Neue Verwaltungswerkzeuge für Microsoft-Systeme und die Cloud System Center 2012 R2 – Mehr Cloud, mehr Sicherheit

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Im Rahmen der Veröffentlichung von neuen Server- und Computersystemen wie Windows Server 2012 R2, SQL Server 2014, Windows 8.1 & Co. will Microsoft auch seine Verwaltungssuite für Unternehmen auf den aktuellen Stand bringen. Wir zeigen nachfolgend die wichtigsten Neuerungen und wie Administratoren die neuen Versionen testen.

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System Center 2012 R2 arbeitet eng mit Windows Server 2012 R2, Windows 8.1 und Windows Azure zusammen.
System Center 2012 R2 arbeitet eng mit Windows Server 2012 R2, Windows 8.1 und Windows Azure zusammen.
(Bild: Joos)

Das neue System Center 2012 R2 lässt sich als Preview bereits seit längerem testen (http://www.microsoft.com/en-us/server-cloud/system-center/system-center-2012-r2.aspx). Wer sich einen Überblick zur Installation verschaffen will, findet auf der Seite System Center Central (http://www.systemcentercentral.com/install-all-system-center-2012-r2-preview-components-and-windows-azure-pack-preview-part-1-operations-manager/) eine bebilderte Anleitung aller Produkte des System Center 2012 R2. Die neue Version wird von Anfang an kompatibel mit Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2 sein. Die Veröffentlichung des Systems soll – wenn alles läuft wie geplant – heute im Laufe des Tages stattfinden.

Da System Center mittlerweile sehr mächtig ist, setzen auch immer mehr Service-Provider und Cloudanbieter das System zur Verwaltung Ihrer Hard- und Software ein. Die neue Version ist jetzt umfassend mandantenfähig. In diesem Zusammenhang hat Microsoft auch die Delegierung von Rechten in den System Center-Produkten verbessert und erleichtert. Administratoren können jetzt effizienter einzelne Rollen an untergeordnete Administratoren verteilen. Diese Rechte lassen sich direkt in der entsprechenden Privat Cloud anlegen. Es ist nicht mehr notwendig in jeder betriebenen Cloud getrennte Benutzerkonten mit den zugewiesenen Rechten zuzuweisen.

Außerdem arbeitet System Center sehr eng mit den Clouddiensten in Windows Azure zusammen (siehe Abbildung 1). Es lassen sich nicht nur virtuelle Computer auf Basis von Windows Azure Virtual Machines in System Center Virtual Machine Manager 2012 R2 erstellen und anbinden (siehe Abbildung 2), sondern auch die anderen Clouddienste wie Windows Azure Active Directory und Windows Azure Online Backup (siehe Abbildung 3) arbeiten eng mit Windows Server 2012 R2 und System Center 2012 R2 zusammen.

Bessere Virtualisierung mit System Center Virtual Machine 2012 R2

Eines der wichtigsten Werkzeuge in System Center 2012 R2 ist System Center Virtual Machine Manager 2012 R2. Die neue Version erlaubt die zentrale Verwaltung der verschiedenen Virtualisierungssysteme im Netzwerk (siehe Abbildung 4). Vor allem die Neuerungen in Hyper-V 2012 R2 unterstützt die neue Version des SCVMM. Administratoren können mit der neuen Version virtuelle Festplatten auf Basis von VHDX mehreren virtuellen Servern gleichzeitig zuweisen und zentral verwalten (siehe Abbildung 5). Außerdem lassen sich virtuelle Server auf Basis von Windows Server 2012 R2 im laufenden Betrieb über SCVMM 2012 R2 exportieren. Auf diesem Weg können Administratoren virtuelle Server mit dem SCVMM 2012 R2 im laufenden Betrieb klonen. Ebenfalls möglich ist die Anpassung des dynamischen Arbeitsspeichers im laufenden Betrieb.

Auch die iSCSI-Ziele in Windows Server 2012 R2 bauen jetzt auf VHDX-Dateien auf. Diese verwalten Administratioren umfassend in System Center 2012 R2 und dem SCVMM. Mit Livemigration lassen sich virtuelle Computer über SCVMM zwischen Hyper-V-Hosts bei einem Ausfall von Clusterknoten verschieben. In Windows Server 2012 R2 hat Microsoft dazu den Datenverkehr durch Komprimierung deutlich reduziert, die Verwendung von SCVMM 2012 R2 und Windows Server 2012 R2 ist daher auch für die Verwendung in extrem schnellen Netzwerken mit bis zu 10 GBit/s optimiert.

SCVMM 2012 R2 unterstützt die neuen Generation 2-VMs in Windows Server 2012 R2 (siehe Abbildung 7). Diese bieten, neben der Möglichkeit UEFI-Systeme zu booten auch die Möglichkeit den Speicherdurchsatz von virtuellen Servern zentral zu steuern (siehe Abbildung 6). Diese Systeme arbeiten nicht mehr mit emulierter Hardware und unterstützen als Gastsystem nur Windows Server 2012/2012 R2 und Windows 8 x64/8.1 x64. Unternehmen die Hyper-V-Replica nutzen, also die Replikation von virtuellen Servern zwischen Hyper-V-Hosts ohne Cluster, können mit SCVMM 2012 R2 jetzt drei Hyper-V-Hosts anbinden. In Vorgängerversionen waren hier nur 2 Knoten möglich.

Hyper-V-Wiederherstellungsmanager – Windows Azure und System Center 2012 R2

Windows Azure Hyper-V-Wiederherstellungsmanager kann verschiedene Private Clouds, die Unternehmen in System Center 2012 R2 erstellen und betreiben, an einen zweiten Speicherort sichern und replizieren. Die Vorgänge lassen sich mit dem Dienst auch automatisieren und auf diesem Weg skripten. Die Replikation der virtuellen Server findet asynchron auf Basis von Hyper-V-Replica statt und wird durch den Hyper-V-Wiederherstellungsmanager überwacht und gesteuert.

Mehr Zusammenarbeit zwischen den System Center-Produkten und mit Linux

Die einzelnen System Center-Produkte arbeiten jetzt wesentlich enger zusammen. Vor allem Virtual Machine Manager und Operations Manager (SCOM) integrieren sich besser und verwenden gemeinsame Management Packs, sowie eine gemeinsame Basis. Die Fabric in System Center Virtual Machine Manager 2012 R2 lässt sich umfassend in SCOM 2012 R2 überwachen. Auch die neuen Windows Server 2012/2012 R2-Dienste wie der IP-Adressenverwaltungs-Server (IPAM) lässt sich mit System Center 2012 R2 verwalten und mit SCOM 2012 R2 zentral überwachen.

Linux lässt sich als virtueller Server besser betreiben und auch mit Dynamic Memory nutzen, wenn Unternehmen auf Windows Server 2012 R2 und System Center 2012 R2 setzen. Über diesen Weg können Unternehmen auch Vorlagen für virtuelle Server auf Basis von SCVMM erstellen und zuweisen. Außerdem verwalten Administratoren in SCVMM zentral die neuen Fileserver-Funktionen von Windows Server 2012 und Windows Server 2012 R2, vor allem im Bereich Clustering. Auf diesem Weg lassen sich ausfallsichere und transparente Failover von Speichersystemen erreichen. Mit der neuen Version lassen sich solche Cluster und Fileserver erstellen, betreiben, aber auch überwachen.

Fazit

Mit System Center 2012 R2 geht Microsoft einen weiteren Schritt Richtung Cloud. Unternehmen, die auf Windows Server 2012 R2 setzen und auf Basis von Hyper-V virtualisieren wollen, erhalten mit System Center 2012 R2 eine mächtige Sammlung zur Verwaltung des eigenen Netzwerkes. Auch die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Windows Azure-Diensten spielt eine wichtige Rolle beim Einsatz des System Centers. Durch die noch bessere Unterstützung von Linux bietet sich System Center auch dann an, wenn Linux-Server im Einsatz sind. Allerdings muss auch klar sein, dass sich die Produkte in System Center 2012 R2 vor allem auf die neuen Microsoft-Produkte und deren Funktionen stützen.

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