, bevor diese auftreten. Zu diesem Zweck bringt die Lösung mehr als 130 Sensortypen mit, die sich dazu eignen, Parameter wie die Prozessorlast einzelner Systeme, den freien Speicherplatz und die Auslastung der Netzwerkschnittstellen zu überwachen. Zudem stehen auch Sensoren für Netzwerkdienste wie HTTP, SMTP, POP3, FTP und ähnlichem zur Verfügung.

Der Begriff "Sensor" ist in diesem Zusammenhang nicht wörtlich zu verstehen: PRTG arbeitet ohne Agenten, also ohne irgendeine Softwarekomponente auf den zu überwachenden Client-Systemen. Die Sensoren laufen auf einer zentralen "Probe" und fragen von dort aus regelmäßig den Status der Clients ab. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse landen in der zentralen Datenbank und lassen sich anschließend für umfassende Analysen nutzen – die dann ihrerseits zum Einsatz kommen können, um das Netzwerk zu optimieren. Treten irgendwelche Schwierigkeiten auf, so ist PRTG auch dazu in der Lage, Warnmeldungen unter anderem per E-Mail, SMS oder Pager zu verschicken.

Das Lizenzmodell arbeitet mit der Zahl der Sensoren. Bis zu zehn Sensoren sind kostenlos, benötigt ein Unternehmen mehr, so kann es diese je nach Bedarf zukaufen. Bei PRTG sind alle Funktionen in jeder Lizenz enthalten, unabhängig von der Lizenzgröße.

Architektur

Was die Architektur angeht, so setzt PRTG auf einen Core Server, der mit einem Ajax-Web-Interface arbeitet. Dieses Interface stellt das Hauptmanagementtool dar und bietet den größten Funktionsumfang. Alternativ steht ein Windows-Verwaltungswerkzeug namens "Enterprise Console" zur Verfügung, das fast den vollen Leistungsumfang bereitstellt (laut Hersteller 95 Prozent).

Dazu kommt noch ein "Mobile Web GUI", das die Daten in einer für mobile Endgeräte optimierten Form verfügbar macht. Apps für iOS und Android runden die Zugriffsmöglichkeiten auf das Netzwerküberwachungssystem ab. Für die tägliche Arbeit empfiehlt Paessler übrigens den Einsatz der Browser Chrome und Firefox. Wir setzten im Test aber auch den Internet Explorer ein und hatten dabei keine Schwierigkeiten.

Neben dem Core Server verwendet PRTG auch noch die zuvor erwähnte Probe, die die Abfragen bei den Clients durchführt. Auf Wunsch lassen sich mehrere verteilte Probes einsetzen, was unter anderem dann Sinn ergibt, wenn es darum geht, neben dem lokalen Netz auch entfernte Installationen zu überwachen und trotzdem alle Informationen an einer zentralen Stelle einzusehen.

Je nach Anwendungsgebiet sind die Sensoren sehr leistungsfähig. So ist es beispielsweise nicht nur möglich festzustellen, ob ein Webserver grundsätzlich auf Anfragen reagiert, sondern IT-Verantwortlichen können das System auch so konfigurieren, dass es bestimmte Inhalte abfragt oder sogar einen Kauf in einem Online-Shop simuliert. Damit kann sichergestellt werden, dass alle Dienste auch wirklich in der gewünschten Form laufen.

Der Test

Für unseren Test installierten wir die Version 12.2 des PRTG Network Monitors auf einem Windows-Server-2008-R2-System in unserem Netz und setzten die Lösung anschließend ein, um Rechner unter Windows XP, Windows Server 2008, Windows 7, Windows Server 2008 R2, Redhat- und Fedora-Linux, Ubuntu-Linux, MacOS sowie Solaris zu überwachen. Dazu kamen noch diverse Netzwerkkomponenten wie beispielsweise Switches von Cisco und Router von Netgear und Lancom.

Abgesehen davon nahmen wir noch einige Websites, wie etwa die IAIT-Website sowie die Online-Dienste Dropbox, Twitter und Skype mit in die Überwachung auf. Da PRTG IPv6 unterstützt, behielten wir diverse Systeme zudem auch mit Hilfe dieses Protokolls im Auge.

Das Setup der Lösung läuft – wie unter Windows üblich – über einen Wizard ab und sollte keinen Administrator vor irgendwelche Probleme stellen. Das Finden der vorhandenen Komponenten wird durch einen so genannten Konfigurations-Guru, der die Administratoren durch die Erstkonfiguration der Lösung führt und das Netzwerk scannt, sehr erleichtert.

Dieser Guru fragt unter anderem nach Anmeldedaten für die einzelnen Rechner, damit die Paessler-Lösung sich dort einloggen und Statusinformationen abfragen kann. Nach dem Abschluss des Konfigurations-Gurus hatte der PRTG Network Monitor im Test alle Systeme in unserem Netz erfasst und wir konnten direkt mit dem Monitoring beginnen. Lediglich bei unserem Exchange-Server und unserer vSphere-Umgebung mussten wir noch manuell Sensoren nachinstallieren, was aber über das klar gegliederte Konfigurationswerkzeug des Produkts ohne Schwierigkeiten von der Hand ging.

Im Betrieb legten wir ein besonderes Augenmerk auf das Monitoring des eben erwähnten Exchange Servers und der Virtualisierungsumgebung.

Die Geräteübersicht

Das Herzstück des Systems ist die Geräteübersicht. Hier erhalten die Administratoren einen schnellen Überblick über alle vorhandenen Sensoren und sehen auf einen Blick, ob im Netz Schwierigkeiten vorhanden sind. Sensoren die einen Fehler melden, sind nämlich rot, Sensoren mit einer Warnung erscheinen gelb und nur Sensoren, bei denen alles im Rahmen der festgelegten Parameter abläuft, erhalten eine grüne Farbe. Dank dieses Ansatzes sind die Verantwortlichen auch bei einer großen Sensorzahl stets im Bilde.

weiter mit: Exchange-Überwachung, vSphere-Monitoring und Fazit

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