Migration zu Windows Server 2022 Microsoft verabschiedet Windows Server 2012/2012 R2 - und auch 2016
Durch das Support-Ende von „Windows Server 2012/2012 R2“ am 10. Oktober 2023 sollten Unternehmen und Organisationen sich vorbereiten, um Server mit diesem Betriebssystem zu aktualisieren oder zu ersetzen. Auch der Mainstream Support von „Windows Server 2016“ ist dann ausgelaufen.
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Das Support-Ende von Windows Server 2012/2012 R2 steht bevor. Veröffentlicht wurde das Betriebssystem am 30.10.2012. Windows Server 2012 R2 hat Microsoft ab den 25.11.2013 zur Verfügung gestellt. Der Mainstream Support von Windows Server 2016 endete ebenfalls im Januar 2022.
Unternehmen und Organisationen sollten sich bereits auf die Migration oder das Ersetzen der jeweiligen Server vorbereiten. Auch der in diesem Bereich bekannte MVP Manfred Helber hat sich in einem Webinar für die Thomas-Krenn AG des Themas angenommen. Im Youtube-Kanal von Manfred Helber sind weitere interessante Infos zu diesem Thema und zu Informationen rund um Windows-Netzwerke zu finden .
Für Windows Server 2016 ist der Mainstream Support am 11.01.2022 ausgelaufen. Veröffentlicht wurde Windows Server 2016 am 15.10.2016. Zwar läuft der erweiterte Support noch bis 12.01.2027, aber das Ende von Windows Server 2016 ist bereits eingeläutet.
Neue Technologien, Prozessoren und Erweiterungen erhält das Betriebssystem daher nicht mehr. Das Betriebssystem wird nicht mehr an aktuelle Anforderungen angepasst. Der Mainstream Support für Windows Server 2019 ende wiederum am 09.01.2024, der erweiterte Support endet am 09.01.2029.
Windows Server Support Lifecycle
Wie bei anderen Softwareprodukten auch, ist auch das Leben von Windows-Server-Systemen nicht ewig. Microsoft bietet für seine Produkte einen Support Lifecycle von mehreren Jahren an. Zum Beispiel ist der Standard-Support von Windows Server 2012/2012 R2 am 09.10.2018 ausgelaufen. Am Ende des erweiterten Supports am 10.10.2023 ist auch Schluss mit Sicherheits-Updates.
Unternehmen haben aber die Möglichkeit kostenpflichtig den Support um drei Jahre zu verlängern. Diese Kosten sind aber in den meisten Fällen wesentlich teurer als der Einsatz von Windows Server 2019 oder Windows Server 2022.
Im Windows Server Support Lifecycle spielt neben dem Mainstream Support auch der erweiterte Support eine wichtige Rolle. In diesem Zeitraum erhalten die Server noch Sicherheits-Updates und Hotfixes. MVP Manfred Helber empfiehlt, wie viele Experten in diesem Bereich, dass aktive Workloads immer im Mainstream Support betrieben werden sollen; denn nur im Mainstream Support ist sichergestellt, dass ein Server maximal sicher und kompatibel mit neuer Hardware und neuen Technologien eingesetzt werden kann.
Im Fall von Windows Server 2016 ist das jetzt unmöglich. Es sollte eine Migration zu „Windows Server 2019“ oder besser zu „Windows Server 2022“ erfolgen.
SQL Server Support Lifecycle: SQL Server 2016/2017 laufen aus
Neben älteren Windows-Versionen sind auch „SQL-Server“ von auslaufendem Support betroffen. Der erweiterte Support von SQL Server 2012 läuft am 12.07.2022 aus, der erweiterte Support von SQL Server 2014 endet am 09.07.2024. Der Mainstream Support hat bereits am 09.07.2019 geendet.
Auch der Mainstream Support von SQL Server 2016 ist bereits seit 13.07.2021 am Ende, der erweiterte Support läuft am 14.07.2026 aus. Der erweiterte Support von SQL Server 2014 endet am 09.07.2024. Am 11.10.2022 läuft auch der Mainstream Support von SQL Server 2017 aus. Auch hier sollten Unternehmen aktiv werden.
Exchange Server 2019 ist die einzige Version mit Mainstream Support
Im Falle von Exchange ist für Exchange 2010 der Mainstream Support und der erweiterte Support bereits ausgelaufen. Exchange 2013 erhält noch bis 11.04.2023 Sicherheits-Updates. Auch der Mainstream Support von „Exchange 2016“ gehört in ein 2020erVergangenheitskapitel.“ Der erweiterte Support endet am 14.10.2025.
Während die neue Exchange-Version noch auf sich warten lässt, läuft der Mainstream Support von Exchange 2019 am 09.01.2024 aus. Bis dahin sollte der Nachfolger bereits erschienen sein und eine Aktualisierung erfolgen. Vor allem bei Exchange bedeutet die Aktualisierung von Exchange auch eine Aktualisierung des Betriebssystems.
Aus Sicherheitsgründen
Sicherheit spielt eine immer größere Rolle. So macht eine Migration zu Windows Server 2022 durchaus Sinn. Schon alleine die Secured-Core-Funktionen von Windows Server 2022 können für Server eine wesentliche Verbesserung der Sicherheit für Workloads bedeuten. Daher sollten Sicherheitsfunktionen wie „Secured Core“ nicht ignoriert werden.
Ein Upgrade meint im Allgemeinen das direkte In-Place-Aktualisieren eines Servers auf eine aktuellere Windows-Server-Version. Ein direktes In-Place-Upgrade von Windows Server 2012 R2, auf Windows Server 2022 wird jedoch nicht unterstützt.
Zwar kann, wenn die Hardware von Servern aktuell ist, oder Windows Server 2012/2012 R2 und Windows Server 2016 als VM betrieben werden, eine direkte Aktualisierung zu Windows Server 2019 oder besser zu Windows Server 2022 erfolgen. Allerdings ist eine direkte Aktualisierung zu Windows Server 2022 nur über eine Zwischenschritt zu Windows Server 2016/2019 möglich. Also ist ein Upgrade von Windows Server 2016 direkt zu Windows Server 2022 möglich.
Die Migration ist wesentlicher einfacher, als Side-by-Side-Migrationen, bei denen neue Server parallel zu älteren Servern in Betrieb genommen werden müssen. Durch die Möglichkeit, Server mit einem In-Place-Upgrade zu einer aktuellen Version zu aktualisieren, sparen sich Unternehmen einiges an Kosten und Aufwand.
Lizenzierung beachten: Es gibt keine CPU-Lizenzen mehr
Windows Server 2012/2012 R2 konnten noch mit CPU-Lizenzen ausgestattet werden. Seit Windows Server 2016 geht das nicht mehr; denn hier hat Microsoft auf die Lizenzierung der CPU-Kerne gewechselt. Das muss bei der Migration zu Windows Server 2019/2022 beachtet werden.
Eine Basis-Lizenz deckt nur eine bestimmte Anzahl an Kernen ab. Das sind bei Standard- und Datacenter-Editionen von Windows Server 2019/2022 maximal 16 Kerne. Verfügt die Hardware über mehr CPU-Kerne, sind auch mehr Lizenzen von Windows-Server notwendig.
Zugleich aber ist mindestens die Lizenzierung von 16 Kernen notwendig, wenn Windows Server 2020 Standard oder Datacenter zum Einsatz kommen soll, auch dann, wenn der Server mit CPUs bestückt ist, die mit weniger Kernen ausgestattet sind. Interessante Informationen dazu sind im Beitrag "Windows Server 2022 Essentials" und „Einstieg in Windows Server 2022" zu finden.
Hier noch ein paar weitere Eigenheiten der Essentials-Version:
- Windows Server 2022 Essentials ist ausschließlich als DOEM und ROK Lizenz verfügbar
- Windows Server 2022 Essentials darf nur auf Servern mit maximal 1 CPU Sockel und maximal 10 Cores genutzt werden.
- Windows Server 2022 Essentials erlaubt den Zugriff von 25 Benutzern beziehungsweise 50 Devices, Es sind keine es sind keine CALs erforderlich; die Zugriffsrechte können allerdings auch nicht durch CALs erweitert werden.
- Wird Windows Server 2022 Essentials als RDS-Host genutzt, sind RDS CALS erforderlich
- Windows Server 2022 Essentials darf als Hyper-V Host genutzt werden und inkludiert ein virtuelles Windows-Server-Nutzungsrecht
- In allen anderen Punkten ist Windows Server 2022 Essentials identisch mit der Standard-Lizenz.
- Windows Server 2022 Essentials meldet sich nach der Installation als Windows Server Standard, allerdings mit den genannten Limitierungen im Lizenzvertrag.
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