Cloud Services im Enterprise-Umfeld - ein Marktausblick (Teil 1) Public Cloud für Unternehmen: Darf's auch maßgeschneidert sein?
Die Zahl der Anbieter von Public Cloud Services für Unternehmen steigt stetig: Nach Microsoft und IBM springen auch HP, SAP und Oracle auf den Zug auf, den Amazon und Google maßgeblich angeschoben haben. Die Angebote unterscheiden sich erheblich voneinander, es gibt kaum ein Angebot, das für jedes Unternehmen passt. Ein Überblick in zwei Teilen.
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In den letzten Jahren haben nicht nur Vorreiter wie Amazon Web Services (AWS) oder Google entsprechende Cloud-Services veröffentlicht, sondern spätestens seit diesem Jahr bieten auch die Big Five IBM, Microsoft, SAP, Oracle und HP solche Services im Abo an. Der Grund ist ganz einfach: die anhaltend zunehmende Nachfrage der Kunden.
Amazon Web Services (AWS)
Bei den AWS-Diensten gilt es auf die Preise zu achten. Sie unterscheiden sich je nach Standort des Nutzers (USA oder EU/Irland), nach Kapazitäten, Nutzungsdauer und Nutzungsintensität (Abfragen, Traffic usw.). Wer nicht auf die Preise achtet und auch die Service Level Agreements (SLAs) außer Acht lässt, zahlt unversehens mehr als geplant. Man überlege sich also, wie immer in der Public Cloud, vorher genau, wozu man diese Web Services benötigt.
Auf der Ebene der Infrastruktur bieten die AWS Dienste in vier Funktionsbereichen an:
- Datenverarbeitung (Compute)
- Datenbank
- Speicherung (Storage)
- Netzwerk.
Im klassischen Datenverarbeitungsbereich der Amazon Web Services ist die Elastic Compute Cloud (EC2) zu finden. Der Nutzer wählt aus mehr als zehn Instance-Größen und unter einer Vielzahl von Betriebssystemen aus. Mit Amazon Elastic MapReduce (EMR) kann der Nutzer gar in den derzeit boomenden Bereich "Big Data" vorstoßen.
Datenbank
Im Datenbank-Bereich ist der Anwender in der Lage, MySQL-, Oracle- und SQL-Server-Datenbankservices, gehostete Unternehmensdatenbank-Software oder nicht-relationale Datenbanklösungen zu nutzen. Die entsprechenden Cloud-Angebote heißen Amazon DynamoDB und Amazon Relational Database Service. Letzterer ist ein "Web-Service zum einfachen Einrichten, Betreiben und Skalieren einer relationalen Datenbank in der Cloud".
Storage: zwei Dienste zur Auswahl
Eine der wichtigsten Infrastruktur-Funktionen, die an Bedeutung täglich gewinnt, ist Storage. Amazon bietet dafür gleich zwei Dienste an. Amazon Simple Storage Service (S3) ist darauf ausgelegt, Entwicklern die Web-Skalierung der Rechenleistung zu erleichtern, indem es eine einfache Webservice-Schnittstelle zum Speichern und Abrufen einer beliebigen Datenmenge bietet.
Im Rahmen eines neuen kostenlosen Nutzungskontingent von AWS können Kunden Amazon S3 zum Einstieg kostenlos verwenden. Bei der Anmeldung erhalten neue AWS-Kunden ein Jahr lang monatlich 5 GB an Amazon S3-Speicherplatz, 20.000 Get-Anfragen, 2.000 Put-Anfragen und 15 GB Datenübertragung ausgehend. Dies deutet schon an, welche Einheiten normalerweise abgerechnet werden.
Der zweite Storage-Dienst, Amazon Elastic Block Store (EBS), bietet im Unterschied dazu Datenträger für die Speicherung auf Blockebene zur Verwendung mit Amazon EC2 Instances. Amazon-EBS-Datenträger ermöglichen die Speicherung außerhalb der Instance, die unabhängig vom Status einer Instance besteht. Seit dem 18. Juli 2012 bietet AWS auch Zugriff auf 2 TB SSD-Speicher pro Instance an, was einen möglichst hohen I/O (Input/Output) erlauben soll.
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