IBM kauft Red Hat, Red Hat kauft NooBaa und dazwischen gibt es ein Linux-Update Red Hat: Nehmen und Übernehmen und RHEL 8 Beta
Gerade hat IBM angekündigt, Red Hat für 34 Milliarden Dollar zu übernehmen, da hat Red Hat seinerseits zugeschlagen und das Start-up Noobaa gekauft. Und das gibt es fast schon nebenbei: ein neues Haupt-Release von Red Hat Enterprise Linux.
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Noobaa entwickelt Software für die Verwaltung von Data Storage Services in Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen. Sie erweitert das bestehende Speicher-Portfolio von Red Hat, bestehend etwa aus der „OpenShift Container Platform“, „OpenShift Container Storage“ und „Ceph Storage“.
NooBaa ist ein noch junges Unternehmen, gegründet 2013, und entwickelt eine Datenplattform, die als Abstraktionsschicht über die bestehende Speicherinfrastruktur dienen soll. Dieser Layer ermöglicht die Übertragbarkeit von Daten von einer Cloud zur anderen sowie die Verwaltung der gespeicherten Daten.
Die Übernahmeankündigung von IBM wurde zwischenzeitlich von Analysten positiv gewertet: Amit Daryanani, von RBC wird beispielsweise in US-Medien damit zitiert, dass die Kaufsumme durchaus gerechtfertigt sei – würde die Übernahmen von Red Hat doch dafür sorgen, dass IBM zum „führende Anbieter im Hybrid-Cloud-Markt“ werde.
Red Hat im Bluemix
Die Partnerschaft zwischen Red Hat und IBM hat ja eine lange Tradition: In den vergangenen 17, 18 Jahren wurde etwa „Red Hat Enterprise Linux“ (RHEL, s..u.) für auf alle Server-Plattformen von IBM einschließlich „Power Systems“ zertifiziert. Beide Firmen arbeiten bei der Transformation der IT gerade in den Bereichen Big Data, Analytics, Mobility, Cloud und Security Hand in Hand. In jüngster Zeit half IBM dann dabei, Kubernetes und hybride Cloud-Lösungen ins Enterprise zu bringen.
„IBM hat sich zum Ziel gesetzt, ein echter Multi Cloud-Anbieter zu sein. Wir werden den Einsatz der Red Hat-Technologie über mehrere Clouds hinweg priorisieren“, so Arvind Krishna, Senior Vice President, IBM Hybrid Cloud.
Das-Beta-Relase von Red Hat Enterprise Linux 8
Gerade erst hat der Software-Anbieter „RHEL 8 Beta“ bekanntgegeben. Die nächste Generation der Plattform solle dazu beitragen, die Digitale Transformation in Hybrid-Cloud-Umgebungen voranzutreiben, in denen Unternehmen Innovationen wie Linux-Container und Kubernetes nutzen, heißt es dazu. Die Betaversion enthalte Hunderte von Verbesserungen und Dutzende neuer Funktionen.
So führt die Version 8 Beta beispielsweise das Konzept der „Application Streams“ ein, um so genannte Userspace-Pakete einfacher und flexibler bereitzustellen. Userspace-Komponenten lassen sich so schneller aktualisieren als Kernbetriebssystempakete aktualisieren und müssen nicht mehr auf die nächste Hauptversion des Betriebssystems warten. Mehrere Versionen desselben Pakets, etwa eine interpretierte Programmiersprache oder eine Datenbank, können für die Installation über einen Application Stream bereitgestellt werden.
Diese Modularisierung trage dazu bei, mehr Agilität und benutzerdefinierte Versionen bereitzustellen, ohne die zugrunde liegende Stabilität der Betriebssystemplattform oder bestimmte Implementierungen zu beeinträchtigen.
Weitere wichtige weitere Neuerungen im Überblick
Red Hat Enterprise Linux 8 Beta unterstützt OpenSSL 1.1.1.1 und TLS 1.3, so dass Applikationen diese Standards für die Datenverschlüsselung nutzen können. Systemweite kryptografische Regeln vereinfachen die Verwaltung und Einhaltung von Compliance-Anforderungen.
- Die Funktion „Composer“ soll sowohl neuen als auch erfahrenen Anwendern die Erstellung und Implementierung benutzerdefinierter Images in der Hybrid-Cloud erleichtern – von physischen und virtualisierten Umgebungen bis hin zu Private- und Public-Cloud-Instanzen. Mit einer übersichtlichen grafischen Benutzeroberfläche vereinfacht der Composer den Zugriff auf Pakete sowie den Prozess der Zusammenstellung von Deployable Images.
- Neu in der 8er Beta-version ist „Stratis“, ein Volume-Management-File-System für eine intelligente Datenverwaltung. Stratis soll von der Komplexität mit Hilfe einer API abstrahieren, so dass die Systemadministratoren die zugrunde liegenden Details nicht erst verstehen müssen. Das erlaubt, so Red Hat, dass ein schnelleres und effizienteres Dateisystem entsteht.
Aktuelle Subskribenten können Red Hat Enterprise Linux 8 Beta testen, um zu sehen, wie sie Anwendungen noch flexibler und zuverlässiger bereitstellen können. Entwickler haben im Rahmen des „Red Hat Developer Program“ Zugriff auf die Beta-Version. Für Interessenten ohne aktuelle Subskription steht Red Hat Enterprise Linux 8 Beta auf einer Public-Beta-Download-Seite bereit; die README-Datei enthält Anweisungen zum Herunterladen und Installieren der Software.
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