Kommentar eines IT-Marktanalysten Microsofts Cloud-OS-Partnernetzwerk setzt lang angestrebtes Ziel um
Diese Woche stellte Microsoft sein jüngstes Programm, das Cloud-OS-Partnernetzwerk vor. Axel Oppermann, Analyst bei Experton, macht sich Gedanken, welche Vorteile das neue Modell Service-Providern bietet.
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Dem Cloud-OS-Partnernetzwerk gehören neben Anbietern wie Wortmann oder T-Systems weltweit über 25 weitere Cloud Service Provider, Hosting-Dienstleister und Telekommunikationsunternehmen an. Diese Unternehmen unterstützen Microsoft bei dem Vorhaben, die Cloud-Adaption der Anwender zu steigern, und helfen diesen, Microsoft-basierte (Hybrid-)Clouds zu betreiben. Sie selbst bekommen ein starkes Modell für den Marktangang. Anwenderunternehmen bekommen unter anderem neue Optionen für die Allokation.
Wahrgenommene Leistung ungleich tatsächlicher
Schon seit geraumer Zeit bemüht sich Microsoft, dass zukunftsweisende Marketing-, Produkt und Strategie-Leitbild „Cloud OS“ den Entscheidern in Anwenderunternehmen und Partnern näherzubringen. Dabei ist Cloud OS das Leitbild und die technische Grundlage für Microsoft-Infrastrukturen, deren Dienste die Kombination von Private und Public Clouds vereinfachen und aus denen schließlich auch Hybride Clouds entstehen können. Technologische Grundlage des Cloud OS bilden Windows Azure und Windows Server, als Plattformen in und für die Cloud – komplettiert durch Lösungen wie die Verwaltungslösung System Center sowie der SQL-Server.
Ein solches Leitbild ist auch notwendig, um alle relevanten Zielgruppen, wie exemplarisch Partner und Kunden, zu informieren und zu überzeugen. Während Microsoft in den letzten Jahren extrem hart und erfolgreich an der Entwicklung und Schärfung des Portfolios gearbeitet hat, haben die unterschiedlichen – und regelmäßig wechselnden – Marketing-Botschaften dafür gesorgt, dass gegenwärtig – oder besser gesagt mittlerweile – in der Breite die wahrgenommene Leistungsfähigkeit schlechter ist, als die tatsächliche Leistungsfähigkeit.
Microsoft differenziert und fokussiert bei Cloud OS nicht mehr primär nach den oftmals bemühten Cloud-Bereitstellungsmodellen (Private-, Public- oder Hybrid-Cloud), sondern orientiert sich vielmehr an den eigentlichen Bereitstellungsarten. Also dem Dreiklang von
- im Rechenzentrum des Anwenders betriebener Systeme,
- durch einen Service-Provider/Hoster betriebenen Systemen,
- und den Microsoft-Datacentern.
Dieser Akkord soll dem Anwender größtmögliche Wahlfreiheit und ein nahtloses Verschieben der Workloads ermöglichen. Doch ein Baustein – eine Rolle – kam in der Vergangenheit oftmals zu kurz. Viele Hoster waren mehr als sehr zurückhaltend, solche Modelle aktiv zu unterstützen. Sie positionierten sich als Gegenpol, wollten ihr Geschäftsmodell schützen oder entwarfen eigene Konzepte.
Doch immer mehr Hoster ziehen aus den aktuellen Entwicklungen Rückschlüsse, sehen in Hybrid-Cloud-Szenarien ihr Heil – zumindest für die kommenden Jahre und kommen zur Überzeugung, respektive lassen sich zu dieser bringen, dass die Vernetzung der IT-Produktion über die Knotenpunkte Anwender, Hoster und Lösungs-/Plattform-Anbieter (hier Microsoft) für sie der richtige Weg ist.
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