Speicherung möglichst nah am Prozessor Micron bringt nichtflüchtige NVDIMM-N-Speicher mit doppelter Kapazität
Schnell wie DRAM, zuverlässig wie NAND-Speicher: NVDIMM-N könnte sich als wichtige persistente Speichertechnologie etablieren. Laut Micron verringert sie die Bandbreitenkluft zwischen Arbeits- und Massenspeicher.
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Micron Technology kündigt ein neues 32-GB-NVDIMM-N-Portfolio an, das die doppelte Kapazität aktueller NVDIMMs bereitstellen soll. Systementwickler und OEMs profitieren nach Angaben des Speicherherstellers durch den Zugriff auf noch größere Datensätzen in schnellem persistenten Speicher von einer neuen Flexibilität.
Persistenter Speicher auf Basis von NVDIMM liefert hohe DRAM-Geschwindigkeiten für kritische Daten und bietet laut Micron ein ausgewogenes Gleichgewicht aus Latenz, Bandbreite, Kapazität und Kosten. Der Unterschied zu herkömmlichem Server-DRAM liegt darin, dass die Daten auch bei einem Stromausfall erhalten bleiben. Micron ist überzeugt, dass seine Technologie eine einzigartige Lösung für speichernahe Datenanalysen bereitstellt und den steigenden Bandbreitenanforderungen datenintensiver Anwendungen aus den Bereichen Finanzen, Medizin, Einzelhandel sowie Öl- und Gasexploration gerecht wird.
Die Lösung wurde laut Micron so ausgelegt, dass sie den steigenden Anforderungen an die Leistung, Energieeffizienz und Uptime von Anwendungen für die Datenanalyse und die Verarbeitung von Online-Transaktionen gerecht wird. Verglichen mit Serverkonfigurationen, die herkömmlichen, systemfernen Speicher verwenden, kann der Einsatz von NVDIMMs eine Leistungssteigerung um bis zu 400 Prozent bewirken.
Das hat Micron in Tests ermittelt, bei denen NVDIMM-N als Schreib-Cache eingesetzt wurde. Schreib-Cache profitiert von Transaktionen mit geringer Verzögerung auf Byte-Ebene, wobei der Overhead für den IO-Bus und für Block-Mode-Operationen von Non-Write-Cache-Systemen ausgeräumt wird.
Datensätze sollten nah am Prozessor bereit stehen
Das Speichervolumen in Rechenzentren nimmt rasant zu. Gleichzeitig ist es für Datenbankabfragen besonders wichtig, dass benötigte Datensätze zugunsten schnellerer Zugriffszeiten prozessornah im Speicher abgelegt werden. Dies ist notwendig, um die steigenden Unternehmensanforderungen im Hinblick auf eine höhere Verfügbarkeit erfüllen zu können. Immer mehr Unternehmen erkennen den Vorteil von schnellem, in der Nähe des Prozessors platziertem Speicher. Er bewirkt, dass Daten nicht aus entfernten Speichersystemen geholt werden müssen, bevor sie verarbeitet werden können.
Anwendungen, die häufige Aktualisierungen erfordern, zum Beispiel Journaling oder die Transaktionsprotokollierung von Metadaten, können sich laut Micron ab sofort die Vorteile von NVDIMM-Lösungen zu Nutze machen und diese anstelle von herkömmlichem prozessorfernen Speicher einsetzen. Micron gibt an, dass Kunden mit Microns NVDIMM die Leseleistung um bis zu 11 Prozent steigern und die Schreibleistung für Block-Level-Daten um bis zu 63 Prozent verbessern können.
„Die immer größeren Datensätze bremsen in vielen Fällen die Anwendungsperformance“, erklärt Tom Eby, Senior Vice President für Microns Compute and Networking Business Unit. „Mit unserem 32-GB-NVDIMM-N-Speicher verfügen Systemarchitekten über eine persistente Speicherlösung mit hoher Kapazität, die den Durchsatz erheblich steigern und die Gesamtbetriebskosten senken kann.“
Vorteile in virtualisierten Umgebungen
Gemeinsam mit Micron arbeiten VMware und Dell an der Beschleunigung virtualisierter Anwendungen. Micron gibt an, dass Anwender mit virtuell persistentem Speicher in einer virtualisierten Umgebung mehrere Betriebssysteme betreiben und dabei den Gesamtnetzwerkverkehr verringern kann.
„Wir haben frühzeitig erkannt, dass unsere virtualisierten Applikationen, die auf „Dell Poweredge“-Server basieren, mit Micron-NVDIMM-Speicher bei Datenbanken und lokalem Speicher von erheblich niedrigeren Latenzzeiten profitieren können“, sagt Richard Brunner, Chief Platform Architect und Vice President of Server Platform Technologies bei VMware. Unter Verwendung der 16 Gigabyte NVDIMM-N von Micron für die Dell-Poweredge-14G-Server soll eine der kommenden Versionen von „VMware vSphere“ die Anzahl und den Umfang virtueller persistenter Workloads im Rechenzentrum auf effiziente Art und Weise steigern. „Gleichzeitig lassen sich die Vorteile der Live-Migration, des Checkpointing und der Legacy-Speicheroptimierung nutzen“, führt Brunner aus.
Laut Robert Hormuth, Vice President und Server Division CTO bei Dell EMC, würden es persistente Speicher Anwendern ermöglichen, das Verarbeiten von Datenbank- und Analyse-Workloads zu optimieren. „Microns erweiterte persistente Speicherlösungen werden die Anwendungsleistung beflügeln, die Systemwiederherstellungszeiten nach Abstürzen verkürzen und die SSD-Lebensdauer verlängern.“
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