Umfrage von Dell bestätigt Investment in Big-Data-Projekte Mittelständler machen Druck in Sachen Big-Data
Erst die Großen, dann die Kleinen? Das gilt für IT-Investments oft. Doch Big Data verspricht direkte Wettbewerbsvorteile. Und damit ist Big Data ist ein Trendthema – nicht nur für Großunternehmen. Allerdings zuckeln die Unternehmen in Europa hinterher.
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Laut einer aktuellen Dell-Umfrage arbeiten rund 96 Prozent der befragten Organisationen bereits an einem Big-Data-Projekt oder planen eines für die nahe Zukunft. Damit steigen die Budgets – in den kommenden zwei Jahren voraussichtlich auf durchschnittlich 6 Millionen Dollar.
Die von Dell Software in Auftrag gegebene und von Competitive Edge Research Reports durchgeführte weltweite Umfrage unter Führungskräften in mittelständischen Unternehmen untersuchte inwiefern der Mittelstand von Big Data profitiert. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die überwältigende Mehrheit der Mittelständler davon überzeugt ist, dass Big Data ihnen bei der Lösung konkreter unternehmerischer Probleme hilft.
So unterstützen neue Ansätze zum Thema Big Data sowie die Erstellung neuer Analyse-Tools und eine stärkere Verknüpfung zwischen Managern und IT-Leitern mittelständische Unternehmen bei der Produktqualität und Entscheidungsfindung auf einem Niveau, das vormals den großen Konzernen vorbehalten war.
Viele haben begonnen
Die wichtigste Erkenntnis aus der Umfrage ist die Tatsache, dass 41 Prozent der Befragten bereits an einem oder mehreren Big-Data-Projekten arbeiten, und weitere 55 Prozent ein solches Projekt in absehbarer Zeit planen. Bezogen auf den Markt in Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA) unterscheiden sich die Zahlen Nur 26 der Befragten aus den EMEA-Regionen haben mindestens ein großes Big-Dta-Projekt begonnen. Zum Vergleich: In Asien sind es 55 Prozent und in Nord-Amerika 41 Prozent.
Die weiteren Ergebnisse zeigen dennoch, dass immer mehr Mittelständler Big Data eher nutzen wollen, um weiter zu wachsen, anstatt einfach nur Kosten zu reduzieren. So geben 80 Prozent aller Befragten an, dass sie die erfassten Daten, deren Volumen schnell ansteigt, besser analysieren müssen. Angestrebt wird dabei eine bessere Produktqualität, das bessere Erkennen und Nutzen neuer Geschäftsmöglichkeiten und eine schnellere Entscheidungsfindung.
Doch während insgesamt 89 Prozent der Befragten mit Big-Data-Projekt von deutlichen Verbesserungen im internen Entscheidungsprozess berichten, können die Befragten in den EMEA-Regionen kaum (potenzielle) Verbesserungen erkennen. Das korrespondiert mit fehlenden, oder besser gesagt: unvollständigen, Anforderungen aus der Führungsetage und seitens der Fachabteilungen.
Der Erfolg ermutigt
Vom schnellen Erfolg ermutigt, erwarten die Befragten weltweit einen Anstieg der Budgets für Big Data von aktuell zwei bis fünf Millionen auf durchschnittlich 6 Millionen Dollar in den kommenden beiden Jahren, da die Unternehmen mehr in Hardware, Software und Schulung investieren werden.
Die wichtigsten Faktoren für den Erfolg von Big-Data-Projekten sind die Zusammenarbeit zwischen IT und Führungskräften, entsprechende Fähigkeiten sowie Performance-Management zur Beurteilung der Effekte von Big-Data-Initiativen.
Die wichtigsten Abteilungen bei Big-Data-Projekten sind IT und Marketing/Vertrieb.
Die wichtigsten Techniken
Die wertvollsten Technologien für mittelständische Unternehmen mit Big Data-Initiativen sind Datenverarbeitung in Echtzeit, Predictive Analytics und Visualisierungswerkzeuge für die Daten.
Während in EMEA offenbar die Ideen, Ziele, Entscheidungen und damit die Projekte fehlen, gibt das Gros Befragten als Ziele für Big-Data-Initiativen an, bessere Produkte und Dienstleistungen anbieten, neue Geschäftsmöglichkeiten nutzen und schnellere Entscheidungen treffen zu wollen. Wichtig sind ferner ein besseres Verständnis der Kundenbedürfnisse, die schnelle Reaktion bei Wettbewerbsverschiebungen und effektivere Marketingmaßnahmen.
Schnelle Ergebnisse
Dementsprechend schnell zeigen sich positive Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg, obwohl viele Mittelständler gerade erst mit Big-Data-Projekten beginnen. Demnach gaben die IT-Verantwortlichen selbst am Anfang des Projekts eine deutlich bessere Produktivität und Entscheidungsfindung an.
Hierzu einige Beispiele:
- 50 Prozent der Organisationen mit laufendem Big-Data-Projekt zeigen sich zufrieden mit Qualität und Geschwindigkeit ihrer Entscheidungsfindung – im Gegensatz nur 23 Prozent derjenigen, bei denen ein Big-Data-Projekt noch in der Zukunft liegt.
- 49 Prozent derjenigen Organisationen mit einem laufenden Big-Data-Projekt waren zufrieden mit der Steigerung der Produktqualität im Vergleich zu den 32 Prozent derjenigen Organisationen, die sich noch in der Planungsphase befinden.
- 47 Prozent der Organisationen mit einer Big-Data-Initiative zeigen sich zufrieden mit ihrer Fähigkeit, neue Geschäftsmöglichkeiten zu erkennen und zu nutzen, im Gegensatz zu 24 derjenigen Organisationen, deren Big-Data-Projekt sich noch in der Entwicklungsphase befindet.
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren
Weitere häufig genannte Erfolgsfaktoren:
- Enge Verzahnung zwischen Datenanalyse und Performance Management innerhalb der Organisation (37 Prozent)
- Verfügbarkeit der erforderlichen Qualifikationen wie die von Data Scientists in der Organisation (33 Prozent)
- Dokumentation der vollständigen und präzisen unternehmerischen Anforderungen (32 Prozent)
Der Mittelstand hat noch Potential
Auch wenn die ersten Ergebnisse für die Mehrheit der Organisationen ein großer Erfolg war, bleibt doch noch Spielraum nach oben. Das Management der Datenkomplexität bleibt das größte Hindernis für die Mittelständler bei der vollen Ausschöpfung des gesamten Potentials eines datengetriebenen Ansatzes.
Die Umfrage zeigt, dass 40 Prozent der Organisationen die Herausforderung darin sehen, eine große Bandbreite neuer Datentypen und Datenstrukturen zu beherrschen. Weitere 24 Prozent bemängeln ein vermeintliches Fehlen benutzerfreundlicher und kosteneffizienter Tools zum Aufbereiten der Daten.
Die Herausforderungen
Darüber hinaus haben die meisten Organisationen Soziale Medien und weitere Datenquellen noch nicht in ihren Analysemix integriert. Damit bleibt eine potentiell bedeutende Quelle für Analyseerkenntnisse ungenutzt.
Oftmals kommen Big-Data-Projekte mit hohen Kosten und großer Komplexität nicht in Gang. Fakt ist jedoch, dass sich die Technologie immer weiter entwickelt und Budgets für Big-Data-Projekte steigen. Die Ergebnisse der Dell-Umfrage zeigen, dass es keinen Grund gibt, warum Mittelständler nicht von einer besseren Analyse ihrer Daten profitieren können und haben auch gezeigt, dass den Mittelständlern diese Tatsache nun bewusst ist.
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