Rechenzentrum in Warschau belegt OVH-Strategie OpenStack als Basis für Public Cloud

Autor Ludger Schmitz

Ende letzten Jahres hat OVH mit der Eröffnung eines Rechenzentrums in Polen den Schritt in osteuropäische Märkte gemacht. Es bietet seinen Kunden Public-Cloud-Services – auf der Basis von OpenStack.

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OVH, hier ein Rechenzentrum in Roubaix, setzt für seine Expansionsstrategie auf OpenStack.
OVH, hier ein Rechenzentrum in Roubaix, setzt für seine Expansionsstrategie auf OpenStack.
(Bild: OVH)

OpenStack ist den meisten als Grundlage für Private Clouds bekannt. Doch die Vorgaben dieses großen Open-Source-Projekt übernehmen in letzter Zeit immer mehr Public Clouds. Ein Beispiel dafür ist der RZ-Betreiber und Hoster OVH. Sein neues RZ in Warschau ist zunächst entstanden, weil auch in Polen bestimmte Daten im Lande verarbeitet sowie gespeichert werden müssen. Ferner bietet die Präsenz OVH Zugang zu den Märkten Osteuropas.

Jetzt hat OVH im Warschauer Datacenter ein Public-Cloud-Angebot eingeführt, dessen Infrastructure-as-a-Sevice komplett auf OpenStack aufsetzt. Diese Public Cloud unterstützt mehr als 150.000 Instanzen und 120 Petabyte physischer Speicherplatz. Softwareseitige Grundlage ist die neueste Version von OpenStack, Newton.

"Updates der Infrastruktur leichter"

Zu den Gründen erklärt der zuständige Public-Cloud-Architekt Krzysztof Tomaszewski: „ Das ermöglicht OVH einfache Updates der Infrastruktur mit der Folge weniger Bugs und verbesserter Funktionalität für Public-Cloud-Kunden.“ OVH ist Mitglied in der OpenStack Foundation und aktiv an der OpenStack-Entwicklung beteiligt. Das Unternehmen sucht für alle seine Lokationen OpenStack-versierte IT-Mitarbeiter.

Nach Angaben der Marktanalysten von IDC wird Public-Cloud-Computing in Polen in diesem Jahr mehr als 200 Millionen Dollar umsetzen. In den nächsten zwei Jahren soll der polnische Public-Cloud-Markt fünf Mal so schnell wachsen wie die traditionelle IT. Der Investitionsanteil wird sich laut IDC auf 18 Prozent belaufen.

Europa ist Trendsetter

Anlässlich der OVH-Entscheidung erklärte Jonathan Bryce, Executive Director der OpenStack Foundation: „Europa ist weiterhin eine der am schnellsten wachsenden Regionen für OpenStack, nicht nur insgesamt, sondern auch spezifisch für interoperable Public Clouds.“ Insgesamt gibt es weltweit 25 Public-Cloud-Provider, die in 60 Rechenzentren in Nord- und Südamerika, Asien, Australien und Europa ihr Angebot auf OpenStack-Basis aufgebaut haben.

Neben OVH ist der schwedische Provider City Network mit einem Rechenzentrum in Dubai einer der jüngsten OpenStack-Public-Cloud-Provider. Telefonica hat solche Rechenzentren in Argentinien, Brasilien, Mexiko, Chile und Peru. Allein Fujitsu betreibt weltweit 16 Public-Cloud-Zonen auf OpenStack.

* Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in Kelheim.

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